Als ich Peter Handke im Oktober bei Paris besuchte, kehrte er gerade vor dem Haus das Laub und schien mich erst gar nicht zu bemerken, wie ich den kleinen baumgesäumten Pfad auf das Tor zuging. Ein wunderbares Bild, dieser fast Siebzigjährige, wie er dasteht mit hochgekrempelten Ärmeln, in feiner, aber abgetragener Anzughose und barfuß im Nieselregen das Laub zusammenrecht. Er läßt ja auch Bücher oft draußen im Garten liegen, bis sie ganz aufgequollen sind. Ich könnte ihn stundenlang beobachten, wenn er so vor sich hinwerkelt, denn er vermag es auch ohne Worte, einen in eine betrachtende Stimmung zu versetzen – ganz ähnlich wie seine Texte.
Malte Herwig hat viele Gespräche mit Peter Handke geführt, zuletzt im Oktober diesen Jahres für das SZ-Magazin zusammen mit Sven Michaelsen. Von ihm ist die intensiv recherchierte, lesenswerte und sehr aufschlussreiche Biographie »Meister der Dämmerung« erschienen, die aus Anlaß des 70. Geburtstags Handkes soeben als Taschenbuch-Ausgabe vorliegt. – L. S.