Im METRO Kinokulturhaus in Wien gibt es derzeit eine interessante Filmschau: »Peter Handke geht ins Kino«. 27 Filme, die Peter Handke ausgesucht hat, werden hier bis Mitte November gezeigt werden. Sofern man die Zettel Handkes lesen kann, sind nicht alle seine Wünsche erfüllt worden, aber sehr viele. Das Panorama der Auswahl ist breit gefächert: Es reicht von Ernst Lubitschs »Lade Windermere’s Fan« von 1925 bis zur saudi-arabisch/deutschen Co-Produktion »Das Mädchen Wadjda«. Vier Filme hatte Handke von John Ford aufgeschrieben, zwei Mal Yasuhiro Ozu, Ernst Lubitsch, Abbas Kiarostami, Satyajit Ray und Robert Bresson (soweit an das entziffern kann).
Handkes Auswahl zeitigt auch Überraschungen. Eine davon ist der Dokumentarfilm »Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner« von Werner Herzog aus dem Jahr 1974. Ein Portrait sowohl des Skispringers Walter Steiner, des Skispringens der 1970er Jahre und des Leistungssports insgesamt, aber verblüffenderweise nicht veraltet, eher im Gegenteil. Vollkommen unzeitgemäss an diesem Film ist, mit welchem Respekt Herzog seinem Protagonisten begegnet.
Ein Film also nicht nur zur Einstimmung auf den bald beginnenden Skisprung-Zirkus.
Ergänzung November 2015: Hier ein Video über das Leben Walter Steiners nach der Sportlerkarriere.