»Ein reg­sam lau­es Trei­ben«

Zu­ge­ge­ben, die­ser Satz ist arg pro­vo­ka­tiv:

Der Li­te­ra­tur­be­trieb hat das li­te­ra­ri­sche Le­ben ge­ra­de­zu ver­nich­tet.

Und Heinz Plesch­in­ski re­la­ti­viert ihn auch so­fort wie­der: Schul­di­ge sind schwer­lich zu be­nen­nen. Doch selbst der Li­te­ra­tur­be­trieb ist nur ein win­zi­ges Seg­ment im all­ge­mei­nen Trend zur Ver­fla­chung. Wer Buch­in­hal­te re­fe­riert, ern­tet ein Gäh­nen – nie­mand will mehr ru­hig zu­hö­ren – al­lein die Ver­kaufs­zah­len hal­ten in Atem und fun­gie­ren als Qua­li­täts­sie­gel. Der Kampf um den Ab­satz be­stimmt al­les. Lek­to­ren und Ver­le­ger win­ken ab und das Ver­triebs­per­so­nal senkt den Dau­men, wenn ih­nen ein sper­ri­ges Ma­nu­skript un­ter die Au­gen ge­rät.

So weit, so be­kannt, möch­te man mei­nen. Aber die wei­te­re Lek­tü­re des Ar­ti­kels in der »Welt« (un­ter dem mar­tia­lisch-trot­zi­gen Ti­tel »Wir müs­sen wei­ter ins Ge­fecht«) ist den­noch emp­feh­lens­wert und hebt sich von der all­ge­mei­nen Li­te­ra­tur­kri­tik-Me­lan­cho­lie, wel­ches im Mo­ment die Feuil­le­tons durch­zieht (kein Wun­der: die al­ten Män­ner tre­ten ab und die Neu­en se­hen ih­re Erb­hö­fe vor sich hin mo­dernd), wohl­tu­end ab.

Plesch­inskis Sicht ist von die­ser Art der Par­tei­nah­me nicht ge­trübt. Das ver­leiht ihm ei­nen frei­en Blick, et­wa wenn er über die Über­for­de­rung durch die Bü­cher­mas­sen spricht (Bei ei­ner eben­so frei­en wie be­lie­bi­gen Über­fül­le soll­te man als Au­tor eher auf ei­nen bril­lan­ten Ver­riss hof­fen als auf Schwei­gen im Blät­ter­wald) oder den Wett­be­werb der deutsch­spra­chi­gen Li­te­ra­tur mit den im­mer noch zahl­rei­chen und auch zeit­na­hen Über­set­zun­gen aus­län­di­scher Bü­cher hin­weist. So klingt es auch nicht un­be­dingt nur re­si­gna­tiv, wenn er kon­sta­tiert:

Die Li­te­ra­tur ist oh­ne jeg­li­chen Stand­ort. […] Das Feuil­le­ton fasst nichts Mo­ra­lisch-Äs­the­ti­sches mehr zu­sam­men, zeigt kei­ne Tra­di­ti­ons­li­ni­en auf, weist nicht in die Zu­kunft. Das er­gibt ein reg­sam lau­es Trei­ben.

Wo­bei: »Die Li­te­ra­tur«? Was soll mit die­sem Ru­brum aus­ge­sagt wer­den? Kann es über­haupt »die Li­te­ra­tur« ge­ben?

Und wenn Plesch­in­ski die Auf­merk­sam­keits­öko­no­mie be­klagt, die heut­zu­ta­ge kon­sti­tu­ie­rend für Li­te­ra­tur zu sein scheint, in dem sie erst die (not­wen­di­ge) Öf­fent­lich­keit er­zeugt – wel­che Rol­le über­nimmt da das Feuil­le­ton? Bzw.: Wel­che Rol­le könn­te es über­neh­men? Ei­ner­seits be­klagt er, dass die Er­wäh­nung ei­nes Bu­ches im Fern­se­hen nicht mehr au­to­ma­tisch zu gro­ßen Auf­la­gen führt. Ist dies je­doch nicht auch Aus­weis ei­ner di­ver­si­fi­zier­te­ren Sicht auf Li­te­ra­tur? Kann es nicht sein, dass sich der Le­ser vom Her­den­tier des Feuil­le­tons auch ein biss­chen eman­zi­piert hat und nicht mehr au­to­ma­tisch den Päp­sten folgt? An­de­rer­seits: Wo­hin geht ei­ne Her­de, wenn sie Frank Schät­zing für ei­nen gu­ten Schrift­stel­ler hält?

Na­tür­lich ist es rich­tig, wenn er schreibt, dass das Ver­trau­en in das Wort fehlt – aber wo­her kommt die­ser »Ver­trau­ens­ver­lust«, der sich ja bei­spiels­wei­se schon sehr lan­ge am so­ge­nann­ten Re­gie­thea­ter zeigt? Tho­mas Bern­hards Tra­gö­di­en wer­den im Thea­ter nur noch weg­ge­pru­stet. Der Stil­le wird miss­traut. Nur nichts an sich her­an­las­sen und be­den­ken.

Und wer folgt noch? Man hofft, dass der kul­tur­pes­si­mi­sti­sche Tief­schlag von Wolf­ram Schüt­te, un­längst an­läss­lich ei­ner Be­spre­chung ei­nes Ro­mans von An­drea Gio­ve­ne for­mu­liert, nicht zu­trifft: »Selbst wenn die deut­sche Kri­tik die­sen groß­ar­ti­gen ‘Ap­pe­ti­zer’ wahr­neh­men und An­drea Gio­ve­ne als ei­ne zwar spä­te, aber für un­ser Bild von der ita­lie­ni­schen Li­te­ra­tur not­wen­di­ge Ent­deckung ge­büh­rend her­vor­he­ben wür­de, muss man doch an­neh­men, dass un­ser Le­se­pu­bli­kum nicht mehr hin­rei­chen­de Neu­gier und kul­tu­rel­les Be­wusst­sein be­sitzt, um dem Bo­ten ei­ner groß­ar­ti­gen Ent­deckung auf ein li­te­ra­ri­sches Ge­län­de zu fol­gen, des­sen sprach­li­cher Glanz und episch-phi­lo­so­phi­sche Dich­te hi­sto­risch ge­wor­den ist – wie die Zeit, von der es er­zählt und je­ner, in der es ent­stan­den ist.« Falls dies doch stim­men soll­te, wä­ren Plesch­inskis Re­fu­gi­en Oa­sen, die von ei­ner schlei­chen­den, aber un­auf­halt­ba­ren De­ser­ti­fi­ka­ti­on be­droht sind.

Hier lie­gen die Be­dro­hun­gen für die Li­te­ra­tur. Und nicht »im In­ter­net«, wie uns die Be­sitz­stands­wah­rer aus den Groß­feuil­le­tons im­mer wie­der ein­bläu­en wol­len.


Auch hier be­schäf­tigt man sich mit dem The­ma.

20 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die Grund­the­se ist so falsch nicht
    Trau­ri­ger­wei­se kommt die größ­te Be­dro­hung für Li­te­ra­tur – ich möch­te das jetzt mal als qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge, le­sens­wer­te In­hal­te dfi­nie­ren – aus dem Li­te­ra­tur­be­trieb selbst. Nix mit In­ter­net und Co – seit sich der Li­te­ra­tur­be­trieb in Deutsch­land dem Dik­tat der ka­pi­ta­li­sti­schen Markt­lo­gik un­ter­wirft, wer­den die In­hal­te be­stän­dig ent­wer­tet. Die Markt­macht der von li­te­ra­tur­fer­nen Ma­na­gern ge­führ­ten Groß­händ­ler (Tha­lia und Co) wirkt sich di­rekt auf die In­hal­te aus, weil sie den Ver­la­gen schon die Re­geln dik­tie­ren kön­nen.

    Ei­ni­ge Ver­la­ge pas­sen sich der Lo­gik an und ver­kau­fen Bü­cher nur noch wie Zahn­pa­sta – die In­hal­te sind völ­lig egal, es wer­den mit to­tal-Buy­out-Ver­trä­gen für die Au­toren ein­fach 200 Ti­tel auf den Markt ge­wor­fen und über die Ver­packung ver­kauft. So­bald ein Ti­tel Zug ent­wickelt, wird die Mer­chan­di­sing und Wer­be­ma­schi­ne an­ge­wor­fen. Re­gal­flä­che in den Lä­den be­stimmt Um­sät­ze, nicht die In­hal­te der Bü­cher. Die­se Ent­wick­lung ist kom­plett haus­ge­macht und hat nix mit In­ter­net zu tun.

    Und das Fäu­leton ist ein Hort der Ma­fia, wo ei­ne Hand­voll Fa­mi­li­en und Seil­schaf­ten dar­über be­stim­men, wel­cher Au­tor die Ein­la­dung zu Ker­ner be­kommt, die der Ga­rant für ver­kaufs­träch­ti­ge Pu­bli­ci­ty ist. Die­se Ma­fia­ban­den be­för­dern den ne­ga­ti­ven Trend zum in­halts­schwa­chen Hype noch, da kann man kaum Hil­fe für bes­se­re Li­te­ra­tur er­war­ten.

  2. Na­ja, ob es sich um ei­ne Ma­fia handelt...ich weiss nicht. Ich glau­be, dass di­as Feuil­le­ton un­be­wusst in sol­che Mar­ke­ting­stra­te­gien hin­ein­ge­stol­pert ist und den be­quem­sten Weg geht. Wenn man die The­se ver­tritt, dass die Be­dro­hung der Li­te­ra­tur durch den Be­trieb sel­ber er­folgt, darf man auch nicht die un­über­seh­ba­re An­zahl der Neu­erschei­nun­gen ver­ges­sen, die ej­den über­for­dern müs­sen. Den Aus­schnitt, den man durch die Lek­tü­re der Feuil­le­tons be­kommt, ist im Ver­hält­nis da­zu klei­ner ge­wor­den. Den­noch kann man das gan­ze Jahr über Buch­be­spre­chun­gen el­sen, was dann zum Nach­teil führt, dass man zum Bü­cher­le­sen sel­ber nicht mehr kommt. Ein Teu­fels­kreis.

  3. In­halt, Oeko­no­mi­sie­rung, etc.
    An­fra­gen moech­te ich noch, ob die Be­stim­mung von Li­te­ra­tur durch ih­ren hoch­wer­ti­gen In­halt nicht schon pro­ble­ma­tisch ist, weil er der Oeko­no­mi­sie­rung schon die Tuer und Tor oeff­net. Er­set­zen Sie »hoch­wer­tig« durch »re­le­vant« und schon laesst sich Li­te­ra­tur auch ueber die Ver­kaufs­zahl de­fi­nie­ren oder die An­zahl der Men­schen, die sie »be­wegt«.

    Frag­lich ist aber auch, ob man um­ge­kehrt ueber die Be­to­nung der Form Li­te­ra­tur zu fas­sen be­kommt. Das war, wenn ich es jetzt rich­tig er­in­ne­re auch Hett­ches Schlag­rich­tung con­tra die »Li­te­ra­tur, die sich im Netz ver­faengt« – und es ist viel­leicht auch ana­log zu Stroe­mun­gen der Ly­rik zu se­hen, die die al­ten For­men wie­der­ent­deckt (frei­lich oh­ne blo­sse Re­stau­ra­ti­on be­trei­ben zu wol­len, son­dern viel­mehr mit der Be­haup­tung, dass Reim und Me­trum kein au­e­s­se­rer Zwang sei­en, son­dern viel­mehr das an­ge­stamm­te Fluss­bett, das Spra­che ganz von al­lei­ne sucht).

    Zur Ori­en­tie­rung moe­gen gro­be Li­ni­en hel­fen. Ich muss ge­ste­hen, dass ich mich in ih­nen noch nicht so gut zu­recht­fin­de. Die der Oeko­no­mi­sie­rung kann ich auch von Sei­te der For­schung nach­emp­fin­den, wo sie eben­falls um sich zu grei­fen scheint. Nur wie schlimm ist das? Viel­leicht wird dann ‘rich­ti­ge, wah­re’ Li­te­ra­tur, Kunst, Wis­sen­schaft Pri­vat­ver­gnue­gen der Leu­te, die wirk­lich da­fuer le­ben oder es sich oh­ne­hin lei­sten koen­nen? (War die Po­lis im po­li­ti­schen Sin­ne nicht auch wie Zwei­te­res or­ga­ni­siert?)

    So­lan­ge man fuer sich selbst noch et­was fin­det,.. »denn nur die Wahr­heit für dich, ist Wahr­heit, die er­baut« (ist ei­ne Um­keh­rung des Ori­gi­nal­spruchs von Kier­ke­gaard).

  4. @Gregor Keu­sch­nig Den Wi­der­spruch kann ich lei­der auch nicht auf­lö­sen ;-)

    @Phorkyas Si­cher geht Li­te­ra­tur über mei­nen Be­griff hin­aus, aber ganz ego­istisch sind es le­sens­wer­te Tex­te, die ich ver­mis­se und auch an­de­ren Le­sern gön­nen wür­de. Die Kri­te­ri­en der Öko­no­mie sind viel­leicht mit »les­bar« ge­kop­pelt, aber si­cher nicht mit für mich le­sens­wert, sonst wür­den ja mehr groß­ar­ti­ge Ro­ma­ne ge­schrie­ben, statt trend­kom­pa­ti­ble In­hal­te ko­piert. Wie viel ver­damm­te Vam­pir­ge­schich­ten ge­ra­de in den Re­ga­len ste­hen, da bleibt kaum platz für neue krea­ti­ve Im­pul­se oder gar Viel­falt.

  5. @Phorkyas
    Viel­leicht wird dann ‘rich­ti­ge, wah­re’ Li­te­ra­tur, Kunst, Wis­sen­schaft Pri­vat­ver­gnue­gen der Leu­te, die wirk­lich da­fuer le­ben oder es sich oh­ne­hin lei­sten koen­nen?
    Ich fra­ge mich, ob sie das nicht schon längst ist. Und ob die Öko­no­mi­sie­rung den Teil des »Pri­vat­ver­gnü­gens« auf ein Min­dest­mass an Kom­pa­ti­bi­li­tät re­du­zie­ren möch­te, um noch Nek­tar aus ihm zu sau­gen und viel­leicht ei­ner brei­te­ren Öf­fent­lich­keit »zu­mu­ten« zu kön­nen.

    Man ver­legt und pro­mo­tet die Un­ter­hal­tungs­li­te­ra­tur – der Rest ist »Ab­fall« bzw. be­dient Par­al­lel­welt. So­fort kommt ja der Vor­wurf des Eli­tä­ren, wenn man über Li­te­ra­tur re­det. Was als markt­kon­for­me Li­te­ra­tur gilt, braucht man sich nur an­hand der Spie­gel-Best­sel­ler­li­ste an­zu­se­hen. Sel­ten, dass sich bei­de Be­zir­ke über­lap­pen – das sind dann Ver­kaufs­er­fol­ge und li­te­ra­risch-äs­the­tisch über­zeu­gen­de Bü­cher und meist Miß­ver­ständ­nis­se wie bspw. »Der Turm« von Tell­kamp oder ab und zu mal ein Wal­ser.

    Viel­leicht war das aber im­mer so. Nicht Goe­the wur­de zu Leb­zei­ten auf den Thea­tern ge­spielt, son­dern Kot­ze­bue. Und heu­te?

  6. @erz
    Schüt­tes Kul­tur­pes­si­mis­mus ein­mal auf die Spit­ze ge­trie­ben: Wo­her wis­sen wir denn, dass die­se von Ih­nen so ver­miß­ten groß­ar­ti­gen Ro­ma­ne nicht längst ge­schrie­ben sind? Es geht ja auch dar­um: Was wird aus­sor­tiert, be­vor es der »Markt«, oder, bes­ser: der Le­ser, sel­ber »aus­sor­tie­ren« kann? Hier wä­re die Chan­ce des In­ter­net. Und viel­leicht ist es das, was ei­ni­ge fürch­ten.

  7. hap­py few...
    @erz: Aber im­mer­hin fin­den Sie noch Ih­re le­sens­wer­te In­hal­te und ge­hö­ren so noch zu den »hap­py few«, was gibt es dann zu kla­gen?

    Noch pro­vo­kan­ter: Ist die Be­loh­nung sich zu den »hap­py few« zu zäh­len, wenn man die­sem Ar­ti­kel zu­stimmt, nicht so­gar von dem Schrott ab­hän­gig, über den man sich so ger­ne er­he­ben will..

    (Nicht, dass Sie mich falsch­ver­ste­hen: Die Öko­no­mi­sie­rung ver­schie­de­ner Le­bens­be­rei­che se­he ich auch als Pro­blem. – Nur dann kop­pelt man sich eben ab, führt ein Ni­schen­da­sein, wird hap­py few, und dann? – Mir ist noch nicht klar: 1) Lässt das »Marktoptimierungs-Ökonimisierungs«-Paradigma mich die Vor­gän­ge um mich her­um bes­ser be­grei­fen? (Um nicht zu fra­gen: Ent­spricht es der Rea­li­tät?) 2) Wenn ja, was folgt aus der Kri­tik, die es er­mög­licht, lässt es sich über­haupt frucht­bar ma­chen?)

    - Ihr Ma­fia-Fäu­leton, war das zu an­de­ren Zei­ten bes­ser?
    Oder in An­leh­nung an Gre­gors »Wo­her wis­sen wir denn, dass die­se von Ih­nen so ver­miß­ten groß­ar­ti­gen Ro­ma­ne nicht längst ge­schrie­ben sind?« – Was für Schät­ze könn­te uns die Ka­no­ni­sie­rung der Li­te­ra­tur vor­ent­hal­ten, bzw. was für Kat­zen­gold un­ter­schie­ben.

    (Und wann ha­be ich Zeit das al­les zu le­sen,.. auch viel zu lan­ge dum­me Kom­men­ta­re von Goe­the-Fi­gu­ren, – Goe­the?, den ich gar nicht schät­ze)

  8. Na­ja, je­der glaubt doch, wenn nicht zu den »hap­py few« zu ge­hö­ren, die den »Durch­blick« ha­ben, so doch leid­lich »sei­ne« Li­te­ra­tur zu fin­den. Was ei­nem vor­ent­hal­ten wird, weiss man na­tür­lich nicht. Das ist üb­ri­gens nicht Pro­blem ei­ner Ka­no­ni­sie­rung, son­dern das wird (was Neu­erschei­nun­gen an­geht) von öko­no­mi­schen Kri­te­ri­en weit­ge­hend be­stimmt.

    Pro­vo­ka­tiv zu­rück­ge­fragt: Wo gibt es bei Goe­the »dum­me Kom­men­ta­re«?

  9. Anything goes?
    Dann wä­ren wir beim voll­stän­di­gen Sub­jek­ti­vis­mus und Re­la­ti­vis­mus an­ge­langt? Fei(y)erabend für die Li­te­ra­tur­theo­rie? Des, mei­nen Sie ja aber auch nicht ernst(;

    Letzt­lich so könn­te man wei­ter­boh­ren – und das ist zu­ge­geb­ner­ma­ssen nicht sehr ori­gi­nell – ist die­ser Pes­si­mis­mus (wie ihm auch Hett­che zu­neigt) doch auch schon markt­fä­hig bzw. hat sei­nen Markt. – Aber ge­ra­de bin ich den Text er­neut durch­ge­gan­gen und muss mei­ne Her­me­neu­tik neu ju­stie­ren. Der Ar­ti­kel ist nicht so sim­pel schwarz weiss und der Au­tor geht ja nun ein­mal von sei­nen sub­jek­ti­ven Er­fah­run­gen aus, de­ren Gül­tig­keit man schwer­lich be­strei­ten kann. (Ich wur­de da­zu ver­lei­tet, weil mir »Der Li­te­ra­tur­be­trieb hat das li­te­ra­ri­sche Le­ben ge­ra­de­zu ver­nich­tet.« schon wie ei­ne con­clu­sio in ad­jec­to vor­kam. Wenn man so et­was wie ei­nen Li­te­ra­tur­be­trieb po­stu­liert, dann pro­du­ziert der doch ge­ra­de weil er es am Fliess­band ma­chen möch­te al­les nur eben kei­ne Li­te­ra­tur. Dass die Skiz­ze des Be­trie­bes, die er dann vor­nimmt so gut in die Vor­ur­tei­le passt, sagt erst­mal nichts ge­gen die Gül­tig­keit der Be­schrei­bung. – Es sind je­doch auch an­de­re Bil­der mög­lich. – Ich skiz­zie­re mal ei­nes: Da der ‘Main­stream’ nur das ewig-glei­che re­pro­du­ziert, sucht er das an­de­re, das dann eben doch auch in den Ni­schen hockt. Da wird dann mal was her­aus­ge­kramt, ‘ent­deckt’, ver­mark­tet und bei Er­folg ko­piert, bis es wie­der zum ewig-glei­chen ge­hört. – Die ‘Ent­kop­pel­ten’ sind al­so nicht un­be­dingt wirk­lich so fern, sie kön­nen je­der­zeit wie­der in­te­griert wer­den. Viel­leicht ist ih­re Ni­sche ja auch gar nicht so klein, dehnt sich mal aus und schluckt die an­de­ren? )

    [Bei Goe­the gibt es viel­leicht nur dum­me Kom­men­ta­re, die klug sein wol­len, in­dem sie ihn schmä­hen... – Ich nehm ihn aber trotz­dem nicht zu­rück.]

  10. »Anything goes« be­deu­tet ja, dass al­les gleich­ran­gig ist bzw. es kei­ner Ord­nungs­in­stanz (ein schreck­li­ches Wort, aber mir fällt auf die Schnel­le kein an­de­res ein) be­darf. Das mei­ne ich nicht. Ich glau­be auch nicht, dass Plesch­inskis Ar­ti­kel nur kul­tur­kri­tisch ist. Der Ein­gangs­satz ist na­tür­lich erst ein­mal ein Ham­mer, aber er re­la­ti­viert ihn auch wie­der.

    Man könn­te viel­leicht sa­gen: »Der Li­te­ra­tur­be­trieb hat das li­te­ra­ri­sche Le­ben tri­via­li­siert«. Oder »ni­vel­liert«. Ver­nich­tet ist star­ker To­bak, wür­de aber stim­men, wenn man »der Be­trieb« als um­fas­sen­de In­ter­ak­ti­on zwi­schen Ver­lag – Kri­tik – Me­di­en und Pu­bli­kums­re­zep­ti­on ver­ste­hen wür­de. Ge­nau so stimmt es al­ler­dings, dass sich längst Tei­le des Li­te­ra­tur­be­triebs aus die­ser Schie­ne, die­ser fast töd­li­chen Um­ar­mung, ver­su­chen zu be­frei­en. Der »Er­folg« ist be­kannt: Man ver­schwin­det in Ni­schen. Was ich nun be­ob­ach­te ist, dass in die­sen Ni­schen durch­aus die Ge­fahr der eli­tä­ren Über­he­bung steckt, sich al­so ex­akt der Vor­wurf, der der Li­te­ra­tur an sich an­ge­hängt wird, dort auf­zeigt. Letzt­lich sind das aber nur Af­fek­te, die man se­pa­rie­ren müss­te.

    Will sa­gen: Ein Buch ist per se nicht des­we­gen schlecht, weil es gut ver­kauft wird. Es ist aber auch nicht des­we­gen schon au­to­ma­tisch gut, weil es in ei­nem klei­nen Ver­lag er­scheint, usw.

    Vor­zu­wer­fen ist m. E. der ak­tu­el­len Li­te­ra­tur­kri­tik das sie sich viel zu stark in die­se Markt­öko­no­mie hin­ein­drän­gen lässt. Dem Vi­rus der »Ak­tua­li­tät« bei­spiels­wei­se, den Plesch­in­ski auf­greift, setzt sie viel zu we­nig ent­ge­gen. Auch geht sie nicht in die Brei­te, d. h. man be­spricht nur die »üb­li­chen Ver­däch­ti­gen«. Ich glau­be al­ler­dings, dass die­se Fi­xie­rung frü­her noch viel stär­ker war. Auch hier weicht »das In­ter­net« die Gate­kee­per-Funk­ti­on auf. Was al­ler­dings die Un­über­sicht­lio­ch­keit noch be­för­dert.

  11. Un­über­sicht­lich­keit und Zeit­öko­no­mie
    Mir fällt es schwer der öf­fent­lich-in­fla­tio­nä­re Ge­nie­ver­kün­dung über­haupt noch Auf­merk­sam­keit zu schen­ken (Zu­ge­ge­be­ner­ma­ssen den He­ge­mann-Skan­dal ha­be ich eben­falls mit schon voye­ri­sti­scher Auf­merk­sam­keit ver­folgt – aber ver­sucht mich des Kom­men­tars zu ent­hal­ten.. Der ei­gent­li­che Skan­dal lag ja viel­leicht auch dar­an, dass die Öf­fent­lich­keit auf die Markt- und Öf­fent­lich­keits­me­cha­nis­men ge­sto­ssen wur­de: wie das al­so funk­tio­niert, dass ein Buch be­spro­chen, ge­lobt und ver­klärt wird – Auch wenn es das er­neu­te Nach­tre­ten von Frau He­ge­mann in der Zeit et­was pu­ber­tär an­mu­tet, wä­re es viel­leicht so­gar loh­nend ge­ra­de jetzt in den Trüm­mern zu wüh­len) –

    Ei­gent­lich dürf­te es doch bei den mei­sten auch so sein, dass der Bü­cher­kauf durch Mund- zu Mund­pro­pa­gan­da an­ge­regt wird, Emp­feh­lun­gen von Freun­den. Da weiss man doch auch ge­nau von wem das Ur­teil kommt und was man da­mit an­fängt. Ja, viel­leicht so­gar 80% der Bel­le­tri­stik, die ich ge­le­sen ha­be, ist so mo­ti­viert ge­we­sen. – Da­mit wä­re es ja Teil der So­zia­li­sa­ti­on.. und Bü­cher­sen­dun­gen, Zei­tungs- In­ter­net­kri­ti­ken.. ir­rele­vant (in­so­fern sie nicht Teil der So­zia­li­sa­ti­on sind)?

    Will sa­gen: Ein Buch ist per se nicht des­we­gen schlecht, weil es gut ver­kauft wird. Es ist aber auch nicht des­we­gen schon au­to­ma­tisch gut, weil es in ei­nem klei­nen Ver­lag er­scheint, usw.
    Dem kann ich nur zu­stim­men. Ob ein Buch für ei­nen fruch­tet, er­weist sich lei­der nur, in­dem man es selbst liest. (So war auch der Sub­jek­ti­vis­mus ge­meint, bzw. das er­ste ver­fälsch­te Kirkegaard-‘Zitat’.)

  12. Den He­ge­mann-Hype ha­be ich aus zwei Ge­sichts­punk­ten in­ter­esssant ge­fun­den: 1. Wie die Kri­tik das Buch in den Him­mel ge­lobt hat (und da­bei dann spä­ter die Ver­mark­tungs­stra­te­gien her­aus­de­stil­liert wur­den) Und 2. wie man die Pla­gi­ats­vor­wür­fe ab­zu­wie­geln ver­such­te (ist ja nur aus dem In­ter­net ab­ge­schrie­ben und sie ist ja auch noch so jung). In zwei­ter Li­nie ging es dann noch um das Buch.

    Und ja, Bü­cher­kauf ge­schieht auf­grund von Emp­feh­lun­gen. Ich glau­be, das hat sich nicht ge­än­dert, son­dern wird eher wich­ti­ger.

  13. Angst um die Dis­kurs­macht und wirt­schaft­li­che Ri­si­ko­scheu
    Die Buch- und Zei­tungs­ver­le­ger so­wie die Her­aus­ge­ber von wis­sen­schaft­li­chen Buch­rei­hen und Zeit­schrif­ten fürch­ten um ih­re Dis­kurs­macht. Das er­klärt die ent­spre­chen­den Po­le­mi­ken ge­gen das In­ter­net (das ins­be­son­de­re für wis­sen­schaft­li­che Pu­bli­ka­tio­nen ja ei­ni­ge we­sent­li­che Vor­tei­le ge­gen­über den tra­di­tio­nel­len Ver­öf­fent­li­chungs­we­gen auf­weist). Zu Zei­ten der Al­lein­herr­schaft der her­kömm­li­chen Mas­sen­me­di­en ga­ran­tier­te der auf­wen­di­ge Pro­duk­ti­ons- und Ver­triebs­pro­zess ei­ni­gen we­ni­gen die Kon­trol­le dar­über, was ver­öf­fent­licht und was – dar­auf ba­sie­rend – ge­dacht und ge­sagt wur­de. Das Web 2.0 er­laubt nun je­der­mann, die ei­ge­ne Mei­nung ei­ner Viel­zahl von Men­schen zur Kennt­nis zu brin­gen. Dass dies den Ver­le­gern und Her­aus­ge­bern nicht ge­fällt, ist klar. Die Stra­te­gie, für al­le ge­sell­schaft­li­chen Miss­stän­de von der Kin­der­por­no­gra­phie bis zum Ru­in der Li­te­ra­tur das In­ter­net ver­ant­wort­lich zu ma­chen, ist bei al­lem Ver­ständ­nis je­doch un­red­lich, um nicht zu sa­gen: per­fid.

    Die zeit­ge­nös­si­sche Li­te­ra­tur wur­de nicht vom WWW, son­dern von ei­ner Ver­bin­dung aus ge­wis­sen wirt­schaft­li­chen Struk­tu­ren, man­geln­dem un­ter­neh­me­ri­schem Ethos der Ver­la­ge und der Gleich­gül­tig­keit des Pu­bli­kums zu­grun­de ge­rich­tet. Das Ri­si­ko, ei­nen un­be­kann­ten Au­tor her­aus­zu­brin­gen, weil man von des­sen Qua­li­tät über­zeugt ist, geht kaum mehr ein Ver­lag ein. Zur Be­frie­di­gung der In­ve­sto­ren und da die ver­schlank­te be­trieb­li­che In­fra­struk­tur wohl kaum noch et­was an­de­res her­gibt, bringt man mas­sen­wei­se schlech­te, meist nicht von ei­nem (ei­gent­lich auch weit un­ter Wert be­zahl­ten) li­te­ra­ri­schen Über­set­zer be­sorg­te Über­tra­gun­gen und die häu­fig un­säg­li­chen Wer­ke mehr oder min­der pro­mi­nen­ter Per­sön­lich­kei­ten auf den Markt. Aus Image­grün­den hält man sich dann viel­leicht noch ein paar ernst­haf­te Schrift­stel­ler, die auf­grund ih­rer uni­for­men, zum Kul­tur­men­schen de­ter­mi­nie­ren­den Bio­gra­phie meist nur re­pe­ti­ti­ve Lan­ge­wei­le zu Pa­pier brin­gen. Sei­nen Teil zu der Mi­se­re trägt aber auch das Pu­bli­kum bei, das die Ver­la­ge für de­ren un­ge­nieß­ba­re Pro­gram­me nicht mit Nach­fra­ge­ver­zicht straft, son­dern aus dem ge­ge­be­nen An­ge­bot das für den je­wei­li­gen Ge­schmack klein­ste Übel wählt.

    [EDIT: 2010-05-11]

  14. Das Ri­si­ko, ei­nen un­be­kann­ten Au­tor her­aus­zu­brin­gen, weil man von des­sen Qua­li­tät über­zeugt ist, geht kaum mehr ein Ver­lag ein.

    Die Fol­ge wä­re, dass im­mer we­ni­ger Bü­cher auf den Markt kä­men, da die be­kann­ten Au­toren weg­ster­ben. Da dem m.E. aber nicht so ist, scheint mir Ih­re The­se nicht ganz stim­mig zu sein.

    [EDIT: 2010-05-11]

  15. @metepsilonema
    Ich glau­be, man kann bei­den The­sen zu­stim­men. Ei­ner­seits wer­den die be­kann­ten Au­toren (viel­leicht wirk­lich oft ge­nug nur noch aus Ali­bi- bzw. phi­lo­lo­gi­schen Grün­den) pu­bli­ziert. An­de­rer­seits gibt es Neu­auf­la­gen von äl­te­ren Schrift­stel­lern (so­ge­nann­te Ent­deckun­gen, die mit ent­spre­chen­dem pu­bli­zi­sti­schen Auf­wand pro­du­ziert wer­den, de­ren Ver­öf­fent­li­chungs­rech­te je­doch meist gün­stig zu er­wer­ben wa­ren). Und es gibt sehr vie­le Über­set­zun­gen bspw. ame­ri­ka­ni­scher Au­toren, die ir­gend­wel­che Prei­se in den USA ge­won­nen ha­ben und hier eben­falls mit ent­spre­chen­dem Po­ten­ti­al be­wor­ben wer­den, usw. Grund­sche­ma die­ser Ver­öf­fent­li­chun­gen: Es gibt be­reits ei­ne »Ge­schich­te« des Bu­ches, des Au­tors, ir­gend­et­was, an dem man an­docken kann. Und sei es (wie bei He­ge­mann), dass da ein neu­er Au­tor aus dem Be­trieb mit ent­spre­chen­dem Stall­ge­ruch kommt.

    [EDIT: 2010-05-12]

  16. Kul­tur­men­schen
    Aus Image­grün­den hält man sich dann viel­leicht noch ein paar ernst­haf­te Schrift­stel­ler, die auf­grund ih­rer uni­for­men, zum Kul­tur­men­schen de­ter­mi­nie­ren­den Bio­gra­phie meist nur re­pe­ti­ti­ve Lan­ge­wei­le zu Pa­pier brin­gen.

    Auf der an­de­ren Sei­te beherbergt(e) der Be­trieb auch so Leu­te wie z.B. Wolf­gang Hil­big oder Cle­mens Mey­er.

    (Oder auch den Goetz – da wä­re es na­tür­lich in­ter­es­sant de­ren Trans­for­ma­ti­on zum »Kul­tur­men­schen« zu be­schrei­ben, wie sie dann im Be­trieb an­kom­men. Da­zu kann man viel­leicht auch de­ren Bü­cher le­sen. – Lei­der hab ich nur von Goetz »Ir­re« ge­le­sen, so kann ich aber zu­min­dest da sa­gen, dass der dies schon re­flek­tiert hat, be­vor er über­haupt »an­ge­kom­men« ist.)

    [EDIT: 2010-05-12]

  17. @Gregor
    Na­tür­lich kann man. Aber wenn ich an Bar­ba­ra Gress­leh­ners Buch (ich ge­be zu nicht nach Ihr ge­goo­gelt zu ha­ben), das ich fast fer­tig ge­le­sen ha­be, den­ke, dann kom­men mir wie­der Zwei­fel. Ich bin nie­mand der den Markt be­ob­ach­tet, oder ver­sucht ihn im Blick zu be­hal­ten (ge­schwei­ge ha­be ich ei­nen Über­blick). Ge­ra­de des­we­gen bin ich aber skep­tisch, wenn der­art all­ge­mei­ne The­sen (die nicht un­plau­si­bel sind), so ganz oh­ne Bei­spie­le da­her kom­men. Oder viel­leicht nur sub­jek­ti­ve Ein­drücke dar­stel­len (ist das nicht »fa­tal« dann oh­ne Ein­schrän­kung aufs All­ge­mei­ne zu schlie­ßen?).

    Ich muss schon aus Prin­zip wi­der­spre­chen, weil die Rea­li­tät (um ei­ne An­nä­he­rung an sie geht es doch) meist ver­zwick­ter und un­ein­deu­ti­ger – es gibt im­mer­hin ei­ni­ge tau­send Ver­la­ge in Deutsch­land.

    [EDIT: 2010-05-12]

  18. Ge­gen­sei­te der Ver­le­ger?
    »Als ‘mu­tig’ be­szeich­net zu wer­den, ist häu­fig ein Hin­weis dar­auf, dass hin­ter dem, was man tut, ei­gent­lich Nai­vi­tät ver­mu­tet wird: Un­kennt­nis der Rea­li­tä­ten [..] des Buch­ge­schäfts, sei­ner Träg­heit und der der Le­ser.«

    »Wenn man die Welt nur noch wir­schaft­lich be­grei­fen kann, fin­det die Ar­beit ei­nes li­te­ra­ri­schen Ver­lags tat­säch­lich – und viel­leicht ist es doch Nai­vi­tät, sich dort hin­ein zu be­ge­ben – in ei­nem Raum der Un­mög­lich­keit statt: ein Ver­mitt­ler von Geist, der sich am Markt be­haup­ten muss. [..] Mehr Mut!«
    »Car­te blan­che« An­dre­as Röt­zer (im ak­tu­el­len Voll­text)

    [Ich wür­de mich dem Vor­red­ner an­schlie­ssen wol­len, was die Vor­sicht be­trifft. Aber gro­be Bil­der des Gan­zen kön­nen na­tür­lich auch zu pro­duk­ti­ver Po­le­mik ge­nutzt wer­den. –

    Herrn Röt­zers Text ir­ri­tiert mich noch ein we­nig, muss ich ge­ste­hen, die Ei­gen­be­schrei­bung oder schon Ei­gen­wer­bung(?) kommt mir was plump vor – viel­leicht wird das aber ein­fach so, wenn je­mand krea­ti­ve Pro­zes­se und all das Tol­le, was da ge­ra­de ent­steht, ein­fan­gen möch­te -.. und dann auf der an­de­ren Sei­te bin ich eben über den »li­te­ra­ri­scher Ver­lag« ge­stol­pert. Es gibt im Um­kehr­schluss dann doch auch »un­li­te­ra­ri­sche Ver­la­ge«, das ist wä­re doch ei­ne fei­ne oxy­mo­rone Spit­ze,.. aber so ge­wollt?]