Angebliebende Lampe
Die Nachttischlampe wirft den hellen Kreis
noch immer an die Zimmerdecke,
als sei Mantegnas Tondo dort
soeben leergerufen worden.
Davon geflattert sind
zu leichter Pflicht bei Hofe
die Putti und der Pfau,
und mehr als eine Kammerzofe.
Ich bin erwacht — Kalk, der Plafond,
und nah-gezeigt, die Stunde.
Die oben hatten bald genug
vom Schauspiel, das ich abgab:
Mund offen, und die Augen zu,
betrachtend ihre brunnentiefe Runde.
© für den Text: Sander Ort
Lieber Sander Ort,
mit Freude las ich gerade Ihr Gedicht und fühlte mich mitgenommen in eine andere Welt, beschloss für heute, wieder mit dem »Schauen« anzufangen, zu betrachten, was da an Schönheit, Witz und Lust in dieser Welt zu finden sei ...
Danke!
P.S. Mir gefiel bereits Ihre Übersetzung von Philippe Jaccottets »Fliegende Saat« sehr gut. Das Buch lese ich immer wieder mit großer Freude.
Auch für diese Übersetzung sage ich Danke!!!
Lieber Sander Ort, das ist ein tolles Gedicht. Und Ihre Übersetzung von André du Bouchet ist auch ein Genuss. Was für ein schönes Buch! Macht glücklich. GT