Seit sehr vielen Jahren gibt es die »SWR-Bestenliste« (die früher »SWF-Bestenliste« hiess). Das Programm ist einfach: »30 Literaturkritiker und ‑kritikerinnen nennen monatlich – in freier Auswahl – vier Buch-Neuerscheinungen, denen sie ‘möglichst viele Leser und Leserinnen’ wünschen, und geben ihnen Punkte (15,10,6,3).« Bestenliste bedeutet eben nicht Bestsellerliste. Das Ergebnis kann man monatlich auf der Webseite sehen, sich sogar per Mail schicken lassen und es gibt sogar eine Radiosendung, in der in wechselnden Besetzungen über vier Bücher diskutiert wird (kleine Leseproben gibt es auch).
Bis vor kurzer Zeit wusste ich nicht, dass es eine ähnliche Bestenliste auch in Österreich gibt – die »ORF-Bestenliste«. Auch sie kann im Internet eingesehen werden und wird monatlich neu bestimmt.
Wie so oft machen aber die Österreicher die Sache besser. Es gibt nämlich die Möglichkeit, die Voten der Kritiker anzusehen (dabei zeigt sich auch, dass der/die ein oder andere »geschwänzt« und kein Votum eingereicht hatte; Beispiel: März 2014). In Deutschland ist das offensichtlich ein Staatsgeheimnis. Warum eigentlich?