Tatsächlich lassen sich die gut 560 Seiten reiner Text (ohne Fußnoten) hervorragend lesen. Analytische Passagen, zum Beispiel zur komplexen und komplizierten Struktur der politischen Entscheidungsprozesse in den beteiligten Staaten und deren Bedeutung für die tatsächlichen Handlungen und deren Abläufe, sind geschickt in die erzählerischen Passagen integriert. Dass Clark wirklich gut erzählen kann, ist ein großes Plus des Buches: Entscheidende Episoden auf dem Weg in den Krieg werden sehr plastisch, die Hauptakteure werden in kleinen Vignetten vorgestellt. So ist man quasi live dabei, als serbische Putschisten König Alexandar und Königin Draga abschlachten und dann einige der Königsmörder Jahre später die Sarajevo-Attentäter rekrutieren oder beim Besuch des französischen Staatspräsidenten Poincaré in Rußland während der Hochzeit der Juli-Krise 1914, inklusive des Nervenzusammenbruchs des französischen Regierungschefs Viviani.
In der Einleitung weißt Clark ausdrücklich auf die unüberschaubare Menge an Literatur hin, die es allein zum Ausbruch des 1. Weltkrieges bereits gibt – und dass so ziemlich jede mögliche Position zur Frage »Wie konnte das überhaupt passieren?!« schon eingenommen wurde. Schließlich erschienen schon kurz nach dem 1. August die ersten »Wer war’s?«-Darstellungen, meist in propagandistischer Absicht. Warum also jetzt noch ein Buch und warum dieses?
Modernität der historischen Konstellation
Clarks Antwort: Weil die aktuelle weltpolitische Situation nach dem 11. September 2001 der Situation im Sommer 1913 ähnelt: Die internationalen Machtverteilungen sind in Fluss gekommen, fast schon ins Rutschen; nationalistisch-fundamentalistische Terrorgruppen mit schattenhaften Beziehungen zu offiziellen staatlichen Organisationen (v.a. den Geheimdiensten) greifen spektakulär ins Weltgeschehen ein. Damit ändere sich auch unser Blick auf die Ereignisse 1913 – und wie ich Clark verstehe: zum angemesseneren hin. Eng mit dieser Position ist Clarks Anspruch verknüpft, nicht nach dem »Warum?«, sondern nach dem »Wie« des Kriegsausbruchs zu fragen. Laut Clark verbirgt sich in der Warum-Frage eigentlich die Schuldfrage, die er für historisch und wissenschaftlich wenig ergiebig hält. Wer nach dem »Warum« bzw. der Schuld frage, importiere unvermeidlich straf- und völkerrechtliche Perspektiven und Untersuchungsmethoden. So nähme man die Position des Anklägers (oder Verteidigers) ein und könne Fakten nur insoweit wahrnehmen, wie sie die eigene Position stützten, oder interpretiere Fakten nur in der eigenen Perspektive. Der Komplexität und Offenheit der historischen Situation und deren Dynamik werde man so nicht gerecht. Wer versuche, das »Wie?« des historischen Prozesses zu rekonstruieren, müsse dagegen nicht final denken, sondern könne auch die Möglichkeiten sehen, wie auch alles hätte anders laufen können. Dass sich »Warum«- und »Wie«-Geschichtsschreibung nicht wirklich so klar voneinander trennen lassen, ist Clark selbstverständlich klar. Schließlich schreibt er das Buch nur, weil am Ende des ganzen Hin und Hers der 1. Weltkrieg steht – und damit der Untergang einer ganzen Welt.
Erstaunlicherweise gar nicht (zumindest habe ich es nicht gelesen) diskutiert Clark, dass sein Ansatz, keine finale Geschichte erzählen zu wollen, einige Anforderungen an die Art der Darstellung stellt. Wie stark bestimmte, am realistischen Roman orientierte narrative Formen der Geschichtsschreibung eine offene Darstellung geradezu verhindern, ist schon seit langem Gegenstand der Diskussion in der Geschichtswissenschaft selbst (Hayden White, Stephen Greenblatt, Jörn Rüsen). Stichwort Emplotment: Quasi weggetragen von der narrativen Logik bestimmter Erzählstrukturen und Genres (Epos, Tragödie, Romanze, aber auch Genres wie Thriller, Krimi etc.) strukturiert sich das historische Material. Dann hat man eben plötzlich doch Schurken und Helden. Dass der narrative Rahmen, in dem man Ereignisse wahrnimmt und interpretiert, fundamental für die eigene Entscheidungsfindung ist, gehört gleichzeitig zu Clarks wichtigsten Erklärungen für das Verhalten der wichtigsten Protagonisten, vor allem der Verantwortlichen innerhalb der habsburgischen Monarchie.
Weil er das »Wie?«, de facto eher das »Wer macht wann was wieso«, rekonstruieren will, konzentriert sich Clark auf Regierungsmitglieder, Botschafter und Diplomaten als Dramatis Persona, macht also ganz klassische politische Geschichtsschreibung. Sozial‑, Mentalitäts‑, Kultur- oder wie auch immer geartete strukturgeschichtliche Ansätze spielen nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen nutzt Clark stark Konzepte und Begriffe der International Relations-Studies sowie der Entscheidungstheorie (Decision Theory) – auch als Methode, das »Wie« beschreiben zu können und gegen das »Warum?« stark zu machen. Das Buch, das ich dann gelesen habe, weicht von den Ankündigungen in der Einleitung aber signifikant ab:
Serbien: ein Schurkenstaat
Im Gegensatz zu Clarks Selbstpositionierung, keine Schuldigen zu suchen, also neutral darzustellen, ist schon nach dem ersten Kapitel (»Serbian Ghosts«) ziemlich klar, wer zu den Hauptverantwortlichen zählt: das Königreich Serbien, dessen politische Elite und deren nationalistisch-rassistische Groß-Serbien-Ideologie. Auf diesem Humus bildet sich dann eine Art »tiefer Staat« (Formulierung von mir) aus, bei dem der stellvertretende Geheimdienstchef Dragutin T. Dimitrijević (das Mastermind hinter der Ermordung von König Alexandar) gleichzeitig eine terroristische Organisation aufbaut, die gegen die umliegenden Staaten, vor allem die K.u.K.-Monarchie, agiert und dazu noch eine weitere Organisation, genannt »Vereinigung oder Tod« bzw. »Schwarze Hand«, um die eigentliche Terror-Organisation zu decken und Druck auf die serbische Politik auszuüben. Clark zeigt, dass politischer Mord und Terroranschläge übliche Methoden der serbischen Politik der Zeit sind. Entsprechend gewalttätig ist auch die Außenpolitik: Serbien bricht diverse militärische Konflikte vom Zaun, um das eigene Territorium zu erweitern. Denn überall wo Serben leben, ist Serbien. In den eroberten Gebieten errichtet man dann ein Schreckensregime inklusive ethnischer Säuberungen.
Den Haupt-Antagonisten Serbiens, die Donaumonarchie, zeigt Clark in einem milderen Licht: Mehrfach hebt er das – v.a. gegenüber Serbien – hochklassige Bildungs- und Erziehungswesen, den funktionierenden Rechtsstaat, die fortschrittliche Industrie- und Landwirtschaftspolitik, die extrem hohe Alphabetisierungsrate und die immer liberaler werdende Minderheitenpolitik der K.uK.-Monarchie hervor. Im Kontrast erscheint der Leserin das Königreich Serbien als großmäuliger Unruhestifter – und man fragt sich, welcher Gehirnwäsche sich die Sarajevo-Attentäter unterzogen haben, um pro-serbische Attentate durchzuführen. Auch gegenüber den politischen und strukturellen Komplexitäten und Kompliziertheiten der Habsburger Monarchie zeigt Clark viel Verständnis und den Reform- und Modernisierungsbestrebungen Wiens, angetrieben von Franz Ferdinand, räumt er einigen Raum ein. In seiner Darstellung wird gerade die Schwerfälligkeit des habsburgischen Regierungsapparats zu einem Garanten, dass aus Konflikten auf dem Balkan nicht gleich ein Flächenbrand wird – obwohl oder weil mit Conrad von Hötzendorff eine der monomanischsten Kriegsbefürworter Österreichs Generalstabschef war. Nach seiner Rückkehr aus Sarajevo wollten ihn Franz Ferdinand übrigens entlassen – auch so eine Chance, die durch seine Ermordung zerstört wurde. »Seltsamkeiten« der k.u.k‑Politik gegenüber Serbien wie der Einsatz von gefälschten Dokumenten, um die Regierung in Belgrad zu diskreditieren sowie die Unterstützung anti-serbischer Organisationen und Bewegungen in den von Serbien eroberten Regionen, misst er dagegen wenig Bedeutung zu – selbst wenn die Fälschungsaffären die Glaubwürdigkeit der habsburgischen Ermittlungen zum Hintergrund des Attentates auf Franz Ferdinand beeinträchtigen oder zumindest von den Allianz-Mächten so propagandistisch ausgeschlachtet wurden.
Panslawismus und Imperialismus: Russland
Nächster Hauptverantwortlicher: Russland. Von dort wird die Hochrisiko-Politik Serbiens unterstützt und aufgestachelt, besonders von Nicolai Hartwig, dem russischen Gesandten in Belgrad. Aufgrund der weitgehend ungeregelten und ungeklärten Kompetenzen und Verantwortlichkeiten in der russischen Regierung – der Premierminister hat keine Richtlinienkompetenz, der Kriegsminister wendet sich ständig direkt an den Zaren genauso wie die Chefs des Stabes und mächtige Staatssekretäre – macht Hartwig seine eigene pan-slawische und pan-serbische Politik und wird zur grauen Eminenz der serbischen Politik. Absurderweise stirbt Hartwig dann mitten in den Verhandlungen um das von Wien gestellte Ultimatum während eines 4‑Augen-Gesprächs mit dem k.u.k‑Gesandten Giesl – woraus die hysterische Gerüchteküche Belgrads natürlich sofort einen Mord machte.
Um 1913 hat sich die pan-slawistische Fraktion in Russland durchgesetzt – im Zuge einer imperialistischen Strategie, die sowohl das habsburgische als auch das ottomanische Reich als schwächliche Resteverwalter betrachtete, aus deren Territorien man sich große Stücke herausschneiden durfte – quasi in höherem historischen Auftrag. Für Russland ist der direkte Zugang zum Mittelmeer von höchster strategischer Wichtigkeit. Der Balkan wird zu einem Vorland des Bosporus und der Krim. Damit geht eine enorme militärische und infrastrukturelle Aufrüstung einher, und die völlige Ignoranz gegenüber den berechtigten Interessen Wiens.
Forciert und finanziert wird die russische Anti-Habsburg-Politik von der französischen Regierung unter Staatspräsident Poincaré, die das Zarenreich als zweite Front gegen das Deutsche Reich aufbauen will und die K.u.K‑Monarchie nur noch als ein Marionette Berlins wahrnehmen kann – nicht als eigenständigen Akteur.
The Balkan Inception Scenario
Clark macht deutlich, dass Russland und Frankreich mit ihrer Bündnis- und Balkanpolitik ganz bewusst die Stabilität des politischen Systems in Europa, und damit in letzter Konsequenz auch den Frieden, an die krisenanfälligste Region der damaligen Welt und an äußerst dubioses politisches Personal binden. Oder wie es Jörg Friedrich am 27. Juli im Deutschlandfunk formulierte: »Irgendjemand muss den Funken auch zum Pulverfass bringen.«
Für die Eskalationen, die mit dem Attentat in Sarajevo dann ihren Lauf nehmen, schreibt Clark Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich eine im wesentlichen reaktive Rolle zu. Selbst das auf Unannehmbarkeit gestrickte Ultimatum Wiens erscheint in seiner Darstellung nicht nur als verständlich, sondern auch im Prinzip als annehmbar.
Für dieses Argument verweist er mehrfach auf das Ultimatum, dass die NATO 1999 Serbien im Rahmen der Rambouillet-Verhandlungen zwischen Serbien und den Kosovo-Albanern stellte – und das deutlich harschere Einschränkungen der Souveränität enthielt. Hätte Russland im Juli 1914 Druck auf Serbien ausgeübt oder zumindest auf seine Mobilmachung verzichtet, wäre der Krieg auf Serbien beschränkt geblieben – oder vielleicht sogar ganz ausgefallen. Dass die Mobilmachungspläne des Deutschen Reiches ganz selbstverständlich von Belgien und Luxemburg , zwei souveräne und neutrale Staaten, als Aufmarschgebiet ausgingen, die Mobilmachung also schon selbst ein kriegerischer Akt war, thematisiert Clark zwar als völkerrechtlich problematisch, die Bedeutung, die der Aktion für den Kriegseintritt Britanniens von den britischen Politikern selbst zugeschrieben wurde, hält er aber für einen Vorwand der Kriegspartei unter dem Außenminister Grey und dem Sealord Churchill. Sie mussten den Kriegseintritt an der Seite Frankreichs und Russlands, gegen die Regierungsmehrheit und bei der relativ antifranzösisch und –russisch eingestellten Bevölkerung und Presse zusätzlich motivieren und durchsetzen. Mit dem Einmarsch in Belgien hatte ihnen Berlin diesen Gefallen getan.
So folgte jede Partei ihrem außenpolitisch Skript, wie Clark die narrativen Muster nennt, in denen die Protagonisten die Situationen und die Handlungen der anderen interpretierten, und die einzelnen Protagonisten noch ihren persönlichen Karriere-Ambitionen. Zum Schluss marschieren dann die beiden großen Blöcke gegeneinander – und vier Jahre später sind 17 Millionen Menschen tot.
Die von ihm rekonstruierte Dynamik versucht Clark mit dem Bild der »Schlafwandler« zu fassen: »In this sense, the protagonists of 1914 were sleepwalkers, watchful but unseeing, haunted by dreams, yet blind tot he reality of the horror they were about to bring in the world.« (S. 562; das ist der letzte Satz des Buches) Mir hat Clark vorher aber etwas anderes vermittelt – und das sehr überzeugend:
Er zeigt klar, dass es eben kein blöder historischer Zufall war, dass diesmal eine Balkankrise richtig schief ging – sondern das Ergebnis strategischer Neuausrichtungen und deren taktischer Umsetzung von allen beteiligten Nationen, aber vor allem von Serbien, Russland und Frankreich. Zum Beispiel die Entscheidung, den Thronfolger des größten politischen Widersachers zu ermorden, nachdem man neue vorteilhafte Verträge mit Russland abgeschlossen hat.
Ein großer Teil der handelnden Personen hat konsequent auf einen Krieg zugearbeitet – und dass mit ganz realistischem Bewusstsein für die Möglichkeiten der neuen Kriegstechnologien. Auf die hat man sogar gesetzt.
Was fehlt
Aber es hätte nicht zwingend schiefgehen müssen. Auch das zeigt Clark. Aber die – zumindest für mich – entscheidende Frage, wie es möglich war, dass sich die Kriegsparteien durchsetzen konnten, obwohl es in fast allen wichtigen Ländern signifikante Friedensbewegungen gab und Politiker, die auf eine Verhandlungslösung setzen wollten, streift Clark nur kurz. Er diskutiert zwar Voraussetzungen wie die Selbstständigkeit des militärischen Apparates gegenüber den politisch Verantwortlichen in Ländern wie Russland, die grundsätzlich positive Einstellung gegenüber allem Militärischen oder die für erfolgreiches Krisenmanagement absolut ungeeigneten Politikstrukturen in fast allen Ländern – aber wirklich überzeugend ist das nicht. Vor allem weil er sich dazu viel zu wenig Platz nimmt. Seine Ausflüge in die Mentalitäts- und Kulturgeschichte wirken ziemlich kursorisch – und auch etwas lustlos. Gerade hier hätte man aus den zahlreichen Studien, die es mittlerweile zum »Zeitalter der Nervosität« (Radkau), zur Moderne als Krisenerfahrung und zur wachsenden Bedeutung der Massenmedien und deren Einfluss auf politische Entscheidungen eine viel konkretere Kontextualisierung der Entscheidungssituationen entwickeln können. Clark verzichtet darauf – oder nutzt ihn nur dann, um sein Argument re: Serbien zu stärken.
Außerdem verzichtet Clark meist darauf, umstrittene Fakten, zum Beispiel über die informellen Gespräche während des französischen Staatsbesuchs in Russland, deutlicher als umstritten und spekulativ zu markieren. Natürlich würden solche Exkurse den Erzählfluss stören, man hätte aber als Leserin doch lieber öfter gewusst, warum sich Clark für welche Lesart entscheidet. Nun habe ich doch an einigen Stellen den Eindruck, Clark opfert der narrativ eleganten Darbietung seiner Argumente ab und an die Darstellung der Forschungslage – und bin etwas verstimmt. Genauso wie über die Diskrepanz zwischen Einleitung und tatsächlicher Argumentation: Was spricht eigentlich dagegen, den eigenen Ansatz – ohne Balkan Inception Scenario der Triple-Entente kein 1. Weltkrieg – gleich vorzustellen? So wirft er sich ein Mäntelchen von Objektivität und Neutralität über, dessen Fadenscheinigkeit von der Geschichtswissenschaft selbst schon seit Jahrzehnten diagnostiziert wurde. Und das hätte dieses Buch, das die Geschichte des größten diplomatisch-außenpolitischen Desasters der Moderne gut lesbar und meist überzeugend nachzeichnet, wirklich nicht gebraucht. Aber das Werk, das alle Diskussionen zum Thema Kriegsschuld beendet und die arme deutsche Seele erlöst, ist es – zum Glück – nicht.
Ich bin etwas überrascht, dass das in einem Kommentar zu dem Münkler-Buch genannte Unbehagen relativ harmlos ausfällt. Mir würde da noch mehr einfallen. Mich hatte z.B. deutlich stärker die Missachtung bzw. Verharmlosung der in weiten Teilen der Gesellschaft vorhandenen Kriegshetzer in Deutschland gestört (Dearest Nicky...).
Ein paar Punkte würde ich etwas anders sehen:
Clark ist Australier. Das ist insofern wichtig, dass man die groteske Gallipoli-Darstellung in Betracht ziehen muss. Der erste Krieg, den Australien als unabhängiges Land an der Seite der Briten geführt hat, wird heute noch auf Basis einer nutzlosen, menschenfressenden und noch dazu verlorenen Schlacht verherrlicht. Dagegen sind die Neurosen rechts-bürgerlicher deutscher Publizisten eher harmlos.
Der in der Geschichtswissenschaft lange grassierende Umschwung von der Verfassungs-/Protagonisten-Geschichte zur Kurltur-Geschichte ist in vielen Bereichen sicherlich zumindest ergänzend sinnvoll. Die Geschichte des Spätmittelalters z.B. ohne Kulturgeschichte ist Nonsens. Aber die Frage die sich hier stellt, wird in meinen Augen tatsächlich nur von wenigen Entscheidern beantwortet. Die z.B. von Illies beschworene Stimmungslage, sehe ich nicht als besonders relevant.
Wie wäre wohl die Schuldfrage nach dem Krieg entschieden worden, wenn in Serbien mehr als in Deutschland an Reparationen zu holen gewesen wäre? Das Frankreich noch eine spezielle Sicht auf die Dinge hatte, liegt auf der Hand. Und bei den anderen Siegermächten? Auch hier lässt ein Blick auf die heutige Rezeption weiten Teilen des Balkans zumindest stutzen.
Der Einmarsch in Belgien wäre laut Clark von England toleriert worden, da es als zwangsläufig angesehen worden wäre. Erst das offizielle Ersuchen des deutschen Reiches an Belgien doch bitte schön durchmarschieren zu dürfen, aber alle Schäden begleichen zu wollen und die anschließende theatralische Antwort des belgischen Königs, führte zu der PR-Aktion, die England den Kriegseintritt erlaubte.
Was mir fehlt, war die schlüssige Erklärung, warum die OHL dem Schlieffen-Plan kein Update verpasst hatte. Der Plan basierte auf einem durch den russisch-japanischen Krieg stark geschwächten Russland. Warum hat niemand eine Anpassung an das stärker werdende Russland verlangt? Eine Absicht, würde die Waagschale der Schuld auf deutscher Seite deutlich absenken. Unvermögen würde die kolportierte taktisch/strategische Überlegenheit stark in Mittleidenschaft ziehen.
Den Begriff Schlafwandler sehe ich ebenfalls als unpassend, da die meisten Figuren sehenden Auges aber optionslos handelten. Tragisch, im altgriechischen Sinne wäre hier endlich mal das korrekte Wort.
Der Hinweis auf Gallipolli ist spannend. Das war mir gar nicht so bewusst. In Großbritannien versucht die konservative Regierung ja gerade, den Blick auf den Great War zugunsten der damaligen Eliten zu wenden. Wenig erfolgreich, wie mir scheint: Die Britten scheinen mir ein wirklich trauerndes Gedenken um die vielen Gefallen und Toten (und sogar um die Pferde und die Hunde), v.a. am Remembrance Day, völlig stimmig mit einem völlig mitleidlosem Blick auf die Unfähigkeit der damals herrschenden Klasse verbinden zu können, der den Leuten das Leben gekostet hat. Ich war einmal bei der großen Parade in London und einmal in Cambridge, wo auch Clark lehrt, das war unglaublich beeindruckend.
Clarks nicht sehr freundlicher Blick auf Grey, der damalige Außenminister, und die ganze Kriegspartei – und seine Nachsicht gegenüber den Verantwortlichen im Reich, muss man sicher auch vor dieser britischen Debatte sehen.
Die mangelnde Diskussion der Kriegshetzer im Kaiserreich (und anderswo) vermisse ich auch, sehe diesen Mangel aber unvermeidlich an, bei der Art, wie Clark das Ganze angeht. Eben keine Mentalitäts- und Diskursgeschichte, sondern Diplomatie-Geschichte.
In Münklers Buch schimmert ein »Update« des Schlieffen-Plans hervor, und zwar dahingehend, dass Moltke dahingehend abwich, dass die Umfassungsbewegung (Münkler) entgegen Schlieffens ursprünglichen Plänen ausschließlich über belgisches, nicht aber auch noch über niederländisches Territorium geführt wurde. Schlieffens Idee war wohl gewesen, Truppen an der dt./frz. Grenze, im Raum Aachen zu konzentrieren und als ‘bataillon carré’ erkennbar werden zu lassen, bevor die deutschen Truppen die belgische und niederländische Grenze überschritten. Den Franzosen wäre dadurch klargeworden, wo der Angriff erfolgen würde, und Schlieffen rechnete damit, dass sie dem nicht tatenlos zugesehen hätten, sondern nach Belgien einmarschiert wären. Damit hätte dann nicht Deutschland die Neutralität Belgiens verletzt.
Davon wich man ab und plante direkt über Belgien anzugreifen. Dieser veränderte Plan barg erhebliche Risiken; sehr viel weitreichender aber waren die aus dem Überraschungsangriff resultierenden politischen Folgen, denn mit Blick auf die Sperrfestung Lüttich war es unvermeidlich, dass die Deutschen die Kampfhandlungen eröffneten, bevor Belgier und Franzosen Gegenmaßnahmen ergreifen konnten. Damit war klar, dass Deutschland im Westen in jedem Fall als der Aggressor dastehen würde.
Dass man die Neutralität der Niederlande nicht auch noch verletzen wollte, verwirft Münkler als Argument für die Änderung und nennt militärische Gründe: Zum einen hätte eine zum Ärmelkanal hin offene rechte Flanke den Briten eine Einbruchsmöglichkeit gegeben. Zum anderen hoffte man, dass Holland neutral bliebe und den Briten keinen Durchlass gewähren würde um Belgien beizustehen.
Verblüffend das Resümée: Retrospektiv betrachtet war der deutsche Generalstab in seiner strategischen Planung jedoch keineswegs zu optimistisch...sondern eher zu pessimistisch: Er entschied sich dafür, die belgische Neutralität zu verletzen und die so gewonnenen militärischen Vorteile zu nutzen, weil er die Leistungsfähigkeit des deutschen Heeres unterschätzte, das ohne ein englisches und später noch amerikanisches Eingreifen den Krieg hätte gewinnen können – immer vorausgesetzt, dass der deutsche Angriff auf Belgien tatsächlich der Grund für den Kriegseintritt der Briten war.
(alles kursive Münkler, S. 86ff)
@Doktor D
Ich stelle immer wieder fest, dass das Erinnern in den verschiedenen Ländern einen völlig anderen Tenor hat. Während in Deutschland die zivilisatorische Katastrophe der gesamten Menschheit betont wird, sehe ich in England aber auch in vielen Facetten das Fest der Sieger. Nicht überraschend, aber bemerkenswert. War Grey übrigens möglicherweise der einzige Akteur, der tatsächlich Optionen hatte?
@Gregor Keuschnig
Die taktischen Varianten an der Westfront positionieren sich aber nicht gegen die »russische Dampfwalze«. Dass die beiden Herren Tannenberg gewonnen haben, basierte soweit ich das sehe auf den Befindlichkeiten der russischen Generäle und nicht der militärischen Brillianz der Deutschen. Hätten Rennenkampff und Samsonow kooperiert, hätte die Ostfront einen deutlich größeren Einfluss auf den Frankreichfeldzug gehabt. Der Zufall hat also nur die strategische Fehlplanung verschleiert und wenn man weiterdenkt, Hindenburg zum Präsidenten gemacht, der Hitler...
@Joseph Branco
Man ging ja wohl von einem schnellen Erfolg an der Westfront aus und wollte sich danach dann der Ostfront »widmen«. Das es dann anders kam, trägt nicht zuletzt zur Niederlage Deutschlands bei. Münkler beschreibt dieses ständige Hin- und Herverschieben zwischen West- und Ostfront von Soldaten und Logistik. Hinzu kam, dass Österreich-Ungarn sich militärisch als äußerst schwach herausstellte und hier mehr als nur symbolisch unterstützt werden musste.
Was Sie zu Tannenberg schreiben, entspricht wohl den Tatsachen. Dass insbesondere Hindenburg (weniger Ludendorff) zum »Superstar« hochstilisiert wurde, verdeckte ja auch die Probleme an der Westfront. Dass dann 20 Jahre später ausgerechnet Hindenburg zum »Hoffnungsträger« für die Weimarer Demokratie auserkoren wurde, ist ein Witz mit fatalen Folgen. Es zeigt nebenbei wie unfähig die demokratischen Parteien in den 30er Jahren waren. Aber das ist eine andere Sache.
Ein, zugegeben zorniger und anlassbezogener, aber doch sachlicher und ausführlicher Text in der Presse vom 14.02. von Manfried Rauchensteiner, der sein Standardwerk zum Untergang der Habsburger-Monarchie vor einiger Zeit erweitert und neu aufgelegt hat. — Clark steht mit seiner kritischen Sicht bezüglich Serbiens Beitrag vielleicht nicht alleine da (allerdings habe ich Clarks Buch noch nicht gelesen). — An einer anderen Stelle (ich weiß nur gerade nicht wo) habe ich von Rauchensteiner gelesen, dass die Minderheitenpolitik der Monarchie, die er keineswegs unkritisch sieht, vorbildlich war (gemessen an den damaligen Standards). — Die Sarajevo-Attentäer waren etwa 20 Jahre alt und wurden politisch benutzt, die Frage nach einer Gehirnwäsche stellt sich m.E. nicht (eher die nach Verblendung). — Die Verhandlung vor Gericht wurde auf serbokroatisch geführt, es gab Begnadigungen, Princip war gerade nicht voll strafmündig, etc., diesbezüglich hat sich die Monarchie glaube ich, korrekt verhalten.
Schreibt Clark von Schuld oder von Verantwortung (beide Worte tauchen in der Besprechung knapp hintereinander auf, letzteres wäre für den Historiker zulässig, ersteres nicht)?
Und noch eine Frage: Der Satz »Dann hat man eben plötzlich doch Schurken und Helden.« bezieht sich auf das historische, nicht durch eine narrative Struktur geordnete, Material?
@metepsilomena:
Die Minderheitenpolitik lobt Clark auch – und zeigt, wie fortschrittlich der österreichische Teil der KuK-Eliten gegenüber den ungarischen war. V.a. Franz Ferdinand war hier engagiert, der in einer liberalen Minderheiten-/Völker-Politik (so nannte man das wohl), die einzige Möglichkeit sah, die Habsburger Monarchie einigermaßen erhalten zu können. Seine größten Gegner waren, wie gesagt, die ungarischen Eliten, die ihre Macht mit dem Alleinvertretungsanspruch für alle nicht-deutschen Minderheiten in der Monarchie begründeten. Und zwischen den Zeilen Clarks lese ich, dass auch das serbische Königreich Angst hatte, sein panslawischer Appeal leide deutlich unter der relativ liberalen Herrschaft, die Habsburg in Bosnien-Herzegovina errichtete. Franz Ferdinand (und seine Frau) zu ermorden war unter strategischen Gesichtspunkten, tatsächlich einen Krieg größeren Ausmaßes zu provozieren, sehr geschickt.
Das Habsburger Reich hat in der Geschichtsschreibung, spätestens seit den neuen Balkankriegen, eine Umbewertung ins Positive erfahren, scheint mir. Stichwort Mitteleuropa-Nostalgie der 80er und 90er Jahre. Rauchensteiners Empörung über die serbischen Glorifizierungen Princips kann ich gut nachvollziehen. Zumal sich die Beschreibungen der großserbischen Propaganda und der Säuberungspolitik in den angschlossenen Gebieten in den von Clark zitierten Berichten der britischen und französischen Botschafter tatsächlich liest, als hätte Milosevic die einfach aus einer Schublade geholt und dann in den Jugoslawienkriegen wieder in die Tat umgesetzt. Es ist wirklich deprimierend – und lässt einen umso mehr schätzen, wie segensreich es ist, dass in Deutschland Nationalismus als politische Begründung für Innen- und Außenpolitik weitgehend diskreditiert ist. Und das es sich lohnt, sich dafür zu engagieren, dass es auch so bleibt.
zu Schuld und Verantwortung:
Clark lehnt den Schuld-Begriff als geschichtswissenschaftlich unzulässig ab. Ich schmuggel ihn wieder ein, weil mir die Trennung zwischen Schuld und Verantwortung (Why and How) durch die von Clark etablierte narrative Struktur wieder verschliffen wird – oder mir zumindest nicht wirklich durchgeführt erscheint.
Zu Schurken und Helden:
Das bezieht sich auf die Art, wie Clark das historische Material erzählerisch präsentiert: Er nutzt romanartiges Erzählen (in dem er z. B. aus der Perspektive der Portagonisten erzählt oder Überschriften wählt wie »Count Hoyos goes to Berlin«), scheint sich aber keine Rechenschaft darüber abzulegen, dass er sich damit sowas wie Helden (z. B. Franz Ferdinand, den er sehr plastisch darstellt) und Schurken (neben Apis auch den frz. Botschafter in Russland Maurice Paléologue) einhandelt. Dieses Verfahren macht das Buch sehr lesbar, sabotiert aber gleichzeitig Clarks Anspruch an die sozusagen rein akteursbasierte Darstellung ohne Parteinahme. (Was ich das irritierendste an den Schlafwandlern finde.)
Der erste Historiker, der Russland ins Zentrum des ganzen Schlammassels stellt, ist aber nicht Clark, sondern Sean McMeekin mit The Russian Origins of the First World War. Weil’s den aber nicht auf Deutsch gibt, das Timing falsch war (2010) und McMeekin nur ein Assitenzprof an einer Istanbuler Uni ist, hat das natürlich (außer in UK) nicht so eine Welle in DE gemacht. Zitiert wird er aber seltsamerweise bei Clark nicht.
McMeekin hat auch selbst ein Buch über die Juli-Krise geschrieben: July 1914. Countdown to War.
Auch Münkler lehnt ja den Begriff »Schuld« ab und ersetzt ihn durch »Verantwortung«. Die sieht er dann weit gestreut und nicht bei einer Partei festzumachen.
Die Parallelen zu Milošević mögen zunächst schlagend sein, aber der Nationalismus in Jugoslawien war ja mitnichten eine exklusive Veranstaltung der Serben. Nach dem Tod Titos 1980 »blockierten sich Reformer und Dogmatiker sowie die acht Oligarchen der Republiken und Autonomen Provinzen wechselseitig, sodass ungeachtet des enormen Handlungsbedarfs jahrelang nichts geschah, was Jugoslawien hätte zukunftsfähig machen können«, so Sundhaussen in seinem Buch über Jugoslawien 1943–2011. 1986 verfassten serbische Intellektuelle ein Memorandum, indem sie Benachteiligungen der Serben im Kosovo brandmarkten. Damals kursierte verstärkt im Untergrund auch die sogenannte »Islamische Deklaration« von Izetbegović (1970 verfasst; Anfang der 80er ging er dafür sogar ins Gefängnis). Auch Tudjman war das, was man einen »Ultra-Nationalisten« nennen konnte. Das Tito-Jugoslawien war ein fragiles Gebilde mit nach außen sehr souveränen Bundesstaaten. Die einzelnen Verfassungen regelten bis ins kleinste alle Zuständigkeiten und implementierten einen am Ende lähmenden Proporz. Offiziell gab es keine jugoslawische Identität, sondern nur »serbisch«, »kroatisch«, usw. Nach Sundhaussen könnte man fast die These aufstellen, es herrschte zu wenig »jugoslawischer Nationalismus«. Stattdessen gab es die föderative Identität, die dann von nationalistischen Kräften von allen Seiten massenwirksam instrumentalisiert wurde.
Ich habe ja Clarks Buch nicht gelesen, aber das er Serbien eine wesentliche Verantwortung zum Ausbruch des Weltkrieges zuspricht, halte ich fast für absurd. Selbst wenn Pricip ein gedungener Mörder gewesen sein soll, erklärt es nicht, warum die Entwicklungen derart verlaufen sind.
Es ist eher die Serbien-Russland-Connection. Aber es ist schon ziemlich deutlich, dass Clark die serbischen Eliten als besonders verantwortungslos und kriegslüstern einschätzt (und den Hintergrund der modernen Jugoslawien-Kriege mitschwingen lässt). Die Machenschaften im Königreich Serbien nehmen einen großen Raum im Buch ein – und schon die Entscheidung, mit der sehr plastisch beschriebenen Ermordung von Alaxandar und Draga in das Buch zu starten, legt die Rollen fest. Das meinte ich mit den Tücken der narrativen Struktur. Er balanciert das eben fast gar nicht durch mentalitäts- oder diskursgeschichtliche Kontexte aus. Ich halte zwar die serbische Verherrlichung Princips für völlig unmöglich, aber die Ablehnung, auf die Clarks Buch in Serbien und bei serbischen Historikern trifft, kann ich schon nachvollziehen.
Man kann Serbien (bzw. den verantwortlichen Eliten) sicherlich nicht vorhalten den ersten Weltkrieg mit Absicht oder alleine ausgelöst zu haben, aber: Im Bewusstsein der vorangegangenen Balkankriege, dem Zustand der habsburgischen Monarchie, der in Europa gut bekannt war (und die ein Attentat sicherlich nicht einfach hinnehmen würde), den Bündnissen und Beistandspflichten, soweit sie nicht geheim gehalten wurden und des m.E. völlig grundlosen Attentats, das nur Provokation und Zündelei war, kann man ohne weiteres von Verantwortungslosigkeit und Fahrlässigkeit sprechen (vielleicht kann man als Bild folgendes sagen: Die serbischen Nationalisten haben eine Zündschnur angesteckt, die allerdings so lang war, dass man sie abschneiden oder ausdämpfen hätte können). — Ob man dachte, dass das Attentat tatsächlich Erfolg haben würde, weiß ich nicht, man hat es einfach (immer wieder) probiert, irgendwann würde man Erfolg haben; Rauchensteiner schreibt, dass jede aus Wien kommende höhere Person in Gefahr gewesen wäre, es ging also nicht um den Thronfolger, sondern »ums Prinzip« (meine Worte). Potiorek, den Landeschef der Provinz, hätte man sicherlich auch gerne erwischt.
@Gregor Keuschnig
Die Angst oder besser Furcht vor der russischen Dampfwalze bestand ja nicht nur in Deutschland. Auch Frankreich rechnete damit, dass Russland bald zu stark ist, um noch des französischen Partners zu bedürfen. Das sich schließenden Zeitfenster bestand also für beide Seiten. Aber hätte man in der OHL nicht erkennen müssen, dass das Fenster für den Schlieffen-Plan längst zu war? Meine Frage war ja, ob man dies absichtlich in Kauf nahm, um diesen Zeitdruck gegenüber der Politik zu missbrauchen. Hätte man strategisch reagiert, als absehbar war, dass Russland bald wieder ernst zu nehmen ist, wären die Optionen der Politik deutlich größer gewesen.
Wenn die Darstellung Clarks bzgl. Serbien nur annähernd richtig ist, glaube ich nicht, dass der Vorwurf an Serbien absurd ist. Das mit der Zündschnur scheint mir schon ganz richtig, aber vielleicht war es durch die mehr oder minder explizit/implizit gegebene panslawistische Carte blanche von Russland an Serbien (wie z.B. auch von Frankreich an Russland) schon eher Feuerzeug und Benzintank. So wie Clark die diplomatische Meisterschaft des Antwortschreiben Serbiens auf das österreichische Ultimatum lobt, muss den Verantwortlichen sehr bewusst gewesen sein, was sie dort machen. Man agierte dort im Mikrometerbereich, während in den besetzten Gebieten ethnische Säuberungen mit unbekannter Brutalität vorgenommen wurden.