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Den Lesern dieser Zeilen muss klar sein, dass ich in den letzten sechs Wochen nur einen kleinen Teil des Werkes von Georges Simenon gelesen habe. Da die Neuausgaben von Die Verlobung des Monsieur Hire und Die Fantome des Hutmachers noch etwas auf sich warten lassen, wurden die Diogenes-Bücher von Ende der 1990er Jahre herangezogen. Das Simenon-Lesebuch wurde schon erwähnt. Es enthält neben zwei Maigret-Erzählungen einige frühe Reportagen Simenons (u.a. über ein Gespräch mit Leo Trotzki, und, sehr interessant, ein Reisebericht aus dem Jahr 1932 in den damaligen Belgisch-Kongo, der sich spöttisch über den Kolonialapparat der Belgier äußert), kleinere, aufsatzähnliche Texte, den Briefwechsel mit André Gide und die autobiographische Erzählung Brief an meine Mutter. Ansonsten wurden die Neuerscheinungen gelesen: Sieben Maigrets und zwölf romans durs. Bei den »großen« Romanen und auch den Maigrets, die zuerst bei Kampa erscheinen, gibt es ein Nachwort eines irgendwie prominenten Lesers (und/oder Autors). So erfährt man, wie beispielsweise John Banville, Daniel Kehlmann, Julian Barnes, Ulrich Wickert (naja) oder Michael Kleeberg Simenon bewerten. Dabei fällt auf, dass die Kommentatoren zuweilen den von ihnen »betreuten« Roman nicht unbedingt für den besten halten. Schade, dass sie nicht konkreter wurden.
Ob die gelesenen Bücher repräsentativ sind? Ich weiß es nicht. Die Lektüre wurde mehr oder weniger durch die Veröffentlichungen der Verlage vorgegeben. Und noch ein Hinweis: Bei allem Bemühen, die Auflösungen, Wendungen und Endungen nicht zu verraten ist es dennoch zuweilen unerlässlich zu »spoilern«. Der geneigte Leser sollte, wenn er sich die vollständige Spannung erhalten möchte, lieber nicht weiterlesen.
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