Als Ernst Lothar seine Autobiographie »Das Wunder des Überlebens« publizierte, war er 70 Jahre alt. 1890 als Lothar Ernst Müller in Brünn geboren (der Vater war Rechtsanwalt, die Mutter »hatte sich das Lachen frühzeitig abgewöhnt«), siedelte die Familie (es gab noch zwei ältere Brüder, Robert, der früh verstarb und der 1882 geborene Hanns, der später als Hans Müller-Einigen als Lyriker und Dramatiker reüssierte) 1904 nach Wien. Lothar studierte Jura und Germanistik und promovierte 1914 zum Dr. jur. Aus seinen Reiseplänen nach Ende des Studiums wurde nichts. Der Krieg brach aus. Immerhin: Lothar wurde (warum auch immer) für kriegsunfähig erklärt und zu einem Staatsanwalt als Gehilfe nach Wels versetzt. Er heiratete 1914 und die Töchter Agathe (*1915) und Johanna (*1918, genannt »Hansi«) komplettierten die Familie. Lothar hatte bereits während des Studiums mit dem Schreiben angefangen; erst Gedichte, dann Romane. Aus seiner Schriftstellertätigkeit resultiert die Änderung des Namens.
Wenn man die im Zsolnay-Verlag erschienene Neuauflage der »Erinnerungen« Ernst Lothars (so der Untertitel des Buches) gelesen hat, erkennt man drei Momente, die sein Leben nicht nur geprägt, sondern existentiell erschüttert haben. Da ist zunächst der Zusammenbruch der Donaumonarchie Österreich-Ungarn 1918. Aus 53 Millionen werden plötzlich nur mehr 7 Millionen, die sich Österreicher nennen (durften). Die »Macht und Herrlichkeit ohne Beispiel« der »Vereinigten Staaten von Europa« – so euphorisch wird er im Rückblick – ist zerstört. Jetzt kann der Leser die Episode zu Beginn, die erste Kindheitserinnerung, besser einordnen. Sie besteht darin, dass Lothar eine Demonstration von Tschechen in seiner Geburtsstadt Brünn rekapituliert, die für eine Sezession von Österreich-Ungarn eintreten. Jetzt ist es eingetreten: Seine Heimat besteht nur mehr als ein Torso. Er empfindet es nichts weniger als eine Verstümmelung seines Lebens.
Als »sein« Land zusammenbricht, ist man im Buch auf Seite 30; noch weitere 330 Seiten folgen. Und wer diese Art von »hysterischer Liebe«, welche »die Grenzen des normalen Patriotismus« streift (so Daniel Kehlmann im Nachwort) voreilig als Nationalismus oder gar Chauvinismus abtut, wird mit der weiteren Lektüre Schwierigkeiten haben. Lothars Idealisierung der k.u.k.-Monarchie ist nicht primär politisch zu verstehen. Er macht sich keine Mühe, die politischen Implikationen Österreich-Ungarns, die Strukturen der Minderheiten in dem Staatsgebilde oder gar die Ursachen des Krieges zu analysieren. Stattdessen sucht er nach dem Krieg Sigmund Freud auf, um sich erklären zu lassen, wie er den Verlust seiner Heimat überwinden könne. Die Antwort Freuds in der Beschreibung dieses Gesprächs ist einer der Höhepunkte des Buches.
Lothar gibt seinen Juristenberuf bald auf und stürzt sich in die Intellektuellenzirkel der Zwischenkriegszeit. Schnitzler, Hofmannsthal, Werfel, Musil – Lothar kennt sie alle. Zunächst wurde er, »dem Theater…rettungslos verfallen«, Theaterkritiker und schließlich Kulturfunktionär. Max Reinhardt wurde aufmerksam und fördert Lothar. Dann ein persönlicher Schock: Die älteste Tochter Agathe stirbt mit 18 Jahren 1933 an Polio. Entfremdung mit seiner Frau; 1933 heiratet er die Schauspielerin Adrienne Gessner. Die Ehe hält bis zu Lothars Tod 1974.
Heimatverbunden bleibt er – eine Möglichkeit, eine Position als stellvertretender Direktor in Berlin anzutreten, sabotiert er mit extrem hohen Gehaltsforderungen. Er inszeniert lieber Theaterstücke, wird einer der Architekten der Salzburger Festspiele und 1935 auf Reinhardts Wunsch Direktor des Theaters an der Josefstadt.
So berauschend diese Schilderungen aus den Hochzeiten österreichischer Dichter- und Theaterkunst sind – immer wieder wird Lothars politische Naivität deutlich. So ist Kurt Schuschnigg, der bis 1938 amtierende österreichische »Bundeskanzler und Frontführer«, für ihn nicht nur ein »Theater- und Musikfreund«, sondern auch ein Mann mit Mut, Integrität und Opferbereitschaft. Im Nebensatz konzediert er immerhin, dass er und Schuschnigg politisch »verschieden dachten«. Daniel Kehlmann vermutet, dass nicht zuletzt aufgrund dieser (sehr kurzen) Passage Lothars Autobiographie nach anfänglichem Erfolg in den 1960er Jahren danach lange Zeit nicht mehr erhältlich war. Der Leser indes vermutet, dass dies eher in der heutigen Zeit des Jakobinertums durch moralisierende Literaturkritiker ein Grund gewesen wäre, dieses Buch nicht neu aufzulegen.
Den »Anschluss« Österreichs 1938 empfindet der österreichische Patriot Lothar als Demütigung. Natürlich ist er ein Gegner der Nazis – schließlich ist er als Jude (er selber bezeichnet sich als Jude, der katholisch geprägt ist) mit dem Leben bedroht. Was Lothar allerdings primär verzagt und wütend macht, ist der abermalige Verlust seiner Heimat Österreich, das nun eine Provinz im »Deutschen Reich« wird. Und selbstverständlich widern ihn die antisemitischen und offen nazistischen Reden der sich ihm auf seiner Flucht zum Bruder nach Einigen, in die Schweiz, begegnenden Menschen an.
Lange bleibt er nicht in der Schweiz und kommt über Paris schließlich mit Frau und Tochter in die USA. Hier hat er nach anfänglichen Schwierigkeiten Glück, findet einen neuen amerikanischen Verleger und hat schließlich wirtschaftlichen Erfolg mit seinen Büchern. Er wird unter anderem für ein Jahr Honorarprofessor in Colorado Springs, während Adrienne Gessner am Broadway gastiert. Seine Tochter heiratet den Schauspieler und späteren Theaterdirektor Ernst Haeussermann und wird Sekretärin bei Max Reinhardt. Schließlich werden Lothar und Gessner 1944 durchaus mit Stolz amerikanische Staatsbürger. Mit der vermeintlichen Endgültigkeit seines Schwurs auf das neue Land hat er seine Schwierigkeiten, denn tatsächlich fühlt er sich immer noch Österreich verbunden. Schließlich gibt er nach, zwar wissend, dass Loyalitätskonflikte irgendwann auftreten könnten, dies aber erst einmal verdrängend.
Seine Sicht auf die USA ist ambivalent – einerseits lobt er vor allem den amerikanischen Provinzialismus (mit New York und Hollywood kommt er weniger klar) und ist fasziniert von Theodor Roosevelt, dem »gelähmten Riesen« mit »großem, humanem Gesicht« (er war ihm einmal begegnet). Amerika ist für Lothar »die ungeheuerste Varietät in einer ungeheuerlichen Simplizität. Es besitzt alles, vom Anbetungswürdigen bis zum Abstoßendsten, aber es hat alles auf eine, auf seine Formel gebracht: das Leben in der Wüste wie in den Metropolen entspricht genormter Haltung, gemischt aus Optimismus […], Leichtgläubigkeit, Trostlosigkeit und Dollarfürchtigkeit.« Am Ende heißt es, Amerika biete eine »anständige« Welt.
Lothar lässt den Leser teilhaben an seiner Bilingualität; das Zitieren nebst sofortiger Übersetzung englischer Redewendungen ist bisweilen arg störend, aber vermutlich der Tatsache geschuldet, dass in den 1960er Jahren die wenigsten in Österreich die englische Sprache beherrschten. Schwieriger ist es unter dem Wust der Manierismen und zum Teil überbordenden Hypertaxen (Sätze mit drei oder mehr Semikola sind nicht selten) die kleinen Juwele zu entdecken. Einer ist die Verwandlung Lothars vom absoluten Kriegsgegner zum glühenden Verfechter des Eintretens der USA in den Zweiten Weltkrieg. Er versteht die Vorbehalte Roosevelts nicht, sieht aber ein, dass sie die Befindlichkeit der Bevölkerung, die ihn dafür gewählt haben, widerspiegeln. Unter den Dozenten und Studenten in Colorado beispielsweise herrscht eindeutig die Haltung vor, dass sich die USA heraushalten sollten. Diese Meinung ändert sich – abermals zu Lothars Überraschung – schlagartig mit Pearl Harbour. Sofort melden sich auch unter seinen Studenten Freiwillige für die Armee.
Lothar ist in der US-amerikanischen Exilantenszene gut vernetzt. Er besucht Thomas Mann (der ihn für ein schnell wieder eingestelltes Theaterprojekt sogar finanziell unterstützt) und scherzt mit Franz Werfel, wer vor dem anderen auf der Bestsellerliste steht. Auch Adrienne Gessner bekommt weiterhin gute Engagements. Aber er hat auch ein Auge auf diejenigen, die das Exil nicht so gut überstanden haben, spricht sogar mehrmals von der »Todeskrankheit Emigration«.
Als Max Reinhardt im November 1943 in New York stirbt, ist fast die gesamte deutschsprachige Künstler- und Literatenszene anwesend (Lothar erspart einem die Aufzählung nicht). Aus Europa nicht einmal ein Gruß (fünfzig Seiten später korrigiert er sich: Paula Wessely hatte geschrieben). Dann stirbt kurz vor Ende des Krieges Roosevelt, was ihn erneut zu einer Eloge auf FDR inspiriert (seine Migrationspolitik befragt er nicht) und schließlich ereignet sich auch noch, kurz nach Ende des Krieges im Dezember 1945, der zweite existentielle Schock in Lothars Leben: Der Tod der geliebten Tochter »Hansi«. Lothar findet, ja erfindet, das »Wunder des Überlebens« – der Titel seines Buches -, um nicht zu verzweifeln. Sein Leiden erinnert tatsächlich kurz an die Überlebensscham vieler Holocaust-Überlebender und man fragt sich, ob jemand, der es im Vergleich zu vielen anderen Exilanten gut angetroffen hatte, derartige Schlüsse ermöglichen darf.
Die Chronologie im Buch taumelt nun kurz ein bisschen. Plötzlich kommt er auf eine Begegnung mit Stefan Zweig zu sprechen (der sich 1942 das Leben genommen hatte). Zweig war in einem Treffen mit Lothar erregt und verstört. Nach einem Sieg der Alliierten, der sich abzuzeichnen begann, aber natürlich nicht zeitlich prognostiziert werden konnte, würde es, so Zweig zu ihm, früher oder später zum »Zerfall der Allianz« gegen Hitler und zu neuen kriegerischen Konflikten kommen. Fast seherisch nahm Zweig den später als »Kalter Krieg« apostrophierten Konflikt vorweg, was bei Lothar nachträglich nicht ohne Eindruck bleibt.
Es gelingt Lothar 1946 die Berufung zum »Theatre and Music Officer« zu erhalten. Er wird in amerikanischer Uniform nach Österreich geschickt und ist vor allem zuständig für die Ent- bzw. Denazifizierung von Künstlern. Später kümmert er sich um die Wiederaufnahme der Salzburger Festspiele. Aber zunächst kommen die zähen Passagen des Buches. Lothars und Gessners Reise wird in allen Einzelheiten beschrieben. Stets erkennt er Orte und/oder auch Personen, denen er acht Jahre zuvor auf seiner Flucht begegnet war und setzt diese nun in einer Mischung aus Triumph und Schwermut in Szene. Scheinbar jede Welle auf der Überfahrt wird berichtet. Die merkwürdigen Passagiere an Bord. Kein Telefonat bleibt unerwähnt. Kellner in Paris sehen »das Selbstverständliche nicht« – dass er morgens um sieben bedient werden möchte. Die 38stündige Zugfahrt Paris – Wien wird ausufernd berichtet.
Aber auch hier gibt eine Pretiose, die sehr schön Lothars Heimatliebe illustriert. Während einer Haltepause des Zuges in Salzburg schlugen Kirchenuhren »die neunte Stunde, und Glocken läuteten mit einer Harmonie, dies es sonst nirgends gab, weil sie Mozart hieß«. Lothar gesteht, dass dieser Augenblick, diese Stunde »einer der besten, vielleicht der besten meines Lebens« war, weil, wie es sehr kryptisch heißt, »das Erwartete die Erwartung übertroffen« hatte.
Angekommen in Wien begegnet er seinen Vorgesetzten – amerikanischen Soldaten mit häufig wenigen bis gar keinen Deutschkenntnissen – bis auf eine Ausnahme mit Geringschätzung bis hin zur Arroganz, unter anderem weil sie anscheinend nicht so belesen sind wie er. Dabei ist sein Wirken selber von gewisser Hemdsärmeligkeit. Herbert von Karajan, den er nicht kennt, wird wegen seines »Fanatismus für Musik« genau so verschont wie Wilhelm Furtwängler, der in einem sehr kuriosen Gespräch nach wenigen Minuten zu seinem Freund wird. Hart bleibt er bei Werner Krauß, der nach Deutschland ausgewiesen wird. Emil Jannings belegt er aus gesundheitlichen Gründen nur mit Auftrittsverbot. Paula Wessely wiederum wird erst durch die Intervention von Lothars Vorgesetzten kurzzeitig gebannt. Sehr lesenswert der Bericht vom Besuch bei Richard Strauß, der zur Bedingung für die Aufführung seiner Oper »Die Liebe der Danae« die Leitung durch den politisch »belasteten« Dirigenten Clemens Krauss macht, was Lothar ablehnen muss. (Die Oper wird erst nach dem Tod von Strauß 1952 uraufgeführt.)
Bilanzierend bemerkt Lothar wie »mangelhaft« die Aufgabe gelöst wurde, die am »Schandregime Beteiligten« zu bannen und einen »sauberen Neuaufbau« möglich zu machen. Stattdessen gab es eine »schematische, unkonsequente Vergeltung, andauernd von Ausnahmen durchlöchert, die das Vertrauen in die […] Säuberer erschütterte«. Lothar bezieht sich ausdrücklich selbst in die Kritik ein. Er ist in mehrfacher Hinsicht gespalten. Zum einen will er, soweit dies möglich ist, die Kunst von den politischen Verirrungen des Künstlers trennen. Zum anderen ist ihm das Mitläufertum in einem verbrecherischen Regime zuwider. Jeder habe, so Lothar einmal sinngemäß, irgendeinen Juden, den er beschützt habe. Aber wenn man suche, fände sich nichts oder es ist so lächerlich, dass es kaum der Rede wert ist.
»Ami go home«, ruft man ihm unmittelbar nach Ankunft wegen seiner amerikanischen Uniform zu – Lothar darauf ironisch: »Wir waren wieder da«. Und trotzdem (oder gerade deswegen?) möchte er in Österreich bleiben. Nachträglich scheint die Entscheidung früh gefallen, denn »Die Heimat legt man nicht ab wie ein Hemd«. Aber wie verträgt sich das mit seinem Eid bei Ausgabe der amerikanischen Staatsbürgerschaft? Er empfindet einerseits Dankbarkeit für die USA, ist aber andererseits tief verwurzelt mit Österreich. Doppelte Staatsbürgerschaften (die vermutlich damals nicht möglich waren) lehnt er kategorisch ab. Der Konflikt, sich zwischen dem Land der Rettung und seinem geliebten Heimatland entscheiden zu müssen, belastet ihn jahrelang. Zunächst nimmt er noch jede Gelegenheit wahr, den Schein zu wahren, findet den Trick, dass er für ein Buch, welches in den USA erscheinen soll, in Österreich Studien betreiben muss, fährt wieder zurück in die USA, um dann wieder nach Österreich zurückzukommen. Schließlich wird Österreich 1955 »frei« – das Ende der Besatzungszeit ist gekommen. Ein drittes Mal – diesmal als Freude – beschwört er diesmal für sein Land, dieses »Wunder des Überlebens«. Er gibt den amerikanischen Pass zurück und wird wieder Österreicher.
Es gibt noch einige kleine Höhepunkte in diesen letzten Kapiteln, so beispielsweise seine wirklich lesenswerte Philippika gegen Karl Kraus, den er für überschätzt hält. Oder die Charakterisierung »seiner« Österreicher, die in das verblüffende Urteil mündet, dass die Österreicher die »Franzosen unter den Deutschen« wären. Stark ist auch das fiktive Zwiegespräch mit seinem 1950 verstorbenen Bruder, in dem er ihm seine eher trivial-unterhaltende Sicht dem Theater gegenüber vorwirft. Für Lothar ist das Theater gerade weil es inzwischen subventioniert wird und durch den Publikumszuspruch nicht mehr ökonomisch korrumpierbar, frei. Es als Amüsement zu verwenden, ist geradezu frevelhaft. Lothars Sicht auf das Theater ist emphatisch; er ist bei Brecht und verfechtet den »Anschauungsunterricht«, ein künstliches Spiel, weniger dem Volk abgeschaut, denn eher verfremdend, allerdings werkgetreu und nicht durch Inszenatoren usurpiert, die selber »in Szene setzen«. Er ist gegen den aufkommenden Existentialismus, dieses »Nichtsgefühl« und plädiert für ein »Allgefühl«.
Der Dialog mit dem Bruder offenbart eine große Schwäche Lothars: Seine immense Eitelkeit. Er lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er sich selber für den besseren Schriftsteller hält als seinen mindestens zu Beginn erfolgreicheren Bruder. Seine Selbstbeweihräucherungen sind bisweilen unerträglich. Ausführlich zitiert er bei allen Gelegenheiten die ihm geltenden Lobesgesänge. Wie auch zur Illustration einer Intrige, die verhindert, dass er Burgtheaterdirektor wird. Es genügt Lothar nicht der Hinweis darauf. Nein, er zitiert aus dem Offenen Brief der Schauspieler und Künstler an die potentiellen Entscheider, die die Eigenschaften Lothars hymnisch hervorheben. Was er vermutlich aus gekränkter Eitelkeit nicht erwähnt: Ernst Haeussermann, der einstige Ehemann seiner verstorbenen Tochter, den er fast durchgängig »meinen Schweigersohn« nennt, wurde 1959 Direktor des Burgtheaters; Lothar selber nie.
Vielleicht ist es ein Fehler, dass ich keine von Lothars Romanen gelesen und keine seiner Inszenierungen gesehen habe. Ob er wirklich ein großer Schriftsteller war? Daniel Kehlmann bejaht das und hebt hervor, dass seine Autobiographie »Pflichtlektüre sein [sollte] für jeden, der sich für die Kulturgeschichte Österreichs« interessiere. Das ist sicherlich richtig. Der dokumentarische Wert ist durchaus gegeben. Aber es ist eben auch mehr eine Autohagiographie als eine Autobiographie. Oder empfinde ich es nur so, weil mir die Person mit fortgesetzter Lektüre immer unsympathischer wird?
Schön!