Wieso werden in den Zeitungen neben Büchern und Filmen eigentlich nicht systematisch Autobahnen rezensiert? fragt Frank Fischer am 3. Oktober 2008 um 4.28 Uhr bei Bad Lauchstädt. Da ist er schon seit fast viereinhalb Stunden auf der A38 (bzw. das, was zu diesem Zeitpunkt bereits A38 war) unterwegs. Am 2. Oktober um 23.59 Uhr von Leipzig aus gestartet bis nach Göttingen (21.20 Uhr, 612 km) und am 4.10. um 1:01 Uhr wieder in Leipzig eintreffend (noch einmal rd. 250 km). Daraus entstand »Die Südharzreise« – tatsächlich partiell so etwas wie eine Rezension der A38, etwa wenn um 3.59 Uhr das Kreuz Rippachtal wie eine verborgene Variante der Schwebebahnlinien von Gotham City wirkt (nur ein Beispiel für die im Buch immer wieder aufscheinenden, prägnanten Bilder), dieser »Händel-Autobahn« (wie sie schon halboffiziell genannt wird; der Autor findet treffendere und manchmal fast zärtliche Bezeichnungen).
Ein wenig erinnert das an Asterix’ und Obelix’ »Tour de France«, als die beiden Unbesiegbaren von jedem besuchten Ort eine (meist kulinarische) Spezialität mitbrachten (wobei es Uderzo und Goscinny offengelassen haben, wie man diese Köstlichkeiten vor dem Vielesser Obelix ins Ziel retten konnte). Frank Fischer sammelt dagegen Augenblicke – glücklicherweise jedoch mit deutlich anderer Haltung als Bölls melancholisch-selbsthassender Clown Schnier – und vermengt sie mit der Prägnanz des Ortes. Vorbild sind Cortázar/Dunlop und ihr 1982 entstandener Bericht einer 33-tägigen Fahrt auf der Autobahn von Paris nach Marseille mit dem Titel »Die Autonauten auf der Kosmobahn«. Dieses Buch ist für Fischer der Schlüsseltext des abstrakten Tourismus wobei deutlich wird, dass es sich eben nicht um ein »Road-Movie« handelt, weil hier nicht die Bewegung des/der Protagonisten als Kulisse der jeweiligen Erzählung dient und nur indirekt für einen wie auch immer gearteten Reflexionsprozess wird, sondern die Reise selbst ästhetischer Zweck ist, also auch jenseits trivialem Sightseeing steht. Sarkastisch wird Fischer übrigens nur, wenn er die unsinnigen Superlative der Tourismusindustrie herausstellt und ein- oder zweimal persifliert. Im Idealfall wird solch ein »Text« dann vielleicht irgendwann selber zum Gegenstand einer Unternehmung werden.
Frank Fischer, der »Paco« des hervorragenden Netz-Feuilletons »Der Umblätterer« (unvergessen diese luziden Bemerkungen zu Littells »Die Wohlgesinnten«), entwickelt lauter kleine Miniatur-Ortserzählungen, die zumeist mit der Suche eines Genius loci beginnen, der nicht nur bekannt, sondern detailreich präsent ist. Nur selten, dass ein Ort für sich alleine bleibt (Dora-Mittelbau oder Friedland beispielsweise). Meist erfolgen Verknüpfungen mit ortsrelevanten Persönlichkeiten (bei Personalmangel müssen auch aktuell lebende Feuilletonisten aus F.A.Z. oder Zeit als Inspirationsquelle aushelfen) und so wird kaum eine Gedenktafel, die von Aufenthalten, Geburten oder Toden berühmter Zeitgenossen berichtet, ausgelassen. Dabei ist man überrascht, wer so alles an der heutigen A38 geboren und gestorben (bzw. hingerichtet) wurde und wer dort gedichtet, fabuliert, komponiert, Krieg geführt (Gustav Adolf II!), philosophiert oder einfach (einfach?) nur gelebt hat.
Natürlich Nietzsche (der meistgenannte), Thomas Müntzer und Martin Luther (Luther ist mehr oder weniger zufällig in Eisleben geboren und gestorben). Aber eben auch die beiden Johann-Gottfrieds (Schnabel und Seume) oder August Petermann. Wunderbar, wie Fischer in Halle-Neustadt von Peter Richter losplaudernd bei dem russischen Spielfilm »Ironie des Schicksals« von 1975 aufsetzt. Balsam auf die Wunde des chronisch desorientierten Lesers die Bemerkung, dass auch wer sich in Halle-Neustadt verläuft oder verfährt…niemals schuld ist (man braucht jetzt nur den Ort auszutauschen). Stunden später stapft Fischer zum Grab von Einar Schleef und wird von der Gieskannenfrau in frühmorgendlichem Plausch über die Schikanen der Friedhofsverwaltung umfassend informiert . Neunzehn Minuten waren das auf dem Friedhof Sangerhausen. Nein, Goethe hätte diese Tour bestimmt veloziferisch gefunden und gegen Ende kommt der Autonaut tatsächlich in Zeitnot (in 24 Stunden um den Südharz, wobei die geografische Bezeichnung allen Seiten als ambivalent bekannt ist; der Harz direkt wird nur in den gelegentlichen Abstechern berührt).
Endlich wird übrigens Großkorbetha (Robert Gernhardt!) literaturgeografisch entdeckt. Man besucht das Café Kolditz, den Sehnsuchtsort der deutschen Popliteratur (allerdings heute geschlossen), erfährt vom Bratwurstkrieg am Kyffhäuserdenkmal (leider bleibt der Autor die Antwort schuldig, welche Bratwurst nun besser geschmeckt hat) und ist froh, dass man nicht alleine Hindenburg für Stalin gehalten hätte, delektiert sich an der Geschichte vom beste[n] schlechte[n] Gedicht aller Zeiten, erleidet den Fachwerkwahnsinn in Stolberg (obwohl man noch nie dort war, ahnt man sofort, was gemeint ist), lernt, dass Juliana zu Stolberg, 1506 geboren, mit ihren 17 Kindern und mindestens 500 Enkeln und Urenkeln zur Stammmutter des halben europäischen Adels wurde, erholt sich kurz an der idyllischsten Autobahnraststätte der Welt [Cortázar!], liest Erhellendes über Eduard Baltzer und wird auf die brachialdidaktische[n] Komponistenreliefs von Leinefelde aufmerksam gemacht. Und wer sich einmal richtig sicher fühlen will wird der 1,7 km lange Heidkopftunnel dringend empfohlen. Man fragt sich, warum einem das eigentlich noch niemand vorher gesagt hat.
Columbos Schlußsatz aus »Schwanengesang« zu Johnny Cash paraphrasierend erfährt der Leser, dass eine Kleinstadt, die eine Alexander-Puschkin-Promenade hat kein schlechter Ort sein kann und wird über Johann Karl Wezel und dessen Roman »Belphegor oder Die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne« von 1776 aufgeklärt. Unklar bleibt, ob der Roman etwas mit der Figur Belphégor zu tun hat, die einem als Kind als Vorabendserie das Gruseln lehrte (was für eine Kindheit, die sich davon noch gruseln ließ und gleichzeitig Juliette Gréco schlichtweg übersah). Kurz vor Göttingen dann Hans Jürgen von der Wense, schließlich ein Atemholen dort und eine kleine Despektierlichkeit vor der Übermacht beamtischer Heine-Gutfinder, die, wie Fischer verrät, erst mühsam ignoriert werden müssen, um dann vielleicht irgendwann zum wahren Heine vorzustoßen (das liest ein Wahl-Düsseldorfer naturgemäss mit ganz anderem Hintergrund). Das eindeutige Verhältnis Storm versus Heine in Heiligenstadt: Acht Jahre versus ein Tag. Aber da ist das auch alles schon zu Ende; von Göttingen nach Leipzig zurück fährt es sich unrezensiert (was der Leser ehrlich bedauert).
Zweifellos hat man großes Glück, dass Frank Fischer nicht einer dieser Touristen ist, die »im Baedecker lesend, vor einem Gebäude stehen und durch das Lesen der Entstehungsgeschichte etc. etc. daran gehindert werden, das Gebäude zu s e h e n« (ehrlich gesagt bezieht sich dieser Aphorismus von Ludwig Wittgenstein auf jene »Menschen, die immerfort ‘warum’ fragen«, also mehr oder weniger die eigene Zunft und somit nur indirekt auf den Touristen). Stattdessen schafft er es, dem Leser ab und an eine kleine Portion Neugier zu injizieren, und wenn es nur der Vorsatz ist, die Genius loci am eigenen Locus noch einmal neu zur Kenntnis zu nehmen (gipfelnd im Vorsatz: »Ich werde Euch nicht mehr bewusst ignorieren«).
David Woodard erwähnt in seinem kurzen Nachwort den »Crossover«-Film (siehe oben!) »A38«, der wenige Tage nach Fischers Originalreise nachgestellt (nachgespielt) wurde. Dem Interessenten sei dringend empfohlen, zunächst dieses Buch zu lesen, um dann die oft sprunghaften Filmschnitte einigermaßen zuordnen zu können. Die Reisegesellschaft im Film scheint noch eiliger zu sein als Fischer. Und man inszeniert ein bisschen arg dick den Werner-Herzog-Duktus nebst Werner-Herzog-Englisch. Welch’ ein Glück, dass im Buch dann noch die Bilder von Andreas Vogel zu sehen sind (allerdings von 2009, aber das bemerkt man nicht, wenn man nicht durch übermotivierte Pseudo-Rezensenten darauf aufmerksam gemacht wird) – im kühlen Schwarz-Weiss und im Netz dann sogar in Farbe.
Ja, es ist wirklich merkwürdig: Warum werden eigentlich keine Autobahnen rezensiert? Die A3 am Wochenende zum Beispiel. Oder gleich direkt die A1. Wobei der Leser leider doppelt passen muss, denn (1.) deswegen die »Fahrerlaubnis« (ostdeutsch) bzw. den »Führerschein« (österreichisch/westdeutsch) zu erwerben, scheint übertrieben und (2.) schreibt er ja gar keine Rezensionen.
Die kursiv gedruckten Passagen sind Zitate aus dem besprochenen Buch. Hier findet man das CC-Projekt des Autors, dem auch die Bilder zu diesem Text entnommen sind.
Auch hier leider wieder: kein Kommentar?
Vielleicht, weil alles schon so gekonnt gesagt – resp. geschrieben – und erklärt wurde, und zwar in aller Ausführlichkeit und Länge. Das eigene Lesen wurde uns »ersetzt«? »erspart«? Auch Widerspruch zu der Buchbesprechung wird nicht gerade herausgefordert, jedenfalls fällt mir nix ein, wo ich einhaken könnte.
Ich werd’ mir dies Buch, wie auch das zuvor besprochene von Clemens Meyer (ebenfalls kein einziger Kommentar), nicht besorgen und lesen. Ich hab’ noch so viel anderes auf’m Nachttisch, was »weggelesen« werden muss; Geschenke von meiner Gattin, die weiß was ich mag: Vier Nabokovs, dazu »Nabokovs Berlin«, antiquarisch bekommen; der neue Henschel (»Menetekel«; schon zur Hälfte gelesen) und Susan Sontags frühe Tagebuchaufzeichnungen: was ich darin herumblätternd bisher »querlas«, fand ich leider recht unbedeutend, darunter ihre angedeuteten Sexgeschichten. Interessant aber ihre Listen: welche Bücher las sie, welche Filme sah sie. Zugegeben, ich bin ein bisschen ein Listen- und Statistik-Fan.
Und während ich diese Bücher frohen Herzens & gerne »abarbeite«, gibt’s sicher wieder neue, die dazukommen. Ganz zu schweigen von einigen »alten« die ich mir nochmal vornehme.
Wenn die Regale keinen Platz mehr hergebeben, wird eben einiges, was sich im Laufe der Jahre angesammelt hat, entsorgt, weil/wenn ich weiß: ich werd’s doch nie wieder in die Hand nehmen (Hippieliteratur der siebziger Jahre, der gesamte Hesse, ein paar Taschenbücher...)
Irgendwann hatten Sie mal das Desinteresse an Ihrem Blog zum Thema und wollten schon aufhören (?). Bitte nicht aufgeben, bitte weiter so. Ich werde auch weiterhin das meiste hier interessiert lesen. Auch wenn ich dann nicht jedesmal kommentiere. ich hoffe, nein: ich glaube, dass ich nicht der einzige bin.
Die Saga, man könne nichts dazu schreiben, weil alles gesagt sei, kenne ich. Und zugegebenermaßen ist es schwierig, sich zu einem Buch zu äussern, was man selbst nicht gelesen hat. Insofern sind solche Buchbesprechungen für den Schreiber oft fruchtlos, es sei denn, es ist ein Hype (wie bei Hegemann), wo alle mitreden wollen oder glauben, mitreden zu können.
Das Aufhören läuft immer mit und noch einmal vier Jahre werde ich das sicherlich nicht machen. Die Fluktuation der Leser ist mit den Jahren relativ stark; einige kommentieren nicht mehr, weil sie sich auf den Schlips getreten fühlen, andere haben schlichtweg das Interesse verloren (was ich sehr gut verstehen kann). Ich vermute mehr als ein Dutzend Leute kommen ja nur in Extremfällen zusammen; die könnte man bequem mit einem Mail-Brief erreichen. Wie ich neulich anderswo schrieb, gibt es dennoch immer mal interessante Diskussionen (bei ca. 5% aller Beiträge entwickelt sich so etwas). Ob all das die Mühe lohnt, ist eine Frage, die ich von Fall zu Fall beantworten werde.
Manfred Lütz und sein Buch „IRR E!“ habe ich heute in Ihrem Register gesucht und nicht gefunden; dabei meine ich, irgendwann etwas von ihm hier gelesen zu haben, vielleicht verwechsele ich das aber auch.
In der „Psychologie heute“- Ausgabe vom April 2010 wird unter Buch&Kritik dieses Büchlein vorgestellt und ich finde: nicht besonders gut. Hätte daher gerne Ihre Rezension/Kritik als Vergleich dazu gelesen.
Herrn Jeeves bin ich recht dankbar, dass er sich zum Thema „Kommentar“ zu Wort meldet. Die äusserst geizigen (bis gar keine) Kommentare fallen mir nämlich auch auf, dabei sind Ihre Buchvorstellungen wirklich gelungen und gerade bei diesem o.g. würde ich wieder liebend gern gleich in die Buchhandlung, um es zu erstehen und zu lesen. Geht aber nicht, zumindest nicht so oft, wie hier interessante Neuerscheinungen vorgestellt werden.
Und in unserer Stadtbücherei wird ersteinmal der Mainstream bedient, die Leserzahlen – Statistik muss stimmen, sonst werden Gelder gestrichen. Und dann lieber noch Mainstream, denn ohne öffentliche Büchereien ist ein Ort „kulturamputiert“, andere Kulturebenen zu unterstützen oder zu finanzieren fallen dieser Tage sowieso schon dem Sparstrumpf zum Opfer.
So finden sich erst nach einiger Zeit Bücher in den dortigen Regalen die mich ansprechen, die ich nicht zwingend in den eigenen vier Wänden haben muss. Siegfried Lenz „Schweigeminute“ und von Herta Müller „ Der Fuchs war damals schon der Jäger“ sind solche Beispiele, die ich gerade mit Interesse parallel lese.
Sollte dieser Blog eines Tages nicht mehr existieren, würde ich das schwer bedauern. In der Kürze meiner Twoday-Zeit habe ich festgestellt, dass Ihr Blog mit Abstand der für mich interessanteste ist. Kein Narzissmusgehabe, keine sonstigen Persönlichkeitsauffälligkeiten sondern einfach Gregor-Keuschnigs-Begleitschreiben! Mit über-den-Tellerand-schauen, kritisch lesen, analysieren und, wenn sich dann Interessierte finden, diskutieren.
Mein Blog hat für mich nur eine „Alibi-Funktion“. Zeit zum ausführlichen Diskutieren fehlt mir schlichtweg ( freue mich natürlich trotzdem, wenn ab und an etwas zu meinen Bloginhalten kommeniert wird!).
Zitat Jeeves:
„Ich werde auch weiterhin das meiste hier interessiert lesen. Auch wenn ich dann nicht jedesmal kommentiere. ich hoffe, nein: ich glaube, dass ich nicht der einzige bin“.
Nein, sind Sie nicht, ich schließe mich voll und ganz Ihren Worten an.
»Irre« habe ich nicht gelesen; vielleicht erinnern Sie sich an tinius, der es auf seinem inzwischen deaktivierten »Reading Ease« besprochen hatte.
Ja, es ist richtig, dass hier fast nur aktuelle Bücher gelesen werden und die Problematik, dass diese frühestens in sechs Monaten in Ausleihbibliotheken zur Verfügung stehen, kenne ich durchaus. Hinzu kommt ja, dass es Buchbesprechungsblogs wie Sand am Meer gibt. Und sich der allgemeine »Diskurs« über Bücher meist in knappen Formulierungen erschöpft. Alles in allem fungiert dieses Blog hier als reine Anmaßung gegen die etablierten (und weiter etabliert bleibenden) Feuilletons. Das Resultat ist für jeden sichtbar.
»Die Südharzreise« als eBook
@Jeeves @lou-salome @alle: Den Gang in die Buchhandlung bzw. in die Bibliothek ist in diesem Fall auch gar nicht nötig. Das Buch steht ja mit allen Inhalt unter einer Creative Commons-Lizenz, und am 29. April, parallel zur Book Release Party in der ZERN Gallery in Berlin, wird »Die Südharzreise« auch als kostenloses eBook in ein paar verschiedenen Formaten erscheinen.
Danke für diese Information. :)
»Herr Jeeves« ist nett aber doch ungewöhnlich; »Jeeves« ist ein »Gentleman’s Gentleman«, im platten Deutsch: ein Diener, der es gewohnt ist, schlicht ohne Titel mit »Jeeves« angesprochen zu werden. Siehe P.G. Wodehouse.
Dass »einige nicht mehr kommentieren, weil sie sich auf den Schlips getreten fühlen« ist recht eigenartig, denn Ihre Antworten und Kommentare sind doch immer höflich und zurückhaltend; auch Ihre Kommentare auf anderes Sites. Sie sind, mal ganz platt ausgedrückt, das Gegenteil vom Don A. bei dem man sich ja oft nicht mehr traut, zu kommentieren, wenn man eine etwas andere Meinung als der Meister.
Danke für die Antwort(en).
#5
ebenfalls: Danke.
@Jeeves #7
Naja, ich verlier’ schon mal gelegentlich den Contenance (hüben wie drüben). Daher habe ich auch Verständnis für Ausraster wie sie manchmal Niggemeier auch hat (obwohl er natürlich eine ganz andere Reputation hat). Don A.s Sachen lese ich eigentlich zu wenig; meistens finde ich, dass er sehr pointiert ist ohne direkt beleidigend zu sein. Alles in allem: Geduld ist nicht meine Stärke.
Gesellschaft des Vergessens
Bleiben Sie unbedingt Ihrem Standpunkt treu: Qualität setzt sich durch!!
( Und diese reine Anmaßung, wie Sie sie nennen, können Sie sich leisten! Wenn nicht Sie, wer dann sonst?) Es gibt schon genug Kurzlebiges. Und wie bekannt kommt das digitale Vergessen sowieso nach fünf bis 25 Jahren. Doch so, wie ich Begleitschreiben einschätze, hoffe ich, haben Sie den Bloginhalt auf die üblichen Printmedien kopiert und wer weiß ...
Habe nämlich nach der Suche von „IRR E!“ Ihr Begleitschreiben durchforstet und erneut festgestellt, was für eine Schatztruhe sich öffnet, wenn man „anklickt“.
Interessant ist die (Internet-)Lektüre über die „Gesellschaft des Vergessens“, Sie scheinen dem durch gut organisierten Datenbestand vorgebeugt zu haben ( wenn ich da meine „organisiert-gepflegten“ Bestände ansehe, oh-je, da muss ich aber schleunigst Luft reinlassen :)).
Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde: Haltbarkeit/ Konservierung von Daten auf den neuen e‑books. Ohne das ich jetzt googlen möchte, weil dann nichts geschrieben ist und nur im stillen Kämmerlein ausgemacht, haben Sie da aktuelle Informationen?
Ich habe vorhin u.a. diesen Aufsatz zur These des ‘Digitalen Vergessens’ gelesen, vieles ist bekannt, einiges war mir neu. Vielleicht stösst es auf Interesse?
http://web.archive.org/web/20100414193138/http://aes.cs.tu-berlin.de:80/voelz/fu/HA%20Kurzlebigkeit%20der%20Digitalen%20Welt.pdf
[EDIT: 2010-04-11 20:57]
E‑Books
Ich habe da keine Informationen und dies hauptsächlich deshalb, weil es mich kaum interessiert. E‑Books wären für mich nur als Datenbanken von Interesse; dabei müsste man aber vermutlich mehrere 1000 Euro investieren, um bspw. die Klassiker »parat« zu haben. Aber wir schweifen ab...
»Die Zerstörung der Leipziger...«
Keine Ahnung, wie ich zu dem Büchlein kam; irgend ein Zufall. Jedenfalls: Es machte Spaß, die knapp 20 Seiten von Frank Fischers »Die Zerstörung der Leipziger Stadtbibliothek« zu lesen, es ist kurzweilig und gut. Das preiswerte dünne gelbe Büchlein ist nun vergriffen aber irgendwo im Netz gibt’s das auch (legal) zum downloaden. Wie gesagt: kurz und gut.
Hier kann man zu den Downloads der »Zerstörung« finden.
Wirklich ein hübsches Büchlein; der »Zerstörer« als sozusagen der erste Kommentar-Blogger... (aus einer Zeit, als man »Blogger« noch gar nicht kannte)