Eine Sendung, die ich, wenn, nur zufällig sehen konnte; manchmal in der abendlichen Wiederholung. In den besten Momenten konnte Sandra Maischberger mit hartnäckigem Nachfragen (glänzend vorbereitet), welches themenbezogen abgestützt war (also kein blosses Parolengeschwätz) die Hohlfloskeln ihrer Gesprächspartner (meistens Politiker) als solche decouvrieren. Unvergessen in diesem Zusammenhang ein Interview mit Oskar Lafontaine und dem Insistieren, warum er denn 1999 auch als Parteivorsitzender zurückgetreten sei. Verschwunden die Rhetorik dieses Mannes. Danach war er für mich politisch erledigt.
Vermutlich war »Maischberger« die letzte primär an Inhalten interessierte Interview-Sendung; ohne Publikum, fast immer nur ein Gesprächspartner – volle Konzentration. Selten wurde die Werbeunterbrechung so lästig empfunden.
Ihre ARD-Sendung kommt da nicht mit; zuviele Zugeständnisse am Mainstream, alleine schon was die Gäste angeht. Oftmals leider nur Plaudereien.
Schade, dass diese Möglichkeit nicht mehr existiert. Und n‑tv rückt auf meiner Fernbedienung weiter nach hinten.