»The International Ibsen Award« 2014 an – Peter Handke. Sehr schöne Begründung. Und ein Tritt in die Hintern der deutschen Feuilletonisten, die seit Jahren das dramatische Werk Handkes in Grund und Boden schreiben. Einzige Ausnahme der letzten Jahrzehnte war »Immer noch Sturm«, was selbst eine Figur wie Stadelmaier, der Reich-Ranicki der Theaterkritiker, nicht niedermachen konnte.
Schöner Hinweis in der Laudatio:
»So schuf Handke die wohl ungewöhnlichste Form von Klassik...«
Obwohl ich ein klein bisschen was anderes »lese«, als dasteht. Mir war so, als wollte die Jury sagen: So schuf Handke in ungewöhnlicher Zeit eine Form von Klassik.
Sein Klassizismus rührt vermutlich von diesem Schwur auf die elementare Sprache, versucht er doch, jedem Satz etwas Unbewegtes mitzugeben, ein Beharrungsvermögen, das von einem unhörbaren Takt dirigiert wird.
Peter, der Taktvolle...
Der Hinweis auf die Klassik, das »Klassische« kommt womöglich durch Hans Höller. Der hat letztes Jahr ein ganzes Buch über das Klassische bei Handke geschrieben (einiges davon ist online; Teil I beginnt hier). Ich habe mit dem Begriff (und auch mit dem Buch) so meine Schwierigkeiten... (Höller ist natürlich der Doyen der Handke-Forschung.)