Überlegungen zu Tendenzen gegenwärtiger Literatur
Nach der Lektüre von Helmut Böttigers »Die Jahre der wahren Empfindung« möchte man Hans Magnus Enzensbergers Text über den »Tod der Literatur« vom Kursbuch 1968 in Gänze lesen. Möglich ist es u. a. im Sammelband »Palaver – Politische Überlegungen 1967–1973«, der 1974 erschienen war. Der Text trägt den etwas kryptischen Titel »Gemeinplätze, die Neueste Literatur betreffend«.
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Enzensbergers Vorbehalte gegen die Nachkriegsliteratur speisen sich aus der Annahme, Literatur diene als Medium der Kompensation für die »totale Pleite des Deutschen Reiches«. Deutschland – das Land des ungeheuren Zivilisationsbruchs – wollte sich, so die These, über die Literatur, wie man heute sagt, als Kulturnation neu erfinden. Der Antifaschismus, so Enzensberger 1968 mokant, begnügte sich damit, »einen besseren Geschmack als die Nazis zu haben«. Man »kaufte« schlichtweg alles auf: »Bilder, auf denen nichts zu erkennen war, und Gedichte, in denen nichts stand«. Mit der »Blechtrommel« habe man dann wieder »Weltniveau« erreicht.
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