R. hat die Masken gefunden. Sie waren damals ausgemustert und sind schon Jahre alt. Angeblich Einweg, aber wir werden sie mehrmals verwenden. Kein Atemschutz, sondern eher eine Art Spritzschutz. Beim Auflösen meines Büros 2013 alle Masken verschenkt an den Anstreicher. Der hatte gelächelt.
Die Dinger sind besser als nichts. Aber hauptsächlich für die Psyche. Beim Einkaufen ungefähr 10% mit Masken; teilweise die ganz guten. Die Kassierer alle ohne. Aldi, Rewe, Lidl – sie schützen ihre Angestellten nicht.
Die Gedichte von Fabjan Hafner sind eingetroffen. Und der neue Stasiuk. Zu Roehlers »Der Mangel« ist der Text bald fertig. Was schreibt man zu Seiler?
Fast formlos die Überraschung per Mail: Annahme meines Essay-Entwurfs zum Nobelpreis-»Sammelband« der beiden Handke-Hasser. Ich bin überrascht. Freilich kann man den Text immer noch ablehnen.
Heute schönes Wetter, aber sehr kalt. These, dass es kein Spatzennest in der Lüftung ist, sondern nur eine Art Treffpunkt.
Merkwürdig, dass beim ORF die Sendezeit für Kultur eingeschränkt wird. Wieviele Spezial‑, Sonder- und Hysteriesendungen zum Virus will man noch bringen? Hat man nicht begriffen, dass gerade in dieser Zeit der Wunsch nach Ablenkung groß wird?
Wenn man Kultur auf Events reduziert (Lesungen, Konzerte, Kinofilme), dann ist diese Sendezeitkürzung stimmig. Aber das Gegenteil sollte der Fall sein: Gerade jetzt könnte man mit wenigen Mitteln Leute anregen, zu lesen, zu hören, zu schauen. In den 1950er Jahren war das Radio der Ernäher der Kulturschaffenden. Warum macht man das jetzt nicht mit den Milliarden von Beiträgen, die man einnimmt?
So, jetzt Schach.
Ich habe keine Lust mehr auf meine losen Fäden. Demnächst nur noch Texte abseits der Lage hier.