Wer hat dies als junger Mensch gesagt/geschrieben?
Um gläubig zu sein, muß man nicht Hostien verschlucken, muß man nicht alle Jahre zweimal beichten. Es genügt, wenn der Mensch ins Antlitz der Welt schaut, tief hinein in seine Mitte [...] Man soll niemals über die Kirche spotten, aber man darf die schlechten Priester als schlecht bezeichnen und die niederträchtigen Nonnen als niederträchtig. Man muß aber auch den Glanz und die Güte Gottes preisen...
[...]
Der Reichtum...nützte nichts, das ganze Geld nützte nichts, alles, alles, nützte nichts, nieder sinkt er, scheinbar klein wird er letztlich, und nieder kniet er sich in Delirien und fleht um die letzte Erleuchtung: um den ewigen Vater!
Es gibt nichts Materielles zu gewinnen; nur ganz viel Ruhm.
3 mal darfst du raten...
a) Augustinus
b) Doderer
c) St. Georg
Noch ein viertes Mal?
(Wenigstens traut sich einer.)
Damit das deutlich ist: Ich hätte das nie geahnt...
Ich trau mich nicht mehr....
Na gut!
d) Ackermann
Nein, nein.
(Schade, traut sich auch kein anderer bzw. alle Leser verloren.)
Doch, doch. Auch wenn ich keine Ahnung habe, ist die Idee sehr hübsch.
Auffallend ist z.B. der Gegensatz zwischen dem provozierenden verschlucken und dem süßlichen Antlitz bzw. Glanz und Güte. Dann die merkwürdige Mischung aus Fatalismus und Anspruch. Na gut, ich stell mich auch an den Pranger und tippe auf Bernhard.
Ehrgeiz...
e) Papa Ratzinger
Leider
nein.
Peter42 hat Recht. Chapeau! Es ist der junge Thomas Bernhard in der Rede auf Rimbaud, abgedruckt in der aktuellen Ausgabe der ZEIT.
Dank an die zwei Ehrgeizigen.
Auf anderen Blogs gibt bei solchen Spielchen mindestens ein Dutzend Mitrater. Was viel über dieses Blog und seine Verirrten sagt.
Jetzt bin ich völlig überrascht und werde ich den nächsten Tagen wohl etwas aufrechter gehen. Ich gebe zu, dass ich versucht habe das Ergebnis zu ergoogeln, aber ohne Erfolg.
Wahrscheinlich hatte ich noch den Duktus des frühen Bernhard im Ohr, da ich erst vor ein paar Wochen Frost gelesen (entdeckt) hatte. Ein wahnsinniges Buch, dass ich mir fast erarbeiten musste. Aber jeder Satz war es wert.
»Frost« ist tatsächlich ein wunderbares Buch (wenn nicht das Schönste von ihm). Wenn man dann noch so »voll« im Erzählstrom steckt, dann ist man sicherlich empfänglicher. .