Truth isn’t truth…

…sprach der Rechts­an­walt und ehe­ma­li­ge Bür­ger­mei­ster von New York Ru­dolph Giu­lia­ni, um mög­li­chen Dis­kus­sio­nen über die Fra­ge, ob sein Man­dant Do­nald Trump, Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka, bei ei­ner mög­li­chen Ge­richts­ver­hand­lung die Wahr­heit sa­gen wer­de oder nicht, zu­vor­zu­kom­men. Bei Ge­richt muß man schwö­ren; man darf nichts als die Wahr­heit sa­gen. Die­ser Grund­satz ist in den Rechts­staa­ten im­mer noch weit­hin ak­zep­tiert. Ei­ne De­fi­ni­ti­on, was Wahr­heit ei­gent­lich sei, scheint nicht von­nö­ten. Hin­ter­fra­gun­gen, zu de­nen mei­ne Aus­füh­run­gen über den Wil­len zum Nicht­wis­sen an­re­gen, sind in die­sem Kon­text nicht üb­lich und brin­gen den Be­tei­lig­ten auch nichts, am we­nig­sten dem An­ge­klag­ten.

In den Mas­sen­me­di­en wur­de Giu­lia­nos Spruch so­gleich mit den »al­ter­na­ti­ven Fak­ten«, die Trump oder sei­ne Un­ter­ge­be­nen ge­le­gent­lich an­bie­ten, in Zu­sam­men­hang ge­bracht. Frei­lich ist ein Fakt, ei­ne Tat­sa­che, et­was an­de­res als »die Wahr­heit«. Wahr­heit – oder ein Nä­he­rungs­wert an die hy­po­the­ti­sche Wahr­heit – stellt sich in der Re­gel durch Prü­fung von Fak­ten her; nicht nur, aber auch durch Treue ge­gen­über den Fak­ten. Er­ziel­te Wahrheits­werte in Be­zug auf die­sel­be Fra­ge­stel­lung kön­nen selbst­ver­ständ­lich von­ein­an­der ab­wei­chen. Die Per­spek­ti­ven und In­ter­es­sen sind un­ter­schied­lich, viel­leicht auch die ei­nem kon­kre­ten Er­kennt­nis­be­mü­hen zu­grun­de­lie­gen­den ethi­schen Wer­te. Wer­den ei­ne ge­mein­sa­me Be­zugs­ebe­ne und ei­ne ge­mein­sa­me Spre­che ge­leug­net, las­sen sich sol­che Dis­kus­sio­nen al­ler­dings gar nicht mehr füh­ren. Was dann ob­siegt, ist nicht das bes­se­re Ar­gu­ment oder der kla­re­re Blick auf die Tat­sa­chen, son­dern die Macht und das Ei­gen­in­ter­es­se der Spre­cher, ih­re Laut­stär­ke und die Fä­hig­keit, Mas­sen­me­di­en zu kon­trol­lie­ren oder zu ma­ni­pu­lie­ren.

In ei­nem Ar­ti­kel in der ZEIT mit dem Ti­tel War­um Trump kein Lüg­ner ist zi­tiert auch Tho­mas Ass­heu­er den Spruch Giu­lia­nis. Die Er­läu­te­rung zu der Be­haup­tung, Trump sei kein Lüg­ner, ist dann ziem­lich ver­schlun­gen, rhe­to­risch auf­ge­zäumt, an­fangs ge­fällt sich der Au­tor in der Ab­wand­lung des alt­be­kann­ten Pa­ra­do­xons vom Lüg­ner, der be­haup­tet, die Wahr­heit zu sa­gen, und sich da­mit als Lüg­ner be­stä­tigt, oder der be­haup­tet, zu lü­gen, und da­mit die Wahr­heit sagt. Wenn Trump kein Lüg­ner ist Trump, was ist er dann? Ein wahr­heits­lie­ben­der Mensch? Je deut­li­cher Ass­heu­er mit sei­nen Be­stim­mun­gen heraus­rückt, um­so mehr läßt sich auch sein Un­mut spü­ren. Nein, Trump scheint die Wahr­heit kei­nes­wegs zu lie­ben, er ist et­was ganz an­de­res, ob­szön zum Bei­spiel, vul­gär, ego­istisch. Wahr­heit pro­du­ziert Trump al­len­falls in zwei­ter In­stanz, in­so­fern er et­was aus­drückt oder sym­bo­li­siert, näm­lich die rück­sichts­lo­se Amo­ra­li­tät und Pro­fit­ori­en­tie­rung des Neo­liberalismus (den Ass­heu­er, et­was pau­scha­ler, Li­be­ra­lis­mus nennt). Aber kann – oder muß – man es nicht als Lü­gen­haf­tig­keit be­zeich­nen, wenn je­mand – ein Spre­cher, ein Au­tor, ein Re­prä­sen­tant – die Spra­che nur da­zu ein­setzt, sei­ne Pri­vat- oder National­interessen zu ver­fol­gen und sich da­bei be­lie­bi­ger Fak­ten­ver­sio­nen be­dient? Ass­heu­er scheint sei­ne frap­pie­ren­de Be­haup­tung nur in die Welt ge­setzt zu ha­ben, um am En­de, nach ei­ner so­phi­sti­schen Spi­ral­be­we­gung, doch wie­der zu den al­ten Stan­dards zu­rück­zu­keh­ren. Trump ist, so Ass­heu­er, die »Mas­ke des Dar­wi­nis­mus«, al­so ei­nes So­zi­al­dar­wi­nis­mus, der sämt­li­chen Ideo­lo­gien, die un­be­schränk­tes Pro­fit­stre­ben recht­fer­ti­gen und pro­pa­gie­ren, zu­grun­de­liegt. Sät­ze, im Twit­ter­for­mat mei­stens Kurz­sät­ze, ha­ben für Leu­te wie Trump al­lein die Funk­ti­on, Macht zu si­chern und zu er­wei­tern, Geg­ner nie­der­zu­hal­ten, Wer­bung in ei­ge­ner Sa­che zu trei­ben. In die­sem Kon­text ha­ben Lü­gen – ein­fa­che De­fi­ni­ti­on: wenn man vor­sätz­lich die Un­wahr­heit sagt – durch­aus ih­ren Platz, sie recht­fer­ti­gen sich durch ih­re Wir­kung, ih­re Ef­fi­zi­enz, ih­re Reputationsmaxi­mierung. Rich­tig ist für die­sen Ty­pus, was ihn stär­ker macht. In den sieb­zi­ger Jah­ren, als Ri­chard Nixon im po­li­ti­schen Wett­be­werb Lü­gen ein­setz­te und sich da­mit ein Amts­ent­he­bungs­ver­fah­ren zu­zog, weil wahr­heits­lie­ben­de Jour­na­li­sten sein Ver­hal­ten pu­blik ge­macht hat­ten, hielt die Öf­fent­lich­keit ein Ver­hal­ten für in­ak­zep­ta­bel, Nixon muß­te ge­hen. Heu­te wird es to­le­riert, von vie­len so­gar be­wun­dert. Die Schwä­che­ren be­wun­dern den Star­ken, »ih­ren« Mann. Auch das ist So­zi­al­dar­wi­nis­mus.

Trump und mit ihm das In­di­vi­du­um, wie es der mitt­ler­wei­le seit Jahr­zehn­ten vor­herr­schen­de Neo­li­be­ra­lis­mus for­dert und kon­stru­iert, be­we­gen sich nicht mehr in ei­nem durch die Po­le Lü­ge und Wahr­heit ab­ge­steck­ten, in sei­nen Fun­da­men­ten im­mer auch mo­ra­lisch de­fi­nier­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­raum, son­dern in ei­nem Raum der Pu­blic Re­la­ti­ons, wo es ein­zig um Reich­wei­te und Durch­set­zung der ei­ge­nen Po­si­ti­on geht. In die­sem Kon­text kön­nen Lü­gen nütz­lich sein, aber auch zu­recht­fri­sier­te Fak­ten, Über­trei­bun­gen, Leug­nun­gen (»Es gibt kei­nen Kli­ma­wan­del«), (Halb-)Wahrheiten und all­ge­mein an­er­kann­te Tat­sa­chen. Ein sol­ches In­di­vi­du­um ist zum Lü­gen all­zeit be­reit – was aber nicht heißt, daß es im­mer nur lügt. Dies gilt na­tür­lich auch für Trump, den Po­li­ti­ker aus Fleisch und Blut, und da er die Num­mer 1 ist, gilt es für ihn an er­ster Stel­le. Rhe­to­ri­sche Streif­zü­ge, die den Sach­ver­halt mit sprach­li­chen Gir­lan­den um­ge­ben, die­nen eher der Ver­klei­dung als da­zu, dem Kai­ser sei­ne – nicht mehr ganz neu­en – Mas­ken weg­zu­neh­men.

© Leo­pold Fe­der­mair

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Aus Ernst-Wil­helm Händ­lers Es­say »Die Li­te­ra­tur in Zei­ten der In­ter­net­platt­form-Ge­sell­schaf­ten«:

    »Die ge­gen­wär­ti­gen Ge­sell­schaf­ten le­ben nicht sel­ten sehr gut mit sich ma­xi­mal wi­der­spre­chen­den Wahr­heits­be­grif­fen, in de­nen kein Platz für ir­gend­ei­ne Ver­si­on des Kon­sens­ge­dan­kens ist. Es macht kei­nen Sinn, et­wa Pu­tin und Trump ein­fach Lüg­ner zu nen­nen. Für Trump ist Wahr­heit ein En­sem­ble aus Fern­seh­be­rich­ten, ei­ge­nen Ge­füh­len, Wün­schen und Ab­nei­gun­gen. Das ist in ge­wis­ser Hin­sicht – hor­ri­bi­le dic­tu – ein ziem­lich li­te­ra­ri­scher Wahr­heits­be­griff. Für Pu­tin ist es völ­lig egal, ob et­was ei­ne Wahr­heit ist oder nicht, ob man ihm glaubt oder nicht. Wich­tig ist, dass nie­mand, der wich­tig ist, wi­der­spricht. Die bei­den Werk­zeu­ge, mit de­nen das er­reicht wird, sind Geld und Ge­walt be­zie­hungs­wei­se Ge­walt­an­dro­hung. Trump und Pu­tin ha­ben für ih­ren je­weils spe­zi­fi­schen Um­gang mit der Wahr­heit Mehr­hei­ten ge­fun­den.«

    In­ter­es­sant fin­de ich an den Aus­füh­run­gen den Hin­weis auf den »li­te­ra­ri­schen Wahr­heits­be­griff«.

    Es ist mü­ssig, je­man­den wie Trump als Lüg­ner zu be­zeich­nen. Oh­ne mit der Wim­per zu zucken, nennt er dann die­se Leu­te Lüg­ner. Ich neh­me an ein sol­ches Ver­fah­ren stellt le­dig­lich den Feuil­le­to­ni­sten der »Zeit« zu­frie­den. Ei­ne Art Ven­til­funk­ti­on. Dem Phä­no­men wird man da­mit nicht an­satz­wei­se ge­recht.

    Man soll­te dar­auf hin­wei­sen, dass auch ein Prä­si­dent wie Oba­ma die »Na­tio­nal­in­ter­es­sen« der USA stets vor­ran­gig sah. Er ist nun mal der Prä­si­dent der USA. Trumps »Ame­ri­ca first« re­sul­tiert ja eher aus ei­ner iso­la­tio­ni­sti­schen An­schau­ung. Dies bringt Trump im Rah­men der (öko­no­mi­schen) Glo­ba­li­sie­rung in gro­ße po­li­ti­sche Pro­ble­me. Ihm Dar­wi­nis­mus zu un­ter­stel­len ist un­ter­kom­plex, da man da­mit ins­ge­heim Trumps Dok­trin ei­ner von der Welt­wirt­schaft nicht ab­hän­gi­gen USA min­de­stens teil­wei­se über­nimmt. Das merk­wür­di­ge an der Prä­si­dent­schaft Trumps ist, dass die USA trotz der zum Teil de­sa­strö­sen Wirt­schafts­po­li­tik im­mer noch wächst.

  2. Ass­heu­er kommt dem Phä­no­men Trump, al­so dem po­li­ti­schen Er­folg und den Tur­bu­len­zen, die er her­vor­ruft, nicht bei.
    Die theo­re­ti­schen In­stru­men­te wir­ken auf mich wie spon­ta­ne Er­fin­dun­gen; den Ant­ago­nis­mus von Geld (Tausch) und Wahr­heit (Ver­trau­en) ken­ne ich, aber die dia­lek­ti­sche Ana­ly­se bringt kei­nen Mehr­wert an Er­kennt­nis.
    Was soll das hei­ßen, dass Trump die Spra­che wie Geld be­nutzt, und wie pu­ri­ta­nisch darf man die An­ti-The­se ver­ste­hen, näm­lich dass Mo­ral nicht pro­fi­ta­bel sei; al­so auf Eh­re und Ge­wis­sen... non-pro­fi­ta­bel?!
    Das neh­me ich nicht ernst. Ge­ra­de die Tri­ba­li­sie­rung von »Mo­ral« ist er­kenn­bar falsch, ganz gleich, in wel­ches theo­re­ti­sche Ge­wand man die­se ur­alte Hy­po­the­se der Mensch­heit klei­det.
    Ich ver­ste­he aber die Be­sorg­nis, die sich ent­lang der kul­tur­hi­sto­ri­schen Ar­gu­men­ta­ti­on ab­zeich­net. Ass­heu­er be­klagt die Auf­kün­di­gung des bür­ger­li­chen Stils, so­bald Ko­ope­ra­ti­on und Ver­stän­di­gung kei­ne Rol­le mehr spie­len. Die Spra­che wird Po­le­mik, Mei­nung, »Wett­be­werb«, etc.
    Das hat sehr viel mit Macht, aber de­fi­ni­tiv nichts mit Geld zu tun.
    Das hat sehr viel mit Do­mi­nanz­stre­ben, aber de­fi­ni­tiv nichts mit Wahr­heit zu tun.
    Ja, ver­mut­lich fällt ge­ra­de bei die­ser letz­ten Be­ob­ach­tung der Dia­lek­ti­ker dann sprich­wört­lich über die ei­ge­nen Fü­ße.
    Denn die Wahr­heit ist für die­sen Sprach­ge­brauch ir­rele­vant; d.h. sie ist red­un­dant. Es heißt nicht: sie wird da­mit auf­ge­ho­ben oder sus­pen­diert.
    Aber mei­ne Kri­tik er­üb­rigt sich: die Ana­ly­se muss ja dem Phä­no­men ge­recht wer­den. Lü­ge und Wahr­heit, Geld und Ver­trau­en, das greift ein­fach nicht. Aus­ge­rech­net Geld stif­tet ja sehr viel Ver­trau­en... Eher zu­viel als zu we­nig. Da­von ab­se­hend dann von ei­nem völ­lig geld­frei­en Ver­trau­en (der Co­dex der Wahr­heit) im bür­ger­li­chen Uni­ver­sum zu schwa­dro­nie­ren... Das ist ei­ne zeit­lo­se Il­lu­si­on, kein kul­tur­ge­schicht­li­cher Ort.

  3. @Keuschnig
    Es ist für mich im­mer noch ent­schei­dend, wel­che Wer­te vor­zu­schla­gen, wel­che zu be­wah­ren (oder auch zu schaf­fen) sind. Händ­ler dia­gno­sti­ziert die Ab­we­sen­heit kon­sens­wil­li­ger Kom­mu­ni­ka­ti­ons­hal­tun­gen. Oh­ne sol­che, die den im­mer­wäh­ren­den Streit um das bes­se­re Ar­gu­ment ein­schlie­ßen, ist De­mo­kra­tie nach mei­nem Ver­ständ­nis auf Dau­er nicht mög­lich. Will man das hin­neh­men – gut. Wir wä­ren dann nicht nur in ein post­fak­ti­sches Zeit­al­ter ein­ge­tre­ten, son­dern auch, schon jetzt, in ein post­de­mo­kra­ti­sches. Li­te­ra­ri­sche Wahr­heits­be­grif­fe mit der Auf­zäh­lung »En­sem­ble aus Fern­seh­be­rich­ten, ei­ge­nen Ge­füh­len, Wün­schen und Ab­nei­gun­gen« zu um­rei­ßen, hal­te ich für ei­nen ko­ket­ten, sa­lopp da­hin­ge­sag­ten Spruch die­ses Au­tors. Ich se­he so gut nie fern, doch das hin­dert mich nicht, ein Au­tor zu sein. Be­rech­tigt mich viel­mehr da­zu – um auch ei­mal ein biß­chen ko­kett zu sein.
    Mit Dar­wi­nis­mus mei­ne ich So­zi­al­dar­wi­nis­mus. Da­für steht nach mei­ner Sicht­wei­se D. Trump. Die­se Grund­hal­tung, die in Deutsch­land im Zu­ge ei­ner kon­ser­va­ti­ven, oft auch mi­li­ta­ri­sti­schen Nietz­sche-Re­zep­ti­on auf­kam und dem Na­zis­mus in die Hän­de spiel­te, ist un­ter neu­en Vor­zei­chen im Neo­li­be­ra­lis­mus wie­der­ge­kehrt und heu­te die in den Köp­fen vor­herr­schen­de Ideo­lo­gie. Se­he ich mir Kom­men­ta­re in den ver­schie­den­sten (lin­ken wie rech­ten, in­tel­lek­tu­el­len wie stamm­tisch­mä­ßi­gen) Fo­ren an, kann ich nur die­sen Schluß zie­hen, und ich er­schrecke dar­über.

    @Sophie
    Mo­ral nach auf­klä­re­ri­scher De­fi­ni­ti­on kann man nicht tri­ba­li­sie­ren, ih­re Grund­sät­ze ha­ben ei­nen Gel­tungs­an­spruch, der so all­ge­mein und ver­bind­lich wie mög­lich ist. Da­her auch die For­ma­li­sie­rungs­ver­su­che I. Kants. Wenn Mo­ral als sol­che nichts mehr gel­ten soll, und wenn das im öf­fent­li­chen Dis­kurs (in der öf­fent­li­chen Seltstdar­stel­lung und Selbst­po­si­tio­nie­rung) wo­mög­lich oh­ne­hin schon der Fall ist, dann... Ja, was dann?
    Na­tür­lich möch­te ich nicht »das Le­ben« durch­mo­ra­li­siert wis­sen, aber auch wenn ich es – mei­ne Nietz­sche-Re­zep­ti­on – äs­the­tisch grun­diert se­hen möch­te, bleibt die Gül­tig­keit ei­ni­ger Mo­ral­prin­zi­pi­en Vor­aus­set­zung für die Exi­stenz po­li­tisch-in­sti­tu­tio­nel­ler Rah­men­be­din­gun­gen, die das Ge­dei­hen sol­cher frei­en Le­bens­ent­wür­fe er­mög­li­chen, zu­min­dest aber er­leich­tern.

  4. Kann sein, dass die Auf­klä­rung von ei­ner Uni­for­mi­tät der Mo­ral aus­geht, es hat sich nur an­thro­po­lo­gisch nicht be­stä­tigt. Wir West­eu­ro­pä­er ori­en­tie­ren uns heu­te an der Nor­ma­ti­vi­tät des Rechts, wel­che die­se Ver­mu­tung wi­der­spie­gelt und in­sti­tu­tio­nell be­stä­tigt (bei­na­he wie im Nach­gang der Ge­schich­te, die ih­re ei­ge­ne Uto­pie ver­wirk­licht), aber un­ter der Fon­ta­nel­le sor­tie­ren selbst wir die »Wer­te« im­mer noch nach per­sön­li­chen Vor­lie­ben.
    So­lan­ge das ver­träg­lich dis­ku­tiert wird, bleibt der so­zia­le Frie­de er­hal­ten. Aber wir sind doch im­mer auch »dif­fe­renz-emp­find­lich«; der ei­ne macht zu sehr auf Pflich­ten (kon­ser­va­tiv), der an­de­re zu sehr auf Au­to­no­mie (li­be­ral), und der Drit­te drückt dau­ernd auf den Op­fer-Buz­zer (So­zia­list), als gä­be es nur den ein­zi­gen Knopf.
    Ken­nen wir gut, ist kein Pro­blem.
    Bis zu dem Zeit­punkt, wo das sich Ar­chai­sche wie­der breit ge­macht hat; dies­mal nicht als Kon­junk­tur des ei­ge­nen Un­ver­mö­gens, son­dern als Im­port von Rück­stän­dig­keit.
    Dann ha­ben wir plötz­lich wie­der mit Eh­re, Re­spekt, Loya­li­tät und Op­fer­be­reit­schaft zu tun, als wä­re nichts so ver­gäng­lich wie der Fort­schritt von ge­stern.
    Und un­ser ei­ge­nes Ge­stern ist hi­sto­risch ge­se­hen noch gar nicht lan­ge her.
    Aber was das Ver­wir­rend­ste ist für vie­le un­se­rer Zeit­ge­nos­sen, mich ein­ge­schlos­sen: Eh­re, Re­spekt, Loya­li­tät und Op­fer­be­reit­schaft sind aus­schließ­lich »mo­ra­li­sche Kon­zep­te«.
    Kann man dar­über strei­ten, ob sich hier ei­ne Grund­ge­setz­ver­träg­lich­keit ein­stel­len wird. Ist aber ob­so­let, im we­sent­li­chen klärt das die Straf­pro­zess­ord­nung.
    Sie mer­ken schon den Zy­nis­mus. Aber ich will ver­su­chen, noch die Kur­ve zu krie­gen: dass Trump kei­ne Mo­ral hät­te, oder nur der Vor­teils­er­wä­gung des Ge­schäfts­manns folgt, stimmt nicht. Er hat so­gar ei­ni­ge die­ser ar­che­ty­pi­schen Wert­maß­stä­be ver­in­ner­licht, z.Bsp. die völ­lig über­stei­ger­te Loya­li­täts­er­war­tung.
    Iro­nie, Iro­nie. Die Mo­ral der Stra­ße, der Ma­fia, des Klans oder des Ge­schäfts­gau­ners... Sie al­le sind sich nicht nur ober­fläch­lich ähn­lich.

  5. Ja, ich mer­ke den Zy­nis­mus, und weiß nicht, ob er an­ge­bracht ist. Un­um­gäng­lich, viel­leicht. Über die Be­grif­fe wür­de man sich ver­stän­di­gen müs­sen: Re­spekt, was spricht da­ge­gen? Ver­stan­den als wech­sel­sei­ti­ge Ach­tung, als Be­den­ken der Frei­heit des An­de­ren, An­ders­den­ken­den, des an­de­ren Den­kens. Loya­li­tät? Ja, ver­stan­den als Aus­dau­er, lan­ger Atem, Groß­zü­gig­keit. Nein, ver­stan­den als kri­tik­lo­se Un­ter­wer­fung: so de­fi­niert Trump in sei­nen Hand­lun­gen den Be­griff, als stum­me Treue des Knechts ge­gen den Herrn.

    Ge­set­ze: gibt es nicht oh­ne mo­ra­li­sches Fun­da­ment. Sie­he da­zu auch die Scheu von Leu­ten wie Trump, sich Ge­rich­ten und ih­rer Wahr­heits­for­de­rung zu stel­len.

  6. Über die Ko-Evo­lu­ti­on von »Ge­setz und Mo­ral« traue ich mich nicht viel zu sa­gen. Es ist nicht nur die per­ma­nen­te Syn­the­se zu be­ob­ach­ten, son­dern auch ei­ne Kom­pli­ka­ti­on im Gan­ge, die bei­zei­ten ei­ne Über­for­de­rung dar­stel­len kann.
    Sie ken­nen die fort­schritts-op­ti­mi­sti­sche Deu­tung: was heu­te neu und rich­tig ist, mag un­ge­wohnt sein, aber mor­gen schon ist es selbst­ver­ständ­lich.
    Aber wenn das Er­geb­nis ei­ner mo­ra­li­schen Ab­wä­gung resp ei­nes po­li­ti­schen Pro­zes­ses kom­pli­ziert ist, ist es auch mor­gen nicht selbst­ver­ständ­lich in dem Sin­ne, dass es je­dem gleich ein­leuch­tet.
    Die An­for­de­run­gen wach­sen.
    Na­tür­lich sind bei­de Sphä­ren un­ab­lös­bar. Mei­ne Ver­mu­tung geht da­hin, dass ein al­tes (ty­pisch deut­sches) Grund­ver­trau­en in die Co­di­fi­zie­rung all­mäh­lich er­schüt­tert wird, aber das sind va­ge Ein­drücke. Hof­fe, ir­gend­wann mehr zu wis­sen...

    Ein Bei­trag zum ur­sprüng­li­chen The­ma: die Lü­ge und al­le an­de­ren rhe­to­ri­schen Tricks der Po­pu­li­sten ver­die­nen ei­ne uti­li­ta­ri­sti­sche Er­klä­rung. Der Scha­den über­wiegt viel­leicht den Vor­teil, aber die Vor­tei­le lie­gen auf der Hand. Lü­gen sind ein gu­ter Maß­stab für die Kühn­heit des An­füh­rers oder Par­tei­gän­gers. Sie er­zeu­gen »pa­ra­do­xes Ver­trau­en«. Zur Bin­dungs­ver­stär­kung sind fol­gen­de Zu­si­che­run­gen gleich­wer­tig: Für Dich wür­de ich lü­gen... Für Dich wür­de ich tö­ten...
    Ar­cha­isch zwei­fel­los, aber lei­der auch sehr wirk­sam.
    Ich se­he kei­nen Vor­teil dar­in, ei­nen »pri­mi­ti­ven Geg­ner« in ei­nen ‑Is­mus zu ver­wan­deln, wie das Ass­heu­er ver­sucht. Ist denn ein ‑Is­mus leich­ter zu be­sie­gen als ein Po­lit-Gau­ner?! Ich wüss­te nicht wie.
    Die Ana­ly­se soll­te we­ni­ger in­spi­riert sein... Wenn wir uns über die »Ur­sa­chen des un­heim­li­chen Er­fol­ges« im kla­ren sind, kön­nen wir die rich­ti­gen Ge­gen­maß­nah­men tref­fen. Wenn wir uns bei den Ur­sa­chen ir­ren, dann set­zen wir den He­bel an der fal­schen Stel­le an.

  7. Wir ha­ben es al­ler­dings von al­len Sei­ten mit Um­deu­tun­gen von Be­grif­fen wie »Re­spekt«, »Eh­re« oder »Loya­li­tät« zu tun. Die Ge­wiss­hei­ten, was das be­deu­tet, schwin­den nicht nur, sie ero­die­ren.

    Neu­lich fand in Ber­lin ei­ne Be­er­di­gung ei­nes ara­bi­schen Clan­mit­glieds statt, der auf of­fe­ner Stra­sse er­schos­sen wur­de. Der Kon­voi wur­de be­glei­tet von rund 2000 Per­so­nen, die sich dem Er­mor­de­ten ver­bun­den fühl­ten und führ­te na­tur­ge­mäß über öf­fent­li­che Stra­ssen. Als nun Frau­en die­se Stra­ßen be­tre­ten woll­ten, wur­den sie von »Ord­nern« auf die an­de­re Stra­ssen­sei­te ver­wie­sen, weil die­se Stra­ssen­sei­te nur Män­nern vor­be­hal­ten sei. Der Aus­spruch war: »Re­spekt, bit­te«. Re­spekt be­deu­tet al­so in die­sem Fall Un­ter­wer­fung un­ter ei­ner Ord­nung, die von an­de­ren mehr oder we­ni­ger will­kür­lich ge­schaf­fen wur­de. Wo hört die »wech­sel­sei­ti­ge Ach­tung« auf und wo fängt die Un­ter­wer­fung an? Was kann man to­le­rie­ren und was nicht?

    Ge­ra­de das Bei­spiel von Clans oder auch der Ma­fia zeigt, wie schwam­mig so et­was wie »Loya­li­tät« oder »Re­spekt« sein kann. Man ist dort nicht dem Staat, der Ver­fas­sung des Staa­tes, ge­gen­über loy­al, son­dern der Grup­pe. Ir­gend­wann re­si­gniert dann die Ord­nungs­macht und über­lässt den an­de­ren das Feld. Das kann man u. a. – aber nicht nur – in Süd­ita­li­en se­hen.

    Die »Ur­sa­chen des un­heim­li­chen Er­fol­ges« lie­gen u. a. dar­in, dass das Wer­te­kon­zept lau­fend neu­en Um­deu­tun­gen un­ter­wor­fen ist.

  8. Zwei Bei­spie­le für »Wahr­heit ist nicht gleich Wahr­heit«.

    Ei­nes stammt aus dem Buch »Payback« von Schirr­ma­cher aus dem Jahr 2009, ist aber in­zwi­schen ziem­lich be­kannt ge­wor­den. Es geht um die in den 200er Jah­ren gän­gi­ge Aus­sa­ge, das Brust­krebs­vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen (das so­ge­nann­te Scree­ning) das Krebs­ri­si­ko um 20% min­dern wür­de. Die Zahl sug­ge­riert, dass durch recht­zei­ti­ge Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen 20 von 100 Frau­en so­zu­sa­gen »ge­ret­tet« wer­den könn­ten. Das ist je­doch falsch. Es heißt nur, dass von tau­send Frau­en, die sich kei­nem Scree­ning un­ter­zie­hen, fünf ster­ben, und von tau­send Frau­en, die ei­nes ma­chen, vier ster­ben wer­den. Der Un­ter­schied von vier zu fünf er­gibt die zwan­zig Pro­zent.

    De fac­to ist die Zahl von 20% nicht falsch. Sie be­darf je­doch ei­ner In­ter­pre­ta­ti­on, die hin­ter der tat­säch­li­chen Be­deu­tung fast im­mer un­ter­bleibt. Kol­por­tiert wur­de sie vor al­lem des­halb, weil die Kran­ken­kas­sen das Scree­ning be­zahlt und al­so die Ärz­te die­sen Auf­wand be­rech­nen kön­nen. Ähn­li­che Zah­len gibt es z. B. bei der Vor­aus­sa­ge für die Vor­beu­gung von Pro­sta­ta­krebs bei Män­nern nicht. Die um­fas­sen­den Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen hier­zu wer­den von den Kran­ken­kas­sen nicht be­zahlt, son­dern müs­sen von den Pa­ti­en­ten zu­sätz­lich ent­rich­tet wer­den. Die Grün­de sind ein­fach: Es ist preis­gün­sti­ger die an Krebs er­krank­ten Män­ner zu the­ra­pie­ren statt groß­flä­chi­ge Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen zu be­zah­len. Bei den Frau­en ist es schein­bar um­ge­kehrt.

    Das zwei­te Bei­spiel. Bei den letz­ten Wah­len in der Tür­kei wa­ren auch die in Deutsch­land le­ben­den Tür­ken wahl­be­rech­tigt. Nach der Wahl wur­de deut­lich, dass 60% der Deutsch­tür­ken für Er­do­gan ge­stimmt hat­ten. Zu­wei­len gab es noch den Hin­weis, dass die Wahl­be­tei­li­gung bei knapp 50% ge­le­gen ha­be. Man kann nun die Zahl von 60% alar­mi­stisch kom­men­tie­ren (wie dies auch bspw. vom Grü­nen-Po­li­ti­ker Öz­d­emir ge­macht wur­de) oder aber ver­harm­lo­send, in dem man über die Wahl­be­tei­li­gung die rea­le Zahl der Er­do­gan-Wäh­ler er­mit­telt (s. »Stern«). Die­ses Ver­fah­ren hal­te ich per­sön­lich aus meh­re­ren Grün­den für un­lau­ter. Der Haupt­grund ist, dass Par­la­men­te nicht nach Nicht­wäh­ler­stim­men be­setzt wer­den. Je nach po­li­ti­scher Agen­da wer­den aber Wahl­er­geb­nis­se der­art »aus­ge­wer­tet«. Bei­de Aus­sa­gen sind hin­ge­gen auf ih­re Art und Wei­se »wahr«. Dies zeigt, wie wich­tig Me­di­en in die­sem Zu­sam­men­hang sind und wie ei­ne ca­mou­flier­te In­fil­tra­ti­on – in der ein oder an­de­ren Rich­tung – statt­fin­den kann.

  9. ad #8, er­stes Bei­spiel

    Da­zu fällt mir au­gen­blick­lich Prof. Gerd Gi­ge­renz­er ein. Er ver­wen­det die­ses Bei­spiel in ei­nem Vor­trag über ärzt­li­che Ri­si­ko­kom­pe­tenz (hier nach­zu­se­hen). Man be­ach­te die »Ne­ben­wir­kun­gen« des Brust­krebs­scree­nings bei ei­nem Ge­samt­nut­zen von ge­nau Null hin­sicht­lich der Krebs­sterb­lich­keit ins­ge­samt. Ei­ne gra­fi­sche Fak­ten­box zur Pro­sta­ta-Früh­erken­nung fin­det sich im sel­ben Vi­deo­clip an die­ser Stel­le.

    ad The­ma möch­te ich viel­leicht spä­ter noch ei­ne klei­ne Be­ob­ach­tung bei­steu­ern.

  10. Händ­ler ist kein Theo­re­ti­ker aber er trifft ei­nen Punkt, wenn er sagt, es ha­be kei­nen Sinn, Trump und Pu­tin ein­fach Lüg­ner zu nen­nen. Die Leu­te wäh­len Po­li­ti­ker aus Mil­lio­nen von Grün­den und vie­le die­ser Wäh­ler sind ein­ver­stan­den da­mit, dass die­se Po­li­ti­ker kei­ne Hei­li­gen oder sä­ku­la­re mo­ra­li­sche Rie­sen sind: Von al­ters her und – nicht nur aus schlech­ten Grün­den.

    (Ich den­ke, Kalte_Sophie, da­her rührt Ih­re Wei­ge­rung, sich de­fi­ni­tiv auf ei­ne der hier zur De­bat­te ste­hen­den Sei­ten zu schla­gen – al­so pro oder con­tra Trump).

    Po­li­tik dreht sich um Macht, und Macht­ge­winn ist nicht iden­tisch mit dem Ge­winn ei­ner gut gercht­fer­tig­ten Ein­sicht oder ei­nes gu­ten An­se­hens, z. B.
    Po­li­tik, Leo­pold Fe­der­mei­er, fin­det in der Rea­li­tät statt, und was das ist, wis­sen wir laut Kant al­le nicht de­fi­ni­tiv. In­so­fern ist das Kri­te­ri­um der Wahr­heit und der Lü­ge not­wen­di­ger­wei­se ein viel zu gro­ßer Schuh, wenn man die­sen Be­reich kom­plett er­kun­den will.

    Schirr­ma­cher hat sein Krebs-Scree­ning Bei­spiel von ei­nem sei­ner Hel­den, näm­lich Gerd Gi­ge­renz­er, ei­nem Mann, der zu den – zu­min­dest po­ten­ti­ell – prak­tisch fol­gen­reich­sten Dis­kurs­theo­re­ti­kern ge­hört.

    An­son­sten mei­ne ich, man tue gut dar­an, zwi­schen Wahr­heit und Rich­tig­keit zu un­ter­schei­den.

    Wahr­heit be­trifft das Ge­biet der ob­jek­ti­ven Tat­sa­chen – im Grun­de al­les, was ir­gend­wie mess­bar ist: Das und das war ge­stern, 3:30. Die­se Ma­te­ri­al ist brand­hem­mend nach DIN Nr. XYZ usw.

    Die so­zia­le Welt der Wert­ent­schei­dun­gen ge­horcht dem Kri­te­ri­um der Rich­tig­keit – und nicht dem der Wahr­heit.

    Rich­tig­keits­ent­schei­dun­gen tref­fen wir auf­grund un­se­rer Er­fah­run­gen. Sie las­sen sich nicht in der Wei­se ob­jek­ti­vie­ren (=mes­sen), dass sie de­fi­nitv ent­schie­den wer­den könn­ten. Es ge­nügt, dass wir uns dar­auf ver­stän­di­gen, dass der ver­nünf­ti­ge Um­gang mit Rich­tig­keits­fra­gen ver­langt, dass man sie öf­fent­lich, fair und zivil/höflich be­han­delt.

    Es geht bei Rich­tig­keits­fra­gen nicht um letz­te Din­ge, son­dern um mensch­li­che Prä­fe­ren­zen (=An­sich­ten), die im­mer vor­ur­teils­be­haf­tet und fehl­bar sind.

    In­so­fern sind Rich­tig­keits­fra­gen, wie der Phi­lo­soph sagt, von de­on­to­lo­gi­scher Na­tur und in­so­fern ist un­ser kom­mu­ni­ka­ti­ves Han­deln auch nicht mit der Last letz­ter Din­ge wie z. B. Glau­bens­fra­gen be­schwert. Es soll al­len Be­tei­lig­ten stets klar sein, dass auf dem Feld der Po­li­tik le­dig­lich dar­über zu bedfin­den ist, was un­ter der Vor­aus­set­zung der un­auf­lös­ba­ren mensch­li­chen Fehl­bar­keit – - – als näch­stes zu tun sei.

    (Zur nä­he­ren Er­kun­dung die­ser Fra­ge­stel­lun­gen emp­feh­le ich ins­be­son­de­re das Buch »Wahr­heit und Recht­fer­ti­gung« (2007) von J. Ha­ber­mas).