Günter Grass hat die Diskussion um seine SS-Zugehörigkeit vermutlich mehr getroffen, als anfangs angenommen. Er hat jedenfalls eine Unterlassungsklage gegen die FAZ erwirkt, die Briefe von ihm an Karl Schiller in Gänze veröffentlicht hatte. Grass sah das Urheberrecht bei sich. Ich bin kein Jurist, aber es gibt hier Zweifel. Die einstweilige Verfügung, die er erwirkt hat, sagt ja nichts über ein eventuelles Urteil aus.
Etliches, was nach dem Outing Grass’ in den deutschen Feuilletons zu lesen war (und nicht nur dort) war tatsächlich erbärmlich. Womit nichts gegen eine fundierte Kritik an Grass gesagt ist. Bei vielen schien sich jedoch der Eindruck zu bestätigen, sie machten eine alte Rechnung auf. Vielleicht geht auch Peter Handkes barsches Wort in diese Richtung – obwohl: Handke und Grass trennen ästhetisch seit jeher Welten und Handkes Probleme mit »Vätern«, den enttäuschenden Vorbildern, mögen ebenfalls eine Rolle gespielt haben.
Ich bin erst jetzt dazu gekommen, das FAZ-Interview mit Grass zu lesen (das vollständige Interview ist als Download kostenpflichtig). Es beginnt mit einer (scheinbaren) Erläuterung zum Titel des aktuellen Buches:
[FAZ:] Ihre Erinnerungen tragen den Titel »Beim Häuten der Zwiebel«. Was hat es mit der Zwiebel auf sich?
[Grass:] Ich mußte eine Form für dieses Buch finden, das war das Schwierigste daran. Es ist ja eine Binsenwahrheit, daß unsere Erinnerungen, unsere Selbstbilder trügerisch sein können und es oft auch sind. Wir beschönigen, dramatisieren, lassen Erlebnisse zur Anekdote zusammenschnurren. Und all das, also auch das Fragwürdige, das alle literarischen Erinnerungen aufweisen, wollte ich schon in der Form durchscheinen und anklingen lassen. Deshalb die Zwiebel. Beim Enthäuten der Zwiebel, also beim Schreiben, wird Haut für Haut, Satz um Satz etwas deutlich und ablesbar, da wird Verschollenes wieder lebendig.
Im Buch hat Grass fast unzählige Zwiebeln abgebildet, gemalt, gezeichnet.
Aber – lieber Herr Grass und Pfleger des »Urheberrechts«: Die Metapher ist geklaut und jeder nur halbwegs mit Literatur und Theater Vertraute durchschaut es sofort. Sie stammt in Wahrheit von Henrik Ibsen. Im berühmten Zwiebelmonolog gegen Ende seines (immer noch aktuellen und interessanten) Stückes »Peer Gynt« rekapituliert der Titelheld sein Leben und seine Verfehlungen.
Du bist kein Kaiser; du bist eine Zwiebel.
Jetzt will ich dich einmal schälen, mein Peer!
Es hilft dir nichts, stöhnst du auch noch so sehr.
(Nimmt eine Zwiebel und pflückt Haut um Haut ab.)
Da liegt die äußre, zerfetzte Schicht; -
Der Gescheiterte, der um sein Leben ficht.
Die Passagierhaut hier, dünn wie ein Sieb, -
Hat doch im Geschmack von Peer Gynt einen Hieb.
Hier ist das Goldgräber-Ich; – fahr hin!
Der Saft ist weg, – war je einer drin.
Dies Dickfell hier, mit dem Zipfel für zwei, -
Ist der Pelzjäger an der Hudsonsbai.
Dies gleicht einer Krone hier; – hat sich was -!
Dem geben wir ohne weitres den Paß.
Hier der Altertumsforscher, kurz aber kräftig,
Und hier der Prophete, frisch und vollsäftig.
Er stinkt von Lügen, wie’s in der Schrift heißt;
Ein Duft, der ein ehrlich Mannsaug’ wie Gift beißt.
Dies Blatt hier, das weichlich am Finger klebt,
Ist der Herr, der herrlich und in Freuden gelebt.
Das nächste scheint krank. Es hat schwarze Schwielen; -
Schwarz kann auf Neger wie Pfaffen zielen.
(Pflückt mehrere auf einmal ab.)
Das hört ja nicht auf! Immer Schicht noch um Schicht!
Kommt denn der Kern nun nicht endlich ans Licht?!
(Zerpflückt die ganze Zwiebel.)
Bis zum innersten Innern, – da schau’ mir einer! -
Bloß Häute, – nur immer kleiner und kleiner. –
Ein sehr anrühriger und – wenn man das Stück gesehen hat – bewegender Moment kann da entstehen. Eben grosse Literatur.
Zwiebel Grass Benjamin & Freud...
Ich erinnere mich das Ibsens Zwiebel eine Lieblings Metapher von Georg Lukacs ist/war. Die Zwiebel ist ihr eigener Kern, in dem Sinn des grossen Begriffs des »Selbst,« welche das Ganze des Wesens eines Menschen enthält aber auch als solches mehr oder wenig sü ss oder sauer, attraktiv auf der Welt agiert. Das miserable an dem Zwiebel/Selbst Begriff ist dass es einem keine Einsicht auf die Struktur, permanent, lebend, veränderbar, unveränderbar seiner Natur gibt, – das Verhältniss der Blätter zu einander – wozu man dann doch die verschiedenen Seiten-Schalen der Zwiebel bis auf ihre Wurzel hin verfolgen muss, inwiefern solche Metapher überhaupt mehr als verfehlbare Orientierungsmöglichkeit erlauben einem anderen Selbst in sie Einsicht zu bekommen, und von der Wurzel aus dann den Grund auf dem die Zwiebel gewachsen, gediehen zu beurteilen: zu feucht, zu trocken, was immer.
Um auf die mir einst sehr wichtige junge Zwiebel aus Gdansk zurückzukommen: Oskar Mazerath, wenn ich mich richtig erinnere, ist doch märchenhafter Herkunft als der Balg da auf einem Kartoffel Acker herauschlüpft... Zu der Zeit wuchs das Grass gross, Märchen enthalten ja alles, sind die Zwiebelfrucht der Traumarbeit, um Ideen/Einsichten Walter Benjamins und Freud und Ibsens mit einander in Kontakt zu bringen [Benjamin’s Essay über Leskov und Spinnerei, und Zeit, den Traumvogel; Freuds dass man einen Traum bis zu seinem Nabel hin vefolgen kann, aber nicht weiter in das Misteriöse forschen kann ].
Handke bejahte die Früharbeit von Grass, haderte dann über Grassche Mitarbeit an der Sozial Demokratie in Berlin. Wenn mein Erinnerungsvermögen nicht spinnt: Grass sowie Peter Weiss klopften dem damals Beatelhaftigen Handke in Princeton auf die Schulter nach seinem ersten Oeffentlichen Gross-Auftritt. Handke fand danach kein gutes Haar an der Gruppe, die ihm ja doch die erste grosse Chance gab.
Grass’ Engagement
Ich glaube, dass Handke generell Schriftstellern skeptisch gegenübersteht, die sich allzu forsch ins politische Geschäft einbringen und nachher hierüber definiert werden. Er hat dies immer für sich abgelehnt. Sein Jugoslawien-Engagement sieht er deswegen auch eben nicht politisch, sondern als »seine Sache« (eine der wenigen Sachen, welche bei mir zusammengehören mit dem Beiwort ‘mein’; Sache nicht meines Besitzes, sondern meines Lebens).
Handke sieht seine Jugoslawien-Einlassungen nicht als politische Statements, nicht als ein Engagement vielleicht marxistischer Diktion, sondern als »Privatsache«. Bei Grass nimmt er diese Trennung nicht wahr. In den letzten Jahren wurden Grass’ politische Äusserungen überdies immer schablonenhafter und wurden wichtiger als sein eigentliches Werk. Grass führte sozusagen in der Bevölkerung ein »Doppelleben«: Schriftsteller (nur die wenigsten haben seine Bücher gelesen) und Gesellschaftskritiker (mit wohlfeiler Attitüde, die nun wie eine Seifenblase zu platzen scheint). Handke negiert dies: Er möchte immer als Schriftsteller wahrgenommen werden; das andere interessiert ihn nicht (bzw. nicht öffentlich).
Handkes Princeton-Coup ist m. E. das Ergebnis einer kühl vorgenommenen Diagnose: Die Gruppe 47 hatte sich mehr oder weniger »überlebt« – Handke hatte das erkannt (andere wollten es nur nicht sehen; ihnen waren die Treffen zur lieben Gewohnheit geworden) . Sein Ziel war weniger das, was sich nachher ergeben hat, sondern eher eine Besinnung. Hierzu war Richter nicht in der Lage (oder nicht mehr willens)
Super, liebes Begleitschreiben
Du mauserst Dich, wirst international! Jetzt schreiben an Dich schon gebildete Ausländer (michael roloff), die zwar dem Deutschen kaum beherrschaften, auch dem englischen kaum und auch von die sogenannte popmusiek wenig wissen (beatel!), aber doch Interessantes beisteuern. Wie zum Beispiel, dass die Zwiebel ein Kern ist, und zwar ihr eigener. Und wie Recht hat Keuschnig, wenn er diese brillante Anal-yse zum Anlass nimmt, ein wahrhaft aufklärerisches Wort zu sprechen, dass nämlich nur ‘die wenigsten’ die Bücher von Grass gelesen haben. Wie sollten sie auch? Stecken die meisten doch ihre Köpfe dauernd in die Bücher von Joyce, Musil, Mann, Dostojewskij, Wilde, Proust, Kafka, Gide, Márquez ...
ctd. handke grass & engagement
Ja, Handke hat sich zum Anfang ueber die politisch engagierte Literatur [der damaligen bien pensee] so lustig gemacht wie er es jetzt ueber die Gruenen tut. Er hat schon recht im Fall einer Literatur die sich hauptsaechlich auf die gute Gesinnung beruft. Es vergisst darueber dass es eine riesige Branche der Literatur gibt in der der aesthetische Moment aus dem moralischen Engagement ein Nebenprodukt ist, aber einer Art der dem moralischen erst ihre Wirkung ermoeglichen. Tolstoy, viele der Russen, auch der Franzozen, Englaender und Amerikaner. Siehe zum Beispiel die jetzigege Diskussion, von Henry Louis Gates’ Neuauflage des Uncle Tom’s Cabin http://www.nytimes.com/2006/10/23/arts/23conn.html + http://www.nytimes.com/2006/10/22/books/review/Gates.t.html
Henry Louis Gates Jr. is the W. E. B. Du Bois professor of the humanities at Harvard. He is the editor, with Hollis Robbins, of the forthcoming “Annotated Uncle Tom’s Cabin,” from which this essay is adapted, and the author of “Finding Oprah’s Roots,” to be published in February.
»I first read “Uncle Tom’s Cabin” in an eighth-grade class in 1964, when it was probably just going out of fashion as required reading for American school children — and the phrase “Uncle Tom” was about to come into widespread use as the ultimate instrument of black-on-black derogation.
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First Classics; by permission of Jack Lake Productions/From “The Annotated Uncle Tom’s Cabin”
Uncle Tom and Eva in a 1943 Classics Illustrated Classic Comic Book.
The scholar Stephen Railton traces the first printed uses of the term to the black nationalist Marcus Garvey and his followers, in about 1919, a year of bloody race riots as black World War I veterans demanded their civil rights. “The Uncle Tom nigger has got to go,” the Rev. George Alexander McGuire declared at Garvey’s first convention in 1920, “and his place must be taken by the new leader of the Negro race ... not a black man with a white heart, but a black man with a black heart.” Intense cultural clashes emerged within the race, as Southern, rural migrants — the proverbial children of Uncle Tom — flooded north, and as black people, spurred on by a variety of warring political organizations, became ever more vocal about ending Jim Crow segregation.
Black nationalists in subsequent decades turned Uncle Tom into a swear word, but it was with the rise of popular black militancy in the 60’s that poor old Uncle Tom became the quintessential symbol that separated the good black guys from the servile sellouts. He was the embodiment of “race betrayal,” an object of scorn, a scapegoat for all of our political self-doubts. In 1966, Stokely Carmichael called the N.A.A.C.P.’s executive director, Roy Wilkins, an “Uncle Tom,” while the Student Nonviolent Coordinating Committee asked, in its position paper on black power: “Who is the real villain — Uncle Tom or Simon Legree?” Muhammad Ali pinned the epithet on Floyd Patterson, Ernie Terrell and Joe Frazier as he pummeled them.
I doubt that many of those who tossed around the insult had actually read Harriet Beecher Stowe’s novel. But James Baldwin had. In a scathing 1949 critique, “Everybody’s Protest Novel,” Baldwin boldly linked the sentimentality of “Uncle Tom’s Cabin” to the melodrama of Richard Wright’s 1940 novel “Native Son,” a work far more appealing to black power types. “Uncle Tom” had become such a potent brand of political impotence that nobody really cared how far its public usages had traveled from the reality of its literary prototype.
When I returned to “Uncle Tom’s Cabin” not long ago, it struck me as far more culturally capacious — and sexually charged — than either Baldwin or the 60’s militants had acknowledged. Half a century after Baldwin denounced it as “a very bad novel” in its “self-righteous, virtuous sentimentality” and promotion of feminine tears and anguish as a form of political protest, both the novel and Baldwin’s now canonical critique are ripe for reassessment.
Baldwin wrote that Tom “has been robbed of his humanity and divested of his sex.” Tom’s political impotence, for Baldwin, is symbolized by his sexual impotence. In fact, Tom and his wife, Aunt Chloe, do have children, but Baldwin has a point: the question of Uncle Tom’s relation to his family and his marital status has long intrigued Stowe scholars. Stowe shows us a devoted — even doting — father, but not a lover. Where Stowe conveys a sense of physical intimacy among the other married couples in the novel, Tom and Chloe share a pointedly “snowy spread” in their cabin.
And so when, early in the novel, a kindly owner sells Tom to pay his plantation’s debts, the slave leaves his cabin free from domestic bonds. For the fact of the matter — which has not escaped the attention of generations of the novel’s illustrators and parodists — is that once Tom leaves his home he almost immediately becomes involved with a young blonde. She is, of course, Eva, the lovely daughter of his next master.
Indeed, Stowe all but dares the reader to see something untoward in the obsessive closeness of Uncle Tom and Little Eva. While their relationship is not sexual, it is remarkably physical: Eva spends hours in Tom’s room, drapes him with flowers and perches on his knee, causing some concern: “How can you let her?” says her cousin, Miss Ophelia; “Why not?” answers Eva’s father. “You would think no harm in a child’s caressing a large dog, even if he was black.” Eva puts “her little golden head close to his,” kisses him and throws her arms around him. From the traditional children’s edition book cover images of a beaming Tom and Eva to such popularizations as the 1933 Disney short “Mickey’s Mellerdrammer” (in which Mickey plays Tom and Minnie plays Eva) or the 1947 Tex Avery short “Uncle Tom’s Cabaña” (starring a sultry animated Eva), the public has always seen Tom and Eva as a couple.
Baldwin, for his part, saw nothing subversive in Tom and Eva’s pastoral frolickings. His view was that of the book’s illustrators, who had always been careful to depict Tom as sweet, gray haired and bespectacled when Eva is in his lap. Yet Baldwin did sense something dark and secret beneath the surface. Sentimentality was not to be trusted: “The ostentatious parading of excessive and spurious emotion, is the mark of dishonesty, the inability to feel,” he wrote. “It is always, therefore, the signal of secret and violent inhumanity, the mask of cruelty.” Real men, for Baldwin, don’t sigh, don’t cry, and certainly are not satisfied with a kiss on the cheek.
Baldwin’s writings make clear that his distaste for sentimentality had everything to do with the perception that sentiment undermined what it meant to be a desiring being. Sentiment focuses on a person’s exterior, whereas art, he thought, privileges the interior, the soul, the seat of desire. Yet sentimentality doesn’t deny the existence of wayward appetites; it merely provides a protective distance from them. In antebellum America, sentimentalism was the only mode Stowe could employ to write about sex — especially interracial sex. It made possible the story’s barely submerged sexual content, most apparent in the sensuality of nearly every desperate young slave woman (“The brown of her complexion gave way on the cheek to a perceptible flush, which deepened as she saw the gaze of the strange man fixed upon her in bold and undisguised admiration. Her dress ... set off to advantage her finely molded shape”).
Nor could Baldwin ever acknowledge his own indebtedness to Stowe. In “Everybody’s Protest Novel,” Baldwin insisted that “Uncle Tom’s Cabin” scarcely qualified as literature and that Stowe was “not so much a novelist as an impassioned pamphleteer.” Baldwin denounced the fundamental assumptions about the relationship between literature and politics underlying Stowe’s self-righteous tone. Her novel’s characters “spurned and were terrified of the darkness, striving mightily for the light.”
But this sort of Manichean simplicity is a central feature of some of Baldwin’s own work, like the plays “The Amen Corner” and “Blues for Mr. Charlie” and the novels “Another Country” and “Tell Me How Long the Train’s Been Gone.” The suppleness of his prose gives way to stereotypical depictions of two-dimensional characters, both black and white — individuals who seem to exist as set pieces for ideological diatribes rather than nuanced explorations of their full humanity. The paradox of Baldwin’s career is that he wrote essays with all of the lyricism and subtlety of a great novelist; yet he approached the craft of the novel with an essayistic didacticism.
The hallmark of most 19th- and many 20th-century American novels about race is the tendency toward the sort of melodrama we see in Stowe. Much of the emotional energy is a matter of shackled love. Baldwin was right to see the penchant for melodrama at the heart of even a novel as “black” as “Native Son.” As the critic Albert Murray first pointed out, though, what Baldwin decried in Stowe and Wright he could not relinquish in his own work. Even his early novel “Giovanni’s Room” — a pioneering depiction of a gay love affair — is characterized by impossible love and even more impossible plot coincidences. By the time Baldwin wrote his most carelessly crafted novels, “Tell Me How Long the Train’s Been Gone” and “Just Above My Head,” melodrama had become the narrative register he could not escape.
Why would Baldwin, in his attack on Stowe, speak so harshly against the power of the fiction to persuade? Surely it was because he was, however unconsciously, speaking to his own deepest fears: that as a novelist, he was guilty of the very thing he disdained in Stowe. When Baldwin looked in the mirror of his literary antecedents, what he saw, to his horror, was Harriet Beecher Stowe in blackface. Stowe’s most vigorous detractor was destined to become her true 20th-century literary heir.«
Handke is politisch scheinbar radikaler und fundamentaler in seinem KASPAR, das aber von politischem sprueht; leichter in dem Sinn, dass er der der Branche der deutschen Trauemer angehoert deren Innerlichkeit schon gut funktioniert wenn sie brav von der Polizei geschuetz ist, also was »matchgeschuetzte Innerlichkeit« heisst. Nicht dass man sich zu jeder »dog catcher« Wahl engagiert, aber »escriture pure« die Handke zu erreichen wuenscht, in der Idee und Vorstellung, der Literatur als Semblance von Musik...macht Handke es sich sehr leicht und lebt von demokratischen Errungenschaften fuer die sich Grass , Boell etc. wacker eingesetzt haben; wenn sie zur Zeit bessessen gewesen waeren von einer heissen Idee fuer ein Buch vielleicht nicht.
noch ein nachwort zu keuschnigg’s bemerkung zum politischen handke
yuugoslavien hat handke engagiert weil es sein persoenliches familaeres wesen betriffts. zwei tote partisanen onkel. ein grossvater der schon 1919 fuer die foederation war, als continuum von der k.u.k. jetzt als gegenstueck zur e.u. nichts besseres gibts als der persoenliche schmerz einen zu politisieren. ich erinnere mich sehr genau an den sommer 1945 als ich acht jahre alter von dem erfuhr was der familie waehren des dritten reiches aus politischen gruenden wiederfahren war.
neal acherson ueber die grass zwiebel
jemand der inzwischen das buch gelesen!
http://www.lrb.co.uk/v28/n21/asch01_.html