Die User des Onlineforums Nensch staunten vergangene Woche nicht schlecht: Der vor einem halben Jahr gesperrte Teilnehmer war wieder da! Erleichterung bei vielen, war doch dies einer der Gründe, warum etliche Schreiber dem Forum grollend den Rücken gekehrt hatten.
Eine Erklärung gab es – traditionsgemäss – nicht. Wieder einmal konnte man beobachten, wie Kommunikationsprofis im Bereich „Öffentlichkeitsarbeit“ höchst unglücklich agieren. Oder wollte man nur Raum für Diskussionen abgeben?
Vielen Teilnehmern reicht diese Versöhnungsgeste offensichtlich nicht. Andere wirkten auch unzufrieden. Hinzu kamen flugs weitere Spannungen; es gibt Teilnehmer, die unfähig sind, persönliche Animositäten hintan zu stellen, wenn es um Bewertungen von Kommentaren oder Texten geht. Sie stellen ihre persönlichen Rachegelüste über sachliche Auseinandersetzung. Ein extrem forumschädigendes Verhalten – sanktioniert wurde es kaum bzw. gar nicht.
Dies alles würde bei entsprechender personeller Ausstattung nicht weiter wichtig sein. Die Dufträume könnten von den Stinkern nicht beeinträchtigt werden, wenn genügend wohlriechende dabei wären. Hieran aber fehlt’s. Woran liegt es?
Was hat sich seit November 2005 verändert, fragt ein Teilnehmer – ausser, dass eine Sperrung aufgehoben wurde? Wo blieb die Erklärung (eine Entschuldigung?)? Wo bleibt, in der kurzen Euphoriephase der vergangenen Woche, das neue Konzept, fragt ein anderer.
Alter Wein in alten Schläuchen?
Prompt schossen die so gefürchteten Metadiskussionen ins Kraut. Es ist ja auch einfach – jeder fühlt sich berufen, etwas zu sagen oder Kommentare hierzu zu bewerten. Das Phänomen ist bekannt, ganze Industrien leben davon, dass jeder glaubt, er sei ein guter Zimmermann, Maler oder Fliesenleger, nur weil er denen immer zuschaut.
Da ist viel von Filtern die Rede, von Moderatoren – beides zu kombinieren, ist offensichtlich nicht kompatibel. Und was sagen denn die beiden Admins dazu? Nichts.
Die kategorischen Kritiker dieser Diskussionen übersehen allerdings zweierlei: Sie sind notwendig und – gleichzeitig – Ausdruck der Orientierungslosigkeit der Teilnehmer. Niemand weiss, wohin das Schiff gesteuert wird, wer die Kapitäne sein werden und wer dort anheuert.
Überspielt werden soll die Lage mit Appellen: Mehr Beiträge! Das jetzt zu verlangen hiesse aber, Nensch einfach nur wiederzubeleben. Der Patient ist aber nicht gesund, nur weil die Operation des Appendix gelang. Es müssen weitere Operationen geschehen; vielleicht sogar Transplantationen oder Amputationen. Und in der Rekonvaleszenz-Phase muss man schauen, was man tun muss, damit es nicht noch einmal zu dieser Krankheit kommt.
Also: Nur umgekehrt wird ein Schuh draus. Erst müssen die Rahmenbedingungen abgesteckt und vorgestellt werden. Dann kann jeder sehen, ob er unter diesen Konditionen teilnehmen möchte; Details kann man ja diskutieren. Danach gibt es sicherlich wieder Anreize, Beiträge zu schreiben, dann gibt es wieder Diskussionen, dann gibt es auch – hoffentlich! – mehr frisches Blut, usw.
Die Versuche, ein zweites Forum parallel zu Nensch zu etablieren, sind gescheitert – die Gründe sind unterschiedlichster Art. Einige Teilnehmer, die in Blogs exilierten, sind damit nicht besonders glücklich geworden. Die Resonanz auf die Beiträge war eher ernüchternd. Ein Blog, der kritisch Fragen diskutieren soll, hat auch nicht reüssiert. Im Gegensatz zu anderen Meinungen glaube ich nicht, dass es damit zu tun hat, dass es kein Kommentarbewertungssystem gibt oder keine adäquate Software.
Die letzten Monate haben eben auch gezeigt, dass „der Markt“ für ein Forum wie Nensch offensichtlich stark begrenzt ist. Zwar gibt es rund 100 Millionen deutschsprachige Muttersprachler – aber mehr als rund 50 (in Worten: fünfzig) sind derzeit dauerhaft nicht bereit, in der Lage, fähig oder willens, sich in dieser Art Forum einzubringen. Wie kann man das ändern? (Das man es ändern könnte, dürfte klar sein.)
Der Vorschlag könnte sein, Nensch als Webhosting für Blogger zu implementieren. Das kommt aber kaum infrage. Hier kann man aber auch weiter bei Twoday bleiben – die haben die bessere Software. Zudem sind Blogger meistens Individulisten und/oder Alleinherrscher.
Ein anderer Vorschlag könnte sein, mit Nensch „Giga“ Konkurrenz zu machen. Dies ist aber aus zwei Gründen problematisch: 1. Die Leute bleiben lieber beim Original. – 2. Viele der jetzigen User gehen wieder in Weblogs oder entdecken das Gartenhobby.
Eine andere Idee könnte darin liegen, dass sich Nensch in einen elitären Club verwandelt, der spezielle „Aufnahmekriterien“ an neue Teilnehmer stellt. Zwar wäre das Forum noch für alle lesbar, aber eben nur für einen bestimmten Kreis von Leuten zugängig. Diese Anzahl läge am Anfang m. E. bei rund 5 – 8 Usern; der Rest müsste draussen bleiben. – Letztlich nicht durchführbar.
Und nun?
Die Geduld mancher Teilnehmer ist begrenzt. Bereits jetzt merkt man Trotzreaktionen, Unlust, Larmoyanz – allenthalben. Wer einerseits demokratisch-partizipative Strukturen hochhält und die Lieder der habermasschen Diskursethik anstimmt, sollte berücksichtigen, dass dies auch gelegentlich in eine Praxis umgesetzt werden sollte. Jede Ich-AG, die heute am Markt bestehen will, muss ein Konzept haben.
Man verzeihe mir, dass ich meine Vorschläge – in unzähligen Mails an die entsprechenden Leute geäussert – nicht aufblättere. Sie wurden samt und sonders abgewiesen bzw. kaum überhaupt kommentiert. Sie waren / sind also offensichtlich vollkommen unzureichend.
Entscheidungen können falsch sein. Aber es ist manchmal besser, vorübergehend auch einmal die ein oder andere falsche Aktion durchzuführen, als sich in bloss zukunftsbeschwörenden Traumsphären zu flüchten. Die Leute wollen Futter haben, und zwar jetzt. Und nicht auf die Ernte im Herbst warten.
Aus vielen Gründen habe ich diesen Text nicht bei Nensch gepostet. Ich wollte auch niemanden kompromittieren oder gar beleidigen, daher habe ich keine Namen genannt. Man nehme diesen Text als Teil eines Entzugsprojekts. Es ist auf einem guten Weg und bald vollendet. Dann wird man sich abmelden können, ohne zu zucken. Hoffentlich.
Meine 2 Cent
Lieber Lothar, glaube mir: Trotzreaktionen, Unlust, Larmoyanz erleben wir seit über drei Jahren. Schon einer der ersten Kommentare beschwor das Scheitern des Forums. Dann erschien ein Artikel in der c’t. Das Forum füllte sich, das Niveau stieg. Es gab viel zu tun. Wir implementierten etliche neue Funktionen – irgendjemand beschwerte sich. Wir moderierten – Beschwerden. Wir moderierten nicht – Beschwerden. Nebenbei brachte Nensch einige der geistreichsten Diskussionen des deutschsprachigen Internets hervor. Selbst hier gab es Beschwerden. Weil sie zu geistreich waren. Lob und Ermunterung? Etwa im Verhältnis 1:100. Trotzdem haben wir uns bemüht, Nensch für eine möglichst große Zahl von Leuten gemütlich zu machen. Wir haben immer wieder am System gefeilt, PR-Texte geschrieben und verschickt, Flyer aufgehängt. Die Zahl der Teilnehmer blieb nahezu konstant. Einmal schrieben kurzzeitig sehr viele neue User, es gab rund 200 Kommentare pro Tag. Das wiederum verschreckte etliche alteingesessene Schreiber, sie erkannten ihr Nensch nicht wieder. Beschwerden. Die Schreiber kamen und gingen. Irgendwann ist Nensch zu einem Wohnzimmer für einige wenige engagierte, aber auch eigenwillige Teilnehmer geworden. Das war in etwa die Zeit, in der Du Dich angemeldet hast. Hier war unser Engagement bereits am Abflauen. Wir hatten Nensch so akzeptiert, wie es war – mit allen Stärken und Schwächen. Die Illusionen einer großen, weitverzweigten, weltgewandten Community hatten wir aufgegeben. Selbst beim großen Vorbild kuro5hin hatte nichts so funktioniert, wie es der Betreiber wollte: Zwist und Trolle in beinahe jedem einzelnen Thread. Was ich damit sagen will: Es ist Dein gutes Recht, Nensch als schlechtgeführtes Geschäftsmodell mit Potential zu betrachten und uns Administratoren für die Misere verantwortlich zu machen. Aber Du übersiehst die jahrelange Arbeit – auch deswegen kann man Nensch nicht so schnell kopieren -, die wir voller Idealismus hineingesteckt haben. Du übersiehst, dass man nach drei Jahren voller Kritik einfach nicht mehr besonders offen ist für Kritik. Schließlich haben wir uns früher beinahe jede Kritik zu Herzen genommen und Änderungen implementiert – ohne dass sich besonders viel geändert hätte. Inzwischen haben sich unsere Prioritäten Richtung Berufsleben verschoben. Nensch ist für uns gerade noch eine Nebenbeschäftigung. Also tu Dir doch einfach den Gefallen und nehme das an, was es Dir bietet. Ein besseres Forum wirst Du trotz aller Querelen nicht finden. Vielleicht bringt Joscha ja ein neues System auf den Weg. Unsere vollste Unterstützung hat er. Aber bitte verkneif Dir doch endlich mal die vorwurfsvollen Untertöne. Die Sparflamme, auf der wir Nensch jetzt köcheln lassen, haben wir uns wirklich redlich verdient.
Vorwurfsvolle Untertöne?
So ganz bin ich ja auch nicht aus dieser Welt, Krischan. Ich habe sehr wohl im Archiv gelesen, dass Ihr zunächst Engagement gezeigt habt. Kritik als Vorwurf zu sehen, ist legitim, aber auch ein bisschen einfach.
Nehmen wir das Beispiel der sogenannten L&P‑Krise. Ich habe sie nur aus der Vergangenheit rekapituliert. Worum ging es (mit meiner Outsider-Sicht)? Ihr wolltet L&P schliessen, hattet das verkündet, da Nensch primär ein Themen-Diskussionsforum sein sollte. Jetzt gibt es – das kann man überall nachlesen – unzählige Hobbydichter, aber – im Verhältnis dazu – offensichtlich recht wenige diskutierfreudige und höfliche User. Euer Forum wurde überzogen mit L&P‑Beiträgen. Den Proteststurm zur Abschaffung habe ich gelesen. Eine Woche später: L&P bleibt. Berechtigtes Lob überall. Aber?
In der Wirtschaft sind Chefs, die solch grundsätzliche Entscheidungen zurücknehmen bzw. sich genötigt sehen, diese zurückzunehmen, erledigt. Lassen wir die Komponente »Macht« beiseite. Hierum geht es mir nicht. Es geht um Konzeption. Es gab damals in etlichen Kommentaren Lösungsvorschläge (eine Art separates L&P‑Forum beispielsweise). Stattdessen: Zurück zum Gewesenen. Ihr wart drei Schritte vorgegangen. Und einfach nur drei wieder zurück. Warum nicht nur einen?
Danach – so Ralf einmal mir gegenüber – war »der Wurm drin«. Warum wohl? Warum keine konzeptionelle Überdenkung? Ein klares »Ja« zur Moderation, beispielsweise. Es müsste nicht alles mit immensem Aufwand betrieben werden – etliches liesse sich relativ einfach gestalten.
Es steht mir weder zu, noch wäre es richtig, Euch Admins für die Misere zur Verantwortung zu ziehen. Natürlich tragen auch einige User Mitschuld. Vielleicht, nein: sicher, auch ich. Aber eine Kommunikationsplattform lebt von der Kommunikation miteinander. Da kommt von Euch zu wenig.
Du musst bitte überdenken, warum ein User einen Beitrag schreiben soll, wenn er den gleichen Sermon auch als Tagebuch veröffentlichen oder in einem solchen Blog sich auskotzen kann, wie ich das hier tue. Ich soll Nensch so nehmen, wie es ist? Es kann / soll also keine Verbesserung mehr geben? Hm.
Wer es allen recht machen will, macht es auf Dauer niemandem recht.
T
>So ganz bin ich ja auch nicht aus dieser Welt, Krischan. Ich habe sehr
>wohl im Archiv gelesen, dass Ihr zunächst Engagement gezeigt habt.
>Kritik als Vorwurf zu sehen, ist legitim, aber auch ein bisschen
>einfach.
Ich sehe nicht die Kritik als Vorwurf, mich stören die vorwurfsvollen Untertöne. Sie lassen auf eine überzogene Anspruchshaltung schließen.
Noch einmal: Wir hatten einen Plan, wir hatten ein Konzept. Daraus ist Nensch entstanden. Es hat funktioniert, aber nicht ganz so, wie wir es wollten. Wir sind aber auch ziemlich unterschiedliche Menschen und wollten beide etwas anderes. Deshalb – und auch, weil uns die Idee wichtiger war als das Geld – hinkt jeder Vergleich mit einem Wirtschaftsunternehmen. Ein Unternehmen arbeitet gewinnorientiert. Das haben wir nie und wollten es auch nicht. Wir wollten lediglich die Serverkosten abdecken. (Sonst hätten wir uns bestimmt keine Postmaterialisten als Zielgruppe ausgesucht.) Deine Kritik liest sich aber stets, wie das Lamento eines Konsumenten gegenüber einer Firma, die Misswirtschaft betreibt.
Ich habe Nensch oft genug konzeptionell neu überdacht, jetzt fehlt mir schlicht und ergreifend die Motivation. (Moderation werden wir allerdings noch einführen.)
>Wer es allen recht machen will, macht es auf Dauer niemandem
>recht.
Verstehe ich nicht. Aus dieser Phase bin ich lange raus. Andererseits: Ohne diesen Ansatz wäre Nensch nicht das geworden, was es ist. Es ging darum, Leute zum Diskutieren zu bringen, die sich normalerweise wahrscheinlich nicht mal mit dem Arsch anschauen würden.
Krischans Argumente sind nachvollziehbar
Ich habe auch sehr oft überlegt, warum Nensch im Laufe der Zeit nicht gewachsen ist. Es ist sicher ein Mix aus vielen verschiedenen Gründen. »Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was kommt.« Man kriegt schnell sehr viel mehr Publikum, wenn man sich in Blogrichtung bewegt oder die Ansprüche (wie auch immer) herunterschraubt. Meine eigenen Ansichten haben sich im Verlauf der 3 Jahre auch geändert. Unterm Strich bleibt bei mir ein großes Plus, ich habe viel und vollkommen anderes gelernt, meine Interessen haben sich verschoben und – ganz wichtig – ich habe ein paar Leute kennengelernt, die mir im Meatspace nie begegnet wären. Das ist schon sehr viel. Man sollte alles etwas gelassener betrachten, sowohl was Vergangenheit, Gegenwart als auch Zukunft betrifft. Menschen sind so wie sie sind.
Nachtrag
Gestern hat sich wieder ein recht umtriebiger Teilnehmer wegen Beleidigungen im Mostanzeiger (»Bei dem, hätte mein Vater selig gesagt, haben sie das Baby weggeworfen und die Nachgeburt großgezogen.«) von Nensch abgemeldet. Solange das so bleibt, tendiert mein Wille zum Engagement gegen Null.
Gewinnorientiert
Zunächst einmal Danke für die Antworten (ohne Ironie).
Mit »gewinnorientiert« meine ich nicht monetären Gewinn. Dann wäre der Vergleich tatsächlich falsch. Obwohl ich glaube, dass man mit einem Forum wie Nensch auch mittelfristig Geld verdienen könnte. Keine Sorge, ich verlange keinen Altruismus (weit gefehlt). Insofern ist der Vorwurf, ich würde Euch Misswirtschaft unterstellen, abwegig (abgesehen davon, dass er Vorsätzlichkeit implizieren würde).
Der »Gewinn« liegt auf einer anderen Ebene – in etwa darin, Leute zum Diskutieren zu bringen, die sich normalerweise wahrscheinlich nicht mal mit dem Arsch anschauen würden. Wenn sich diese Leute jedoch reihenweise abmelden oder schmollen, dann sinkt natürlich für den verbliebenen Rest die Attraktivität; Ralf hat das sehr schön beschrieben.
Nimm die Erwähnung im vergangenen Jahr vom Grimme-Institut. Darf ich despektierlich fragen, was daraus gemacht wurde? Ich hatte hierüber einen Tagebucheintrag verfasst. Als es eine kleine Diskussion über Art und Qualität der Beiträge gab – sofort der Reflex einiger User: Nabelschau! Metadiskussion! Aufhören! Weiter (ich hoffe, ich werde nicht unhöflich): Habt Ihr beim Grimme-Institut mal ob der ziemlich mehrdeutigen Formulierung nachgefragt? Wenn ich mir vorstelle, welchen Schub so etwas hätte auslösen können…
Ich kann bei mir auch keine »überzogene Anspruchshaltung« entdecken. Worin sollte die liegen? Ich bin weder ein besonders brillanter Schreiber, geschweige denn »unverzichtbar«. Da könnte ich andere Kandidaten benennen; das ist aber nicht zielführend.
Neulich hat jemand Nensch mit einem Buffet verglichen:
Die Admins hatten wohl gelegentlich den Eindruck, ein Buffet zur Verfügung zu stellen, an dem sich alle möglichen Leute bedienen, ohne Danke zu sagen. Aus meiner Sicht haben sie den Tisch gestellt (einen tollen Tisch, selbstredend), aber gefüllt haben das Buffet andere. Das hat natürlich Konsequenzen für den Umgang mit diesen anderen.
Ich finde dieses Bild sehr schön. Deinen Äusserungen hier entnehme ich: Der Tisch bleibt so, wie er ist. Wer will, mag Köstlichkeiten beisteuern. Wer nicht will, lässt es sein. Erinnert ein bisschen an Hennings Abmeldetool (welches ich fatal finde – siehe beispielsweise hier).
Deine Demotivation vermag ich – auch wenn Du es vielleicht nicht glaubst – sehr gut nachzuvollziehen. Auch was Sascha angeht (er ist’s doch, oder?): Ich würde sein Ansinnen ablehnen; dieses Tool sowieso abschaffen und alle Leute, die es benutzt haben, entsperren. Sollen sie sich gefälligst selbst „in der Gewalt“ haben und ihr Absentieren selber jedes Mal neu vornehmen! Entzug spielt sich im Leben ab.
Seine Beweggründe verstehe ich allerdings – entschuldige – nicht nur aus dem MA-Geschreibsel. Er kann sich sehr wohl wehren, was er auch getan hat. Aber auch auf Nensch wurde er neulich m. E. nicht ganz fair angegangen…
Ich lehne mich jetzt gewaltig aus dem Fenster und wenn es despektierlich klingen sollte – entschuldige. Aber ich glaube, das Forum ist nur zu retten, wenn sich Leute mit neuem Schwung ranmachen würden. Mir fiele tatsächlich nur einer ein, der alle Kriterien hierfür auf sich vereint (diese Person zu erraten, ist nicht schwer). Es gibt keine Garantie für einen Erfolg – Menschen sind nun mal so, wie sie sind (wie diese Person soeben geschrieben hat). Aber ein Versuch wär’s wert.
Abgemeldet
»Gestern hat sich wieder ein recht umtriebiger Teilnehmer wegen Beleidigungen im Mostanzeiger (»Bei dem, hätte mein Vater selig gesagt, haben sie das Baby weggeworfen und die Nachgeburt großgezogen.«) von Nensch abgemeldet.«
Ja, das ist schlimm...
Ich gebe aber auch zu bedenken, dass es genau dieser Teilnehmer war, der seit dem Entscheid, die Mofas wieder zuzulassen, gegen durchaus ‘verdiente’ Nenschen aufs übelste polterte und sie mobbte, nicht zuletzt indem er ihnen die mit Brief und Siegel erworbenen wissenschaftlichen Qualifikationen mit Scheiße beschmierte. Muss auch nicht sein, meint
Fido
Nur mal eine Nachfrage:
sie schreiben, daß clash nicht reüssiert. Woran machen Sie das denn fest? Ein Pagerank von 4 ist doch sooo übel nicht, oder? Das ist jetzt wirklich eine freundlich-interessierte Frage :-))
Meine Einschätzung...
ist natürlich rein subjektiv und damit vielleicht (sicher?) »ungerecht«.
Ich weiss nicht einmal sicher, was ein »Pagerank« ist – ich vermute es ist eine Art Zähler? (Bitte korrigieren Sie mich, falls ich irren sollte.) Wenn dies so wäre, dann hätte es ungefähr soviel Aussagekraft wie eine Bestsellerliste etwas über die Qualität der Bücher aussagt.
»Clash« reüssiert in meinen Augen deswegen nicht, weil die Zahl und auch Güte der Beiträge / Kommentare (1.) ziemlich übersichtlich ist und (2.) nicht immer unbedingt in die Tiefe geht. Das ist allerdings, wie gesagt, sehr subjektiv und soll nicht arrogant klingen. Auch ist es höchstens eine Momentaufnahme. Es gab übrigens mindestens zwei ganz interessante Diskussionen – eine (sehr emotional) über diesen Menschen, der vom Islam zum Christentum übergetreten war und eine andere mit dem Beitrag von Herrn Köppnick. Gerade diese Diskussion hat allerdings irgendwann mittendrin aufgehört. Ich hatte in den letzten Wochen eher den Eindruck, dass die Beteiligung dort stagniert.
Da ich gerade dabei bin: Etliche der Artikel, die in Ihrem Blog stehen, haben eine m. E. oft ungleich höhere Qualität.
wundert euch das?
Vielleicht solltet ihr etwas exakter analysieren. Einige der Beiträge in clash sind derart lang und ausführlich, dass man sich Stunden lang damit befassen müsste. Es gilt, vor allem in der Bloggerei unter der Voraussetzung, dass viel Kommentare erwartet werden: in der Kürze liegt die Würze.
Wenn hin und wieder ein Kommentator beleidigte Leberwurst spielt, kommt nur noch schweigendes Abwenden. Keine Klarstellung – nix.
bigberta gerade du hasts drauf, lange Beiträge zu posten
Ist nur als freundliche Anregung gedacht :-))
@neurotransmitter – Missverständnis
Sorry, aber über die Länge der Beiträge habe ich gar nichts gesagt. Ich bin auch kein Verfechter der These, dass Beiträge per se kurz sein müssen. Manchmal ist es notwendig, Sachverhalte in einer gewissen Komplexität darzustellen.
Um es bildlich darzustellen: Ich lese lieber einen etwas längeren, dafür aber fundierten Artikel in der »ZEIT« als grob zusammenfassende Allgemeinplätze im »Focus«. Umgekehrt stimmt’s aber auch nicht immer: Nur weil ein Artikel lang ist, muss er nicht gut sein.
Ich noch mal:
Pagerank: relativiert die Aussagekraft von countern, weil er ein Maß ist für die Verlinktheit einer Seite unter der Annahme: je besser, desto verlinkter. Hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Pagerank
Natürlich soll man auch das nicht überbewerten, gibt es doch im Netz schon einige Verlinkungs- und Ziterkartelle, die damit nur bewiesen haben, daß sie wissen, wie’s funktioniert.
Lange oder kurze Beiträge: die Länge würde ich nicht zum Dogma machen, da habe ich dem Vergleich von Gregor nichts mehr hinzuzufügen.
»Clash nicht reüssiert...« Ich frage mich immer noch, ob man das so endgültig sagen kann.
Was nensch betrifft: ich habe mich gerade angemeldet und war auch gerade dabei, mal zu sichten. Schaun’ mer mal...
Als letztes: danke für das Lob. Aus Ihrem Mund für mich wichtig *blush*.
Vorläufigkeit – @bigberta
Ja, mein (vielleicht zu harsches) Urteil ist natürlich nur im Moment gültig. Wie das irgendwann einmal aussieht, weiss niemand.
Verlinkungen sind ja bei Blogs sehr wichtig, aber wie Sie schreiben, kann man daraus immer noch nichts über Qualität aussagen. Man muss sich aber auch vor voreiligen Umkehrschlüssen hüten.
Nensch ist m. E. immer noch das beste deutschsprachige Onlineforum – mindestens zeitweise (wenn nicht gerade Streit herrscht). Das bedeutet allerdings nicht, dass nicht Korrekturen zu noch besseren Ergebnissen (Diskussionen / Beiträgen) führen würde.
Eigentlich ist es fast unzulässig, Clash mit Nensch zu vergleichen, weil sie unterschiedliche Konzeptionen haben.
—
PS: Leider wurde bei Nensch im Dezember ein Tool entwickelt, mit dem man seine »Mitgliedschaft« (d. h. seine Anmeldungsmöglichkeit) für immer beenden kann. Der richtige Grund hierfür wurde nie genannt; es existiert auch m. E. keiner. Das Tool hätte höchstens dann noch Sinn, wenn gleichzeitig alle Beuträge / Kommentare des Users entfernt würden. Das geschieht aber nicht. Schade ist nun, dass sich nach etlichen Querelen in den letzten Tagen ein umstrittener, aber (meines Erachtens nach) durchaus interessanter Teilnehmer bei den Admins bat, die »Mitgliedschaft« zu beenden. – Überflüssig und bedauerlich. (Und jetzt komme man mir nicht wieder mit dem Vorwurf-Vorwurf.)
Ja,
die Zimmersleut, die keine sind.
Die geben da (nensch) sogar Schreibanleitungen, die den Impferfekt aussperren. Da sperr ich mich gleich aus, noch bevor ich eintrete *lacht.
Hm
Impfperfekt oder Imperfekt? Imperfekt im Deutschen??
Nun,
ein Wortspiel: Geimpft werden auf Anti-Imperfekt
Ach so
In Wortspielen bin ich nicht so gut. Danke.