I. Der Apokalyptiker
»Seine ständige Rede…weist ihn als einen Streiter aus, der des Gegners Siege von dazumal in gegenwärtiges Chaos umdeuten will. Doch so düster er…auftrug, keine der biblischen Plagen hat ihn zum Retter der Krisennot gemacht.
[…]
Ungerufen zwang er sich seiner Partei auf…Zwei Hauptrollen will er verkörpern, will Franz und Karl Moor zugleich sein.«
Was wie eine Charakterisierung der politischen Figur Günter Grass klingt, ist aus dessen Buch aus dem Jahr 1980 mit dem Titel »Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus«. Es ist ein Ausschnitt aus einer gewaltigen Rede wider den damaligen Unions-Kanzlerkandidaten Franz-Josef Strauß. Ein fiktives Lehrerehepaar ließ Grass überlegen, ob man in Anbetracht der Tatsache, dass dieser Strauß bald Bundeskanzler werden könnte, überhaupt noch guten Gewissens Kinder in die Welt setzen sollte. Und überhaupt sei es ja, so Grass’ in seinen Figuren, gar nicht so schlimm, wenn die Deutschen aussterben würden (der Autor selber hat dafür gesorgt, dass dies nicht direkt der Fall sein wird).
Grass’ energischer Anti-Strauß-Text wirkt in seinem niedlichen Reduktionismus heute amüsant. Aber man täusche sich nicht: Die Situation im linksintellektuellen Milieu Ende der 1970er Jahre war tatsächlich fast apokalyptisch geprägt: Strauß als Bundeskanzler galt als Weltuntergangsszenario; die Bundesrepublik drohte mindestens in den Mief der Adenauer-Zeit zu versinken, wenn nicht Schlimmeres. Strauß sei »gefährlich«. Dieses Szenario verinnerlichend, akzeptierte man (= Grass) zähneknirschend den ungeliebten Helmut Schmidt. Grass laviert in diesem Buch – es ist rückblickend sein erstes autobiographisches Werk (weitere autobiographische Bücher folgten erst ab 2006) – zwischen den Protagonisten des deutschen Wahlkampf hin und her. Er ist nicht für Schmidt (spricht dafür viel über Brandt) aber unbedingt gegen Strauß. Die damals aufkommenden Grünen hätten zwar Recht, aber eine Stimme für sie bedeute Strauß zu wählen.
II. Das Gewissen der Nation
Schon damals strotzte Grass vor unverbrüchlicher Meinungsfestigkeit, die durch nichts – vor allem nicht durch Argumente – zu erschüttern war. Er galt spätestens nach Heinrich Bölls Tod 1985 als das Gewissen der Nation. Zwar war Grass der wortmächtigere Schriftsteller (sieht man von Bölls fulminantem »Billard um halbzehn« ab), aber er reichte an Bölls unideologischem, politisch scharfem Verstand nie heran. Selbst wenn Böll vermeintlich irrte (wie in der RAF-Diskussion), hatte dies Größe. Undenkbar, dass Grass einem »Reaktionär« wie Alexander Solschenizyn Obdach angeboten oder die politische Lage in der UdSSR kritisiert hätte. Grass kannte nur eine Stoßrichtung, die er wohlfeil unterstützte.
Viel Ärger bekam Grass erstmals auch aus dem linksintellektuellen Milieu 1995 für seinen Roman »Ein weites Feld«, in dem er das die deutsche Einheit skeptisch sah und das Auftauchen des Bismarck’schen Deutschen Reiches nebst dessen Bündnispolitik befürchtete. Das Buch erzürnte auch große Teile des Feuilletons; Marcel Reich-Ranicki erklärte, warum ein großer Schriftsteller gescheitert sei und ließ es sich nicht nehmen in grotesker Blödheit das Buch (in einer Fotomontage) auf dem Titelbild des »Spiegel« zu zerreißen (ein Dokument der Selbst-Desavouierung; spätestens von da an stolperte Reich-Ranicki abgesehen von seinen autobiographischen Texten fast nur noch als Krawallschachtel durch das Feuilleton). Man vermischte die – zugegeben zuweilen hanebüchenden – politischen Implikationen des Romans mit dem literarischen Wert. Dabei übersah man, dass als literarisches und fiktionales Spiel eine solche vielleicht realpolitisch abstruse Weltsicht durchaus seinen Reiz hatte. Zumal Grass dies formal gut löste. Politisch fand ich das Buch ambivalent; als literarisches Werk gelungen.Die Ablehnung seines Romans schadete erstaunlicherweise Grass’ Ruf als politisches Gewissen der Bundesrepublik kaum. Dem Dichter wurde die verzerrte Sicht auf das seiner Meinung nach in übermäßig nationalem Rausch taumelnde Deutschland großzügig verziehen. Die Salonsozialisten nahmen dem Salonsozialisten Grass seine Idiosynkrasien nicht nur nicht übel, sondern profitierten von ihm. Er entlastete sie damit. Hätte er den Zeitgeist getroffen, wäre zugestimmt worden. So stellte sich nur heraus, dass Grass über das Ziel hinausgeschossen war und man konnte sich gepflegt aus dem Staub machen. Grass diente als Kompassnadel für den politischen Mainstream.
III. Der politische Naseweis
Das erschütterndste Dokument von Günter Grass’ Verlust eines satisfaktionsfähigen politischen Koordinatensystems ist sein Tagebuch von 1990, dass 2009 unter dem Titel »Unterwegs von Deutschland nach Deutschland« erschien. Grass verklärt in diesem »Tagebuch« die DDR als erhaltenswertes Gebilde, kauft dort zum letzten Mal billig kubanische Rauchwaren ein, kontaktiert gedankenschwer von seinem portugiesischen Ferienhaus aus SPD-Politiker, die er ungefragt berät, ertappt sich beim politisch unkorrekten Mitfiebern bei der Fußball-WM und wittert überall »Zensur«, was seine Artikelveröffentlichungen angeht. Das Tagebuch von 1990 wimmelt zudem von Auschwitz- und Nazi-Vergleichen, mit denen er historische Prozesse und Persönlichkeiten überzieht.
Grass fiktionalisiert hier nichts mehr; »ich« ist Grass selbst. Es gibt keine Distanz. Er bemerkt bei Brandt »nationale Anwandlungen« und will mit ihm reden, da er sein Idol in falsche politische Fahrwasser sieht. Damit dokumentiert er, dass er Brandts und Bahrs Entspannungspolitik in den 1970er Jahren noch zwanzig Jahre danach nicht verstanden hatte: Die politischen Annäherungen an die DDR und die UdSSR waren eben nicht Festschreibungen, sondern sie sollten die kommunistischen Systeme durch Verträge und Institutionen, also durch Dialog, metastasieren. Bahrs Diktum »Wandel durch Annäherung« war nicht Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck gewesen. Grass hatte das Wort »Wandel« entweder überlesen oder als »Wandel« im Sinne der Bundesrepublik an die DDR und UdSSR interpretiert. Nichts war falscher als das. Hinter der Ostpolitik der sozialliberalen Koalition stand sehr wohl der Traum von der Einheit der beiden deutschen Staaten. Daher wurde sie von der Kohl-Regierung ab 1982 nahezu bruchlos weitergeführt.
Jetzt nun das »Gedicht« »Was gesagt werden muss« – welches ich im weiteren Verlauf »Text« nennen werden, da es tatsächlich kein Gedicht ist, auch wenn der Autor es so nennt. Günter Grass hatte am 04. April in mehreren Zeitungen diesen Text veröffentlicht. Er setzte sich mit der drohenden Kriegsgefahr im Nahen Osten auseinander. Grass warnte vor einem israelischen Erstschlag auf die vermuteten Atomanlagen des Iran. Parallel dazu stellte er die deutsche Staatsräson, der bedingungslosen Unterstützung für Israel (inklusive Waffenlieferungen), die, so Grass, aus der Vergangenheit Deutschlands abgeleitet wird, infrage und attackiert die westliche Heuchelei bezüglich der Proliferation von Kernwaffen an Staaten.
Grass nimmt die Kernreaktion auf seinen Text in diesem bereits vorweg: Er wurde fast unisono heftig kritisiert. Nicht nur die beiden Bellizisten Henryk M. Broder und Josef Joffe bezeichneten ihn als »Antisemiten«. Ausgerechnet Joffe verstieg gar zu der Position, da schreibe jemand die NPD-Wahlpropaganda ab und psychologisiert Grass mit großem Eifer (ein bisschen eleganter entschraubt Frank Schirrmacher das Werkchen). Ein Journalist verglich Grass’ Aussage, Israel gefährde den Weltfrieden, sogar mit Hitlers Propaganda der 1930er Jahre. Manchmal fragt man sich als Leser, wer diese selbstgewissen Journalismusdarsteller auch einmal auf die virtuelle Couch bettet, um sie entsprechend zu analysieren.
IV. Die Musterschüler
Aber es wäre voreilig diese überschäumenden Reaktionen, die Grass in einem selten dümmlichen Akt sogar das Einreiseverbot nach Israel »einbrachte«, als Ausweis für eine Qualität von Grass’ Text zu sehen. Es ist ja gerade das Erschütternde, dass es sich noch nicht einmal um ein annährungsweise satisfaktionsfähiges literarisches Dokument handelt. Gerade das macht es den Kritikern ja so leicht. Umso unverständlicher, dass sie sofort »Antisemitismus« rufen müssen. Als reiche es nicht, Grass’ Fehler als solche herauszustellen.
Die Zuweisung des Antisemitismus (bei Broder ist ein Herumfuchteln) ist nicht nur entlastend, sondern erhöht zugleich auch die eigene Position. Man richtet nicht nur über die Gesinnung der Person, sondern über diese selber: sie wird als »Antisemit« gebrandmarkt. Das ist (noch? wie lange noch?) die Höchststrafe im Feuilletonring (es gibt fast keine Bewährung; immer wieder wird sie als Stigma hervorgeholt, wie neulich bei Martin Walsers Geburtstag). Beim Vorwurf des »Antisemitismus« wird nicht nur die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Wer jemanden als Antisemiten bezeichnet, braucht keine Argumente mehr (Joffe macht da durch seinen Definitionsversuch eine Ausnahme). Besonders fatal: Wer dieser Zuweisung widerspricht, kann sich flugs selber als »Antisemit« »enttarnt« sehen. Währenddessen werden die so Anklagenden sofort in die wohlige Gesinnungsgemeinschaft integriert. Je musterschülerhafter ein Kommentar ist, desto höher der Distinktionsgewinn.
Aber durch die ständige, inflationäre (und zuweilen groteske) Verwendung des Begriffs wird dieser trivialisiert. Ähnlich wie bei immer häufiger gezeigten Gewalt- und Kriegsbilder stumpft der Rezipient ab. Die Folgen können fatal sein: Inmitten all der deklarierten »Antisemiten« könnten die wirklichen Hasser unentdeckt bleiben. Kierkegaards Aphorismus weiterentwickelt: Wenn jemand immer wieder in einem Raum »Feuer« ruft, wird man nicht mehr auf ihn hören, wenn es wirklich brennen sollte.
V. Empathie für den Empathielosen
Grass machte nach der Rezeption einen zweiten Fehler (neben seinem unzulänglichen Text): Er geißelt die »gleichgeschalteten« Medien – und dies mit Interviews für 3sat, die ARD, das ZDF und die Süddeutsche Zeitung (gefühlt alles an einem Tag). Verschwörungen kommen jedoch äußerst schlecht an. Zumal man Grass vorhalten mag, dass er den publizistischen Raum ja bekomme, also exakt das Gegenteil von Gleichschaltung und Unterdrückung erreicht sei. Grass’ Vorwurf der »Gleichschaltung« bezieht sich jedoch auf den tatsächlich uniform daherkommenden Kommentarstrom der Medien, der eine argumentative Auseinandersetzung zumeist zu Gunsten denunziatorischer Unterstellungen ersetzte bzw. münden ließ.
Die aktuelle Diskussion verkennt: Grass’ diverse, über Jahrzehnte fast unzählbare politischen Stellungnahmen waren nie ausgewogen. Sie zeigten immer seine Sicht der Dinge. Grass galt als prägend, was den Linksintellektualismus in Deutschland anging; er setzte politische Trends. Der pädagogische Zeigefinger wuchs ihm dabei mit der Zeit. Man duldete diesen nicht nur, sondern beförderte diesen Zustand. Grass wurde zum Vorzeigeintellektuellen Deutschlands; das Raunen über seine doch eher einfache Weltsicht galt schon fast als reaktionär. Auf Kritik regierte Grass immer streng und wortgewaltig. Auf grobe Keile setzte er grobe Klötze (das Bild selber stammt von Helmut Schmidt). Er teilte nach Belieben aus und wähnte sich dabei immer auf der richtigen Seite; notfalls stilisierte er sich als »Opfer«. Grass wurde gemeinhin mehr als politischer Agitator denn als Schriftsteller wahrgenommen. Das änderte sich erst 1999 mit dem Nobelpreis.
2006 gestand er gut versteckt in »Beim Häuten der Zwiebel«, als 17jähriger Mitglied einer Waffen-SS-Einheit gewesen zu sein. Die Literaturkritik hatte das Buch nicht gelesen, also bedurfte es einem FAZ-Interview, um die entsprechenden Wogen auszulösen. Der gemeine Pöbel suggerierte, Grass habe sich freiwillig zur SS gemeldet – soweit ging das Differenzierungsvermögen, welches sie vorher bei – unter anderem bei Grass – gelernt hatten. Bis heute kühlen hierauf vor allem die Wohlstandskinder an Grass ihr Mütchen, deren existentielle Entscheidungen vor allem darin bestanden ob sie nun einen Geha- oder Pelikan-Füller verwenden sollten. (Später wurde dann noch das Problem gelöst, ob man lieber Pepsi oder Coca Cola zu trinken habe.) Die Empathie mit dem jungen Grass unterblieb – vielleicht weil Grass selber in seiner Unerbittlichkeit auch nie Empathie zu zeigen bereit war.
Grass bricht mit seinem Textgedicht weder ein Tabu, noch sagt er etwas grundsätzlich Neues. Der große David Grossman zeigte neulich in der FAZ, wie die Diskussion um einen militärischen Erstschlag gegen den Iran in Israel geführt wird. Es bedarf hierzu keines Günter Grass – vor allem nicht in dieser Form. Aber es wäre nicht notwendig gewesen, durch diesen Text die Person Grass derart zu verunglimpfen. Der (inkonsequente) Antimilitarismus eines Günter Grass (er befürwortete den Kosovo/Serbien-Krieg im März 1999) mag naiv sein – aber er ist mir allemal lieber als das »Hurra«-Geschrei früherer deutscher Intellektueller, die sich (fast) immer willig vor den Karren des Krieges spannen ließen (die ja in unheilvoller Tradition immer zu »notwendigen« Erstschlagskriegen deklariert wurden).
Was das »Gedicht« angeht: Wie wäre es mit Ignorieren gewesen?
Dieser Beitrag hebt sich sehr wohltuend von den meisten Kommentaren im Feuilleton ab. Ihm kann man nur zustimmen. Vielleicht zwei kleine Ergänzungen. Grass war schon in den 60 und 70er Jahren aus dem Mainstream der Schriftsteller ausgeschert, als er einen offenen Brief zusammen mit Wofdietrich Schnurre an Anna Seghers am 14. August 1961 schrieb und in seinem Angriff auf Heinar Kipphardt anläßlich der Aufführung des Schauspiels »DraDra« an den Münchener Kammerspielen.
Eine letzte Kleinigkeit, Grass war Angehöriger einer Waffen-SS-Einheit, kein Mitglied. Beim Militär gibt es keine Mitglieder, Mitglieder dienen ja auch nicht.
Nochmals besten Dank für die hervorragende Analyse.
Ich habe nie verstanden, warum Grass als Mahner und Gewissen der Nation stilisiert wurde. Wie Hans-Olaf Henkel sich der schwarz-gelben Koalition bis zur Peinlichkeit angebiedert hatte, um dann bei der Wahlkampfparty an der Tür zu kratzen und nicht eingelassen zu werden, versuchte sich Grass als »Ratgeber« zu stilisieren, um dann bei Nichtkonsultation nur noch als eingeschnappter Heckenschütze aus den Fenstern heikler Themen Simplifizierungen zu schießen.
Ignorieren wäre gut gewesen. Wenn sich der Kreis im Alter wieder schließt, hätte man, wie man es bei Kindern macht, aus höherer Warte aber mit gutem Willen reagieren können. So zeigen die Reaktionen im wesentlichen nur, dass man sich auf gleichem Niveau begegnet und trotz aller Beteuerungen, dass es heute in Deutschland noch nicht möglich ist, an Israel Kritik zu üben. Und Broder plappert gefühlt zum tausendsten Mal sein Die-Deutschen-werden-den-Juden-Ausschwitz-nie-verzeihen.
Zwei Anmerkungen habe ich noch. Dass Sie in dem Furor noch die Genauigkeit haben Bölls Billard um halbzehn auszunehmen, nötigte mir ein Zungeschnalzen ab. Und, Strauß war gefährlich.
Eine grosse Sammlung [auch von anderen Sammlungen] von Reaktionen auf das Grass Gedicht ist auf der oben-gennantem Blog v0rzufinden.
Die interessantesten Verteidigungen von Grass sind Thomas Ans
Günter Grass und „Was gesagt werden muss“
Kleine Verteidigung eines heftig attackierten Friedensgedichtes
Von Thomas AnzRSS-Newsfeed neuer Artikel von Thomas Anz
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16571
und Jakob Augstein im Spiegel
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,826163,00.html
so wie die Blogs im Der Freitag
Von Amerikanischer Sicht aus gesehehen ist es sehr furchterrgegend den Druck zu beobachten den die Neo-Konservativen Imperialisten auf die Amerikanische Regegierun ausueben bei einem Ueberfall auf Iran Israel beizustehen oder sofort mitzumachen. Ich selbst wette, dass es nach der November Wahl schnell dazu kommt, ob Obambi oder Romney. Wenn ein nicht-Gedicht von Grass genuegt die Deutschen aus ihrem Schlaf aufzuwecken, na und was schon dass auch Grass nicht vollkommen konsequent ist. Dass Grass bei der SS eingezogen wurde war im Berlin der 60ziger Jahre bekannt, schien aber niemand den ich kannte etwas auszumachen. Ob das eine so grosse Schande ist wie Handke sie bezeichnete glaube ich nicht, da Grass ja nicht SS Moerder wurde. Grosser Angsthase scheinbar! Natuerlich waere es mir liebe wenn der neuste Deutsche Praesident das selbe gesagt haette wie der Guenter Grass, aber Grass hat ja mindestens ein paar ganz schoene Buecher und anderes schoenes geschrieben.
„…Grass’ Vorwurf der »Gleichschaltung« bezieht sich jedoch auf den tatsächlich uniform daherkommenden Kommentarstrom der Medien, der eine argumentative Auseinandersetzung zumeist zu Gunsten denunziatorischer Unterstellungen ersetzte bzw. münden ließ.“
Genau dieses schlagartige einsetzende Aufjaulen der Meinungsmacher zeigt, dass Grass ein Tabu gebrochen hat. Er hat es bewusst getan, er schreibt es ja selbst, und er hat den Rufmord einkalkuliert. Völlig unerheblich ist die künstlerische Qualität seiner Meinungsäußerung. Die Fakten, die er benennt sind richtig und deshalb ist seinen Kritikern jede Verdrehung des Wortlautes und jede persönliche Diffamierung recht, um genau über die Fakten nicht diskutieren zu müssen. Ich bin froh, dass man Grass nicht so einfach ignorieren konnte.
@Peter
Ich halte tatsächlich »Billard um halbzehn« für eines der besten deutschsprachigen Romane der 50er/60er Jahre. Danach kam von Böll außer ein paar Erzählungen nicht mehr viel. Und eben moralinsaures.
Zu Strauß könnte man viel sagen. Ich hatte ihn damals auch nicht gewünscht und war überzeugter Schmidt-Wähler. Im letzten Moment verfing dann der Mitleidswahlkampf der FDP – wenn die unter 5% geblieben wären, hätte Strauß Kanzler werden können (ein Aspekt, den Grass nicht einmal in den »Kopfgeburten« thematisiert). Es war die FDP, die dann zwei Jahre später zu Kohl wechselte.
Nachträglich erscheint Strauß vielleicht in milderem Licht. Die Bundesrepublik hätte sich mit Sicherheit nicht wie Berlusconi-Land entwickelt; etliches wäre aber wohl anders gelaufen. Im übrigen glaube ich bis heute, dass es eine strategische Meisterleistung von Kohl war, seinen Widersacher durch Andienung der Kanzlerkandidatur auf quasi verlorenem Posten als Rivale loszuwerden.
@blackconti
Dass Grass ein oder mehrere Tabus gebrochen hat, halte ich für ein Märchen. Die Lage wird seit jeher sowohl in Deutschland wie auch – vor allem und mit großer Vehemenz – in Israel diskutiert. Die Fakten, die Grass nennt, sich auch längst Allgemeinplätze geworden (Atommacht; deutsche Waffenlieferungen in Krisengebieten). Dazwischen streut er allerlei Vermutungen (»Auslöschung« des iranischen Volkes) und Halbwahrheiten ein (als »Verursacher der erkennbaren Gefahr« wird Israel alleine gemacht).
Ich halte die Diskussion um die künstlerische Qualität dieses Textes nicht für unerheblich. Grass sagt beispielsweise in einem Interview, er hätte das Gedicht nicht überfrachten wollen (sinngemäß). Das ist womöglich indirekt der Grund für die schlampige Argumentationsführung. Warum also ein Gedicht (BTW: wo ist hier ein Rhythmus erkennbar?) und keinen Essay, der klarere Worte spricht und vor allem Erläuterungen gibt?
Das Problem dem Text die Gattung Gedicht anzulasten, habe ich außer wegen dem fehlenden lyrischen Tonfall, auf Grund der eines journalistischen Textes gleichen Wortwahl. Nur das Schlüsselwort »Maulheld« in Grass’ Text war für mich Gegenindikator. Und tatsächlich lebt und stirbt die ganze Fragestellung damit, wie viel Relevanz die Drohungen gegen Israel haben. Man braucht nur den amerikanische Wahlkampf zu beobachten, um politische Entgleisungen aller Art zu finden, ohne das dies international großartig für ernst genommen wird. Da die Bevölkerung des Irans gebildeter ist, als in allen anderen Ländern der Region und die jüdische Tradition alt und friedlich war/ist, stellt sich tatsächlich die Frage, ob »Maulheld« den Mittelpunkt zu Ungunsten der Position der israelischen Regierung verschiebt.
P.S. Eben weil Billard um halbzehn eines meiner Erweckungsbücher war und heute noch in einem Schrein neben Halbzeit, Deutschstunde etc. steht, war ich für die Nennung dankbar.
@Peter
Grass übersieht, dass die Drohung der israelischen Regierung einen Erstschlag durchzuführen, Teil des Maulheldentums auf beiden Seiten ist. Hier der Iran, dessen Führungsrepräsentanten die Auslöschung des »zionistischen Staates« anstreben – dort diejenigen, die einer atomaren Bewaffnung des Iran demnach vorbeugen wollen. Die Frage ist eben, ob der Klügere nicht irgendwann vom Nachgeben zum Handeln gezwungen wird. Zum Kriegsgeklapper gehört es immer auch, nichts auszuschließen. Das Problem kann dann irgendwann sein, dass es einen Automatismus gibt.
Israel hat so etwas schon einmal gemacht. Man zerstörte den irakischen Atomreaktor Osirak. Die Aktion fand damals – zumeist hinter versteckter Hand – fast den ungeteilten Beifall auch in der Region. Aktuell liegt der Fall anders, wie man im Interview mit Michael Lüders nachlesen kann.
Die Logik des Kalten Krieges, die Grass in Interviews bemüht, greift hier allerdings m. E. nicht. Damals galt ja, dass derjenige, der einen atomaren Erstschlag vornimmt, am Ende massivere Vergeltung zu fürchten habe. Israel ist jedoch ein derart kleines und dichtbesiedeltes Land, dass es von einem wie auch immer zu erwartenden Atomschlag großflächig kontaminiert wäre.
Ich glaube, dass jede israelische Regierung derart martialisch auftreten würde; vielleicht sogar müsste. Der Schlüssel liegt im Iran; die israelischen Atomwaffen bekommt man nicht kontrolliert. Die Versuchung für den Iran, mit Atomwaffen Regionalmacht und quasi unangreifbar zu werden, ist natürlich hoch – die Beispiele (Nordkorea; Pakistan/Indien) liegen auf der Hand.
(Der Lösungsvorschlag von Grass ist wieder eine Instrumentalisierung des »Gedichts«. So etwas in einem Essay würde jeder völkerrechtlich und geopolitisch auseinanderpflücken.)
Ich glaube nicht, dass ein atomarer Erstschlag tatsächlich für eine Partei (außer für Verrückte) zur Disposition steht/stünde, da politischer Selbstmord. Daher wäre das Vergleichsszenario nicht der kalte Krieg, sondern das Europa des späten neunzehnten Jahrhunderts.
Von Libyen bis zum Iran ist die Situation so volatil und komplex wie lange nicht mehr, sodass sich wesentliche Kraftlinien verschieben könnten. Schon der Schatten des Endspiels ums Öl würde die Situation zum gordische Knoten machen. Schlimmer ist die schiere Anzahl an Spielern, deren Interessen für einen Kompromiss viel zu verschlungen sind.
Bestes Beispiel ist die Situation in Syrien. Allein in diesem scheinbar begrenzten Konflikt spiegelt sich die gesamte Bandbreite an Interessen wieder. Selbst der Türkei/PKK-Konflikt wird wieder wie mit der Lupe vergrößert.
Unter dieser Prämisse wäre ein Erstschlag Israels keine präventive Verteidigung, sondern reine Hegemonialpolitik und über das Leid der syrischen Bevölkerung weinen nur Krokodile. Schweigen hilft da nicht, aber Schreiben glaube ich auch nicht mehr.
@Gregor – Kein Tabu, ok., aber eine stillschweigende Übereinkunft, quasi aus Staatsräson (Merkel), dass israelisches Regierungshandeln in Deutschland medial immer mit wohlwollendem Verständnis begleitet wird. Die Diskussionen, die im Privaten, d.h. auch bei Dir oder mir im Blog stattfinden oder ‑fanden, zählen da wirklich nicht. Grass hat diese Selbstbeschränkung gebrochen, Gott sei Dank, und ist nun der geballten Diffamierungskampagne ausgesetzt. Die kläffende Meute ist doch auch Dir aufgefallen.
Ach ja, das Auslöschen! Grass befürchtet, dass ein israelischer Erstschlag das iranische Volk auslöschen KÖNNTE. Im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung ist dies ja nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Israel hat schließlich Atomwaffen und je nach dem, wie der Krieg so läuft, könnten diese ja auch eingesetzt werden. Selbst herkömmliche Bomben auf Nuklearanlagen können ganze Landstriche unbewohnbar machen. Grass-Kritiker lassen dann diesen Konjunktiv einfach weg und behaupten, Grass würde behaupten, die Israelis wollten das iranische Volk auslöschen. Das ist natürlich Schwachsinn, aber zum Beweis, dass Grass ein alter Esel ist, dient so eine dreiste Verdrehung allemal.
Warum ein „Gedicht“ und kein Essay? Ich glaube, dass Grass, ahnend was er auslösen würde, im Kunstprodukt Gedicht einen gewissen Schutzschirm sah. Dass dies nicht besonders gelungen ist und nun jeder böswilligen Interpretation Tür und Tor öffnet, hätte er bedenken müssen. Hat er aber nicht.
Grossman lieferte eine dezidierte politische Analyse. Grass schreibt ein schwammiges politisches Gedicht. Der Präzeptor Germaniae nutzt die Lyrik, um ichsüchtig und undifferenziert sein zu dürfen. — Joachim Günter unaufgeregt in der NZZ.
Die lyrische Form dürfte tatsächlich eine Art Immunisierungsstrategie sein. Ich empfinde die Sprache als stark rhythmisiert, selbst wenn man sie ohne Umbruch liest.
Herr Keuschnig, ich bin nicht einverstanden mit Ihrem Verriß, der sicher nur Grass’ Textgedicht treffen sollte, aber tatsächlich den ganzen Schriftsteller in seiner politischen wie literarischen Bedeutung herunterspielt trotz Ihrer auch differenzierten Sicht als Literaturkenner. Mein Gott, Deutschland, wer ist denn hier noch ein bedeutender Schriftsteller ?!
Meine Sache ist nicht die Beurteilung der literarischen Qualität von Poesie oder Prosa. Aber ich ergreife ausdrücklich Partei für Grass, wenn es um unsere Nation geht, darum, ob wir einer fremden Atommacht die mobilen Abschußrampen für Nuklearsprengköpfe oder auch nur für „konventionelle“ Bomben liefern.
Selbstverständlich, uns Deutschen könnte es gleichgültig bleiben, was der eher ferne souveräne Staat Israel tut und wir sichern im eigenen Land durch Rüstungsexporte Arbeitsplätze … Leider gibt es da ein paar Problemfelder, in die Deutschland sehr schnell auch hineingezogen werden könnte, in denen es eigentlich schon drinsteckt ... Wer das iranische Atomprogramm stoppen will, irrt sich, wenn er glaubt, dies mit militärischer Gewalt verhindern zu können, wie es David Grossman richtig sieht. Geht es wirklich um den möglichen iranischen Besitz der Atombombe ? Was änderte dieser Besitz am Verhalten der Staaten Israel und Iran ?! Israel hat die Bombe, also werden seine Gegner deren Besitz auch anstreben, wenn dies möglich erscheint. Aber hat der Iran schließlich die Bombe, dann ist keine konventionelle Kriegshandlung oder Intervention gegen diesen Staat mehr möglich.
Spätestens dann nämlich, wenn der Westen das Mullah-Regime im Iran weghaben will, weil es tatsächlich ums Öl und unermeßliche sonstige Ressourcen geht sowie um eine militärisch strategische Drehscheibe im Mittleren Osten, dann sollten wir vorsichtig sein, denn letztendlich läuft alles nur auf einen Regimewechsel hinaus, nicht aber auf eine Verteidigung des Existenzrechts Israels oder unserer Freiheit. Der Staat Israel machte sich schon einmal zur Speerspitze Frankreichs und Großbritanniens nach Verstaatlichung des Suezkanals durch Ägypten. Auch damals stilisierte die westliche und israelische Propaganda Ägyptens Staatschef Nasser zu einem neuen Hitler hoch. Der Staat Israel machte sich und seinen Bürgern immer wieder mit der historischen Angst selbst etwas vor, ohne daß eine reale Bedrohung bestand. Kommt es aber zu einem Krieg Israels, der USA und der NATO-Staaten gegen den Iran, dann dürfen auch Deutsche dieses Mal ganz vorn mitmarschieren, denn es wird ein großer Krieg unter Beteiligung aller Waffengattungen sein ...
Von den gelieferten deutschen U‑Booten kann ein „Präventiv“- wie auch ein Erstschlag erfolgen, ohne daß diese in den Golf einfahren müßten.
http://www.youtube.com/watch?v=B5VcnCZ6Pv0
So würde ein „konventioneller Präventiv“ – aber auch ein atomarer Erstschlag funktionieren. Der Marschflugkörper des Films könnte auch mit einer nuklearen Ladung fliegen oder ersetzt werden durch Mittel-oder Kurzstreckenraketen. Ein Marschflugkörper kann etwa 1500 km fliegen und zentimetergenau ins Ziel gesteuert werden wie in einem Computerspiel.
Wie das deutsche Volk wirklich entgegen dem Mainstream der Massenmedien denkt, kann man schön in den beiden ARD-Nachrichten-Blogs nachlesen, die geschlossen werden mußten, weil unsere Journaille eben für Konformismus und Propaganda bezahlt wird und keine Gegendarstellungen der Bevölkerung dulden darf. Das ZDF traut sich erst gar nicht per Blog zu erwähnen und diskutieren zu lassen, daß es jemand wagte, zu sagen, was gesagt werden muß, wegen der angeblichen rechtsradikalen Gefahr und politischen Unreife der deutschen Staatsangehörigen ...
@Bernd Boeske – Ich unterschreibe fast alles, fast, denn „…und keine Gegendarstellungen der Bevölkerung dulden darf.“ stimmt so natürlich nicht, wie man an den vielen Leserkommentaren sehen kann, die Grass zustimmen. Inzwischen frage ich mich schon, ob hier nicht über Bande gespielt wird und man den gemeinen Leser dazu benutzt, etwas auszusprechen, was man sich offiziell verkneifen muss.
@Bernd Boeske / blackconti
Meine Absicht war es gerade nicht, Grass als Literat zu diskreditieren, sondern es war ein Versuch, seine politischen Engagements, die zumeist wohlfeil und dem linken Establishment nach dem Mund geredet waren, herauszustellen. Wenn ich nun sage, dass dieses Gedicht ein schlechtes Gedicht ist, so greift dies – meines Erachtens – noch nicht die Person an. Wo kämen wir dahin, wenn so etwas nicht gestattet sein soll? Das Problem ist vielmehr, dass Grass lange Zeit als guter Schriftsteller galt (bzw. noch gilt), weil er politisch eine bestimmte Meinung bzw. bestimmte Meinungen vertrat. Bei mir ist es eher umgekehrt: Er ist ein großer Schriftsteller, trotz seiner politisch manchmal hanebüchenden Einlassungen.
Es ist einerseits natürlich klar, dass der Konflikt um das iranische Atomprogramm dauerhaft nicht militärisch lösbar ist. Aber als Ultima Ratio muss in Verhandlungen auch ein solcher Weg mindestens angedroht werden könnte. Dass sich Israel bedroht fühlt, ist nachzuvollziehen. Ob man nun eine derart bellizistische Rhetorik öffentlich machen muss, zweifle ich allerdings stark an. Es gehört aber wohl dazu, dass sich das kleine Land mit großen Worten darzustellen glaubt. In vertraulichen Verhandlungen hätte man dies zielführender anbringen können, zumal die Provokationen den inneren Zusammenhalt des Mullah-Regimes im Iran zementieren.
Grass hätte in einem Essay die »Heuchelei« des Westens was die Atombewaffnung anderer Länder angeht, durchaus präzisieren können. Aber auch das wäre überhaupt nicht neu und ist seit Jahren bekannt. Der israelisch-amerikanische Militärhistoriker Martin van Creveld hat darüber ein sehr instruktives Buch geschrieben. Mittlerweile liegen ‑zig Artikel, Essays und Kommentare hierzu vor. Tatsache ist: Wer Atomwaffen hat, lebt geschützter von den Interessen der Großmächte (USA, Russland, China). Wohin Abrüstungen unter internationaler Kontrolle führen, hat man am Beispiel des Irak gesehen. Als das Verbrecherregime von Saddam Hussein abgerüstet war, hat man es wenige Jahre später angegriffen. Kontrollen sind also nicht attraktiv – sie wären es im übrigen auch für Israel nicht. Grass mag seinen Vorschlag gerecht finden oder gar neu – er ist in seiner Naivität lächerlich. Gerade hierin liegt einer der Schwächen von Grass’ Äußerungen: Einerseits will er der schlaue Blitzmerker sein – andererseits spielt er den naiven politischen Kommentator. Beides zusammen funktioniert aber nicht. Grass missbraucht hier die Form des Gedichts.
Ähnlich ist die Argumentation mit Grass’ Konjunktiv. Das ist ungefähr das zweitschlechteste Vorgehen: Einen Sachverhalt dahingehend gleich wieder zurücknehmen, in dem man einen Konjunktiv einschaltet. Der Text ist voll davon: die Beteiligung Deutschlands; die »Auslöschung« des iranischen Volkes; das Spielen mit dem Ausbruch eines Dritten Weltkrieges. Die rhetorische Apokalypsenmaschine läuft und läuft und läuft. Grass wie immer: Strauß ist gefährlich; Kohl ist Bismarck; Israel bedroht den Weltfrieden.
Realpolitisch betrachtet: Was würde geschehen, wenn Israel die militärische Drohung vom Tisch nehmen würde? Würde dann der Iran auf den Bau einer Atombombe ebenfalls verzichten?
@blackconti
Aber selbstverständlich unterband die ARD die Fortsetzung der Blogs, um eine Gegendarstellung zu unterbinden, die einer statistischen Wertigkeit im Sinne von Volksrepräsentation entsprochen hätte. Sehr wenig Substanz zeigten die
Kommentatoren, die den einleitenden ARD-Kommentar unterstützten …, aber was tut man , obgleich im Besitz des Meinungsmonopols, wenn dieses nun ganz konkret in Frage gestellt wird ? Ganz einfach, man zeigt, wer die Macht hat, aber ohne das offen auszusprechen ... Man muß hier auch sehen, daß die Kommentare auf 1000 Zeichen begrenzt sind, und daß die Lebendigkeit der Diskussion durch das Fehlen einer direkten Antwortmöglichkeit recht eingeschränkt ist.
@Gregor Keuschnig
Nun ja, geht die Frage nach der Qualität eines Gedichts nicht schon an unserer Welt vorbei, wenn die Reaktionen so heftig ausfallen ? Günter Grass hat ein Thema aufgegriffen, das die Frage nach Krieg oder Frieden aufwirft – nicht für eine irgendeine Vergangenheit, sondern für uns jetzt und hier Lebende. Was kann noch formsprengender sein als ein solcher Inhalt, der die Gemüter so erregt, als sei Deutschland bald selbst Teil einer großen gewalttätigen Auseinandersetzung ? Die positiven wie negativen Reaktionen sind meiner Meinung nach Bestätigung für die Wichtigkeit des Gedichts, denn es erscheint zudem in einer Situation, da in Israel und in den USA relativ offen die Kriegs-Szenarios durchgespielt wurden, die einen ersten Militärschlag – wie immer dann genannt – Israels voraussetzen für jedes weitere Geschehen ... Und zu den dann zu verkraftenden bitteren Wahrheiten wird wohl die deutsche Beteiligung am Krieg gegen den Iran gehören ... Die Apokalypse hat leider mit der Propaganda der Massenmedien gegen Günter Grass und sein Gedicht längst begonnen ...
Deutschland ist leider nicht nur mit seinen Rüstungsexporten involviert. Die gesamte Politik und Außenpolitik unseres Staates und der etablierten Parteien behandelt Israel als Sonderfall, d.h. als sei es eine deutsche Verpflichtung, diesem Staat immer Sonderkonditionen, ob in moralischer, politischer, kommerzieller oder militärischer Hinsicht, einzuräumen. Nur so auch werden die eigentlich von der Völkergemeinschaft untersagten Rüstungsexporte nach Israel, das nun mal in einer Krisenregion liegt, gerechtfertigt. Als laste ewige Schuld auf Deutschland, als gäbe es tatsächlich ein auserwähltes Volk, als gäbe es den ewigen Juden, der nun nicht mehr vom Täterstandort als negative Gestalt dargestellt wird, dafür aber aus der Erschrockenheit der Täterkinder ängstlich beurteilt und immer für gut befunden werden muß. In zehn Jahren wird es keine NS-Täter und keine NS-Opfer mehr geben und schon werden selbst die Täter-und Opferkinder alt, so daß sie im politischen Geschehen schon bald keine Rolle mehr spielen werden. Es existiert kein Opfervolk mehr und immer noch spricht man von Schuld und Verpflichtung. Mag sein, daß es in Deutschland noch einige Menschen gibt, die nicht verstanden haben, welche tatsächliche Schuld sich unser Land mit den Nazis und ihren Verbrechen einst auflud, und daß es daraus für immer zu lernen gilt. Deshalb darf nichts vergessen sein. Die Konsequenz darf allerdings nicht darin bestehen, jeglichen Fehltritt und jeglich geplanten Fehltritt des Staates Israel vorauseilend wenigstens als gerechtfertigt hinzunehmen. Während des „Kalten Krieges“ fühlte sich jede Seite bedroht von der anderen und wurde entsprechend hier wie da Propaganda gegen das jeweils eigene Volk betrieben, daß man nur ablachen kann über all den Unsinn, der da wie hier verbreitet wurde; aber niemals kam der Gedanke eines „Präventiv“- oder Erstschlages zur Ausführung. Israel redet nicht, es droht, es verhandelt nicht, provoziert aber die islamische Welt weiter mit seiner Siedlungspolitik.
Was zum Besitz von Atomwaffen zu sagen war, sagte ich gestern in meinem ersten Beitrag hier. Jeder will die Bombe, um sich den Gegner vom Leib zu halten. Selbstverständlich würde der Iran weiterhin sein Atomprogramm verfolgen, ob dies nun tatsächlich den Bau einer Bombe bedeutet oder nicht – . Israels bisher nur verbale Drohung basiert auf dem realen Besitz von Atomwaffen und so will auch der Iran sicherlich diese Drohungen neutralisieren und zugleich damit eine Interventionsmöglichkeit verhindern, wie schon oben beschrieben. Ich sehe Israel schon aufgrund der wirtschaftlichen und finanziellen Verflechtungen eher als den ungezogenen Zögling und Vollstrecker des Willens der USA und Westeuropas. Auch muß Israel wegen der militärischen Abhängigkeit von den Amerikanern sehr vorsichtig sein. Nach der letzten Stabsübung des US-Militärs, die negativ für den Westen entschieden wurde, ruderte Israel erst mal zurück und wartet, bis das US-Militär und die Verbündeten wieder voll einsatzbereit sind ...
Zum Schließen der Kommentarfunktion in den ARD-Blogs: Das passiert mit schöner Regelmäßigkeit bei Themen, bei denen sich das »gesunde Volksempfinden« aufs widerlichste Bahn bricht – und meines Erachtens auch völlig zurecht. Mittlerweile weiß man sogar bei Welt und FAZ, dass Kommentare moderiert werden müssen, wenn man nicht ganz schnell auf dem Niveau einer Burschenschafts-Klowand ankommen will. Wenn dann der Moderationsaufwand mit dem inhaltlichen Gewinn in keinem Verhältnis mehr steht, macht man am sinnvollsten dicht. Wer dringend der Welt seine Meinung mitteilen möchte, kann heutzutage ja ratzfatz sein eigenes Blog aufmachen.
@ Doktor D
Ihr Beitrag spricht ein Problem an, das irgendwie gelöst werden muß, aber nicht so, wie das ARD und ZDF vormachen. Ansonsten soll man ruhig auf die Erstellung von Blogs verzichten.
Meiner Meinung nach sollte die Anonymität fallen, hinter der sich alle verstecken und die dazu verleitet, ein wenig hemmungs-wie niveaulos zu schreiben, was einem in den Sinn oder Unsinn kommt.
Das größere Problem, das es zu lösen gilt, ist aber die Inkonsequenz mit der gebloggt wird. Damit meine ich die Gleichgültigkeit und den Versuch, lediglich die Langeweile zu bewältigen.
Nicht jeder darf übrigens in Deutschland eine Blog-Seite aufmachen, weil z.B. die Telekom die drei nötigen Schlüsselwörter nicht rausrücken will ...
@Bernd Boeske
Meine langjährige Erfahrung mit Klarnamendiskussionen sagt, dass diese Beleidigungen und persönliche Angriffe nicht verhindern. Generell ist das aber Sache des Betreibers der entsprechenden Seite. Ansonsten spricht m.E. nichts gegen ein konsequent verwendetes Pseudonym, das dem Schutz der Person dient.
Blogs die einem nicht gefallen, liest man einfach nicht.
@ metepsilonema
Meiner Meinung nach soll es immer um die Sache bzw. Inhalte gehen, und ich selber glaube deshalb an die Kunst der Überzeugung durch Argumentation, die man freilich erlernen muß und zu der man andere – sprechen wir ruhig das große Wort aus – erziehen muß durch eine eiserne Disziplin der Zurückhaltung. Da das nicht problemlos gelingen kann, bedarf es also auch der eigenen Erziehung wiederum durch andere. Immer aber soll die Sache im Mittelpunkt stehen und nicht die vermeintliche oder wirkliche Unzulänglichkeit der Diskussionspartner. Man kann manchmal von Menschen lernen, die man zuvor für dämlich gehalten hat, und man kann das, weil man sich zurückhielt mit dem persönlichen Angriff, zu dem man vielleicht auch bloß provoziert werden sollte … Was zum Widerspruch oder auch nur zur Ergänzung reizt, fordert eine Antwort heraus, deren Qualifikation sich nicht allein aus der Ablehnung ableiten darf, vielmehr aus dem Willen, sich mit der Sache auch mal anders auseinanderzusetzen als bisher praktiziert. Wäre ich mit Gregor Keuschnigs einleitenden Kommentar einverstanden gewesen, dann hätte ich mich hier nicht beteiligt. Man verschließt sich neuen Einsichten, wenn man einfach ausklammert, was einem nicht gefällt. Andererseits gibt es auch Grenzen der Toleranz und somit der Verständigung, aber das sollte, so bleibt zu hoffen, eher die Ausnahme als die Regel sein ...
@Bernd Boeske
Ich sehe das zwar nicht grundsätzlich, aber doch ein wenig anders: Es kann durchaus sinnvoll sein Emotionen oder Aspekte einer Person zu thematisieren und man braucht sie keineswegs zu unterdrücken (es geht dabei eher um das wie: Zurückhaltung, ja). Freilich soll dem Argument, in einem thematischen Kontext wie hier, ein klarer Vorrang eingeräumt werden. Das allerwichtigste ist m.E. im Auge zu behalten, dass es keine sprachliche Eindeutigkeit und viele differierende Verständnisse gibt. Viele anfangs »friedliche« Diskussionen fallen nicht deshalb auseinander, weil das mit böser Absicht versucht wurde.
Von Überzeugung halte ich überhaupt nichts, gerade in einem schriftlichen Medium wie hier. Wir tauschen unsere Argumente aus und jeder kann sich unabhängig davon seine Meinung bilden, keiner von – z.B. uns beiden – muss bestimmen oder festlegen wer recht hat (aus dem nicht Locker-lassen-können entstehen oft Konflikte).
Trotzdem: Es geht immer wieder mal schief.
@Bernd Boeske und etwas OT:
Uuh, wie kommt das denn? Mit einem Zuganz zum Internet kann man doch via diverser Dienstleister, die auch den Webspace bereitstellen, einfach loslegen? Oder man mietet sich Webspace? So lief’s jedenfalls bei mir. Klar, wenn man rasch sehr beliebt wird, wird das teuer ohne Werbeinahmen, aber so von jetzt auf gleich toll läuft das ja nicht...
@metepsilonema
Weil ich das Locker-lassen kann, möchte ich beschwichtigen, aber weil es auch so etwas wie objektive Erkenntnis und Wahrheit gibt, möchte ich das Überzeugen verteidigen.
Wenn es keine sprachliche Eindeutigkeit und viele differierende Verständnisse gibt, wie Sie meinen, dann gab es auch keinen ausreichenden Meinungsaustausch zuvor. Sie haben unbedingt recht, wenn Sie von der Oberflächlichkeit des allgemeinen Blog-Betriebs im Internet ausgehen. Ja, es ist richtig, wenn ich mich nicht eingehend mit einer Information oder Meinung auseinandersetze, dann kann es passieren, daß ich am anderen unbeabsichtigt vorbeirede oder ihn ungerechtfertigt angreife, vom Persönlichwerden mal ganz abgesehen.
Die Oberflächlichkeit des allgemeinen Blog-Betriebs im Internet erzeugt oft jene Streitatmosphäre, unproduktiv und unsachlich, die zu einem bloßen Schlagabtausch führt, um bloßzustellen, zu blamieren und lächerlich zu machen, um zu demütigen, um zu verhöhnen oder einfach nur, um der Rechthaberei willen, jedoch kaum wegen irgendeiner sachdienlichen Zielsetzung – so eine „Überzeugungsarbeit“ meinte ich allerdings auch nicht.
Es ist auch klar, ohne eine gewisse Subjektivität, die mit Emotionen einhergeht, läßt sich vieles gar nicht bewältigen, weil z.B. ein kleiner Spaß manches besser erklären kann als große gelehrte Worte. Das Freundlichsein und ‑bleiben gehört ebenso dazu.
Was hat Sie eigentlich zu Ihrem Pseudonym gebracht ?
@Doktor D
Wollte mit WordPress so etwas veranstalten, das geht völlig kostenlos, aber dazu sind drei Schlüsselwörter nötig, die die Telekom nicht hergeben will, d.h. man schweigt nach mehrfacher Anfrage, als wäre ich Luft, so daß man sonstwas denken kann ... Bei WordPress sind die Blogs übrigens grafisch am besten gelöst.
@Bernd Boeske
Die Wahrheit gebietet nicht, sie macht sich auch nicht bemerkbar und rechtfertigt keine Herrschaft. Wie viel Leid wurde bereits im Namen vermeintlicher oder tatsächlicher Wahrheit verursacht? Das lässt mich vorsichtig werden. Letztlich ist die Frage nach Wahrheit eine nach dem »Wie« unserer Versuche zu erkennen. Andererseits: Wir brauchen Verbindlichkeit, keine Frage. Ich habe das unlängst in einem längeren Text zu fassen versucht, das ist vielleicht auch der bessere Ort die Diskussion fortzusetzen, es geht hier doch um ein ganz anderes Thema (falls Interesse besteht).
Mein Pseudonym hat folgenden Grund: Es hat für mich keinerlei Vorteile als Privatperson mit persönlichen und politischen Äußerungen von jedermann mit Leichtigkeit aufgefunden zu werden (täten das alle oder ein große Gruppe von Diskutanten, hielte ich es anders). Es hat auch keinen mir ersichtlichen Nachteil. Ob ich Meier oder metepsilonema heiße ist belanglos, wichtig sind Person, Argument und Text und die scheinen ja durch.
@ Bernd Boeske #15 Zitat:
»Als laste ewige Schuld auf Deutschland, als gäbe es tatsächlich ein auserwähltes Volk, als gäbe es den ewigen Juden, der nun nicht mehr vom Täterstandort als negative Gestalt dargestellt wird, dafür aber aus der Erschrockenheit der Täterkinder ängstlich beurteilt und immer für gut befunden werden muß. In zehn Jahren wird es keine NS-Täter und keine NS-Opfer mehr geben und schon werden selbst die Täter-und Opferkinder alt, so daß sie im politischen Geschehen schon bald keine Rolle mehr spielen werden. Es existiert kein Opfervolk mehr und immer noch spricht man von Schuld und Verpflichtung. «
@ Bernd Boeske
Niemand muss in Deutschland Handlungen der israelischen Regierung immer gutheißen. Dieser ganze Satz mit seinen Konjunktiven als Voraussetzung und der angesprochenen Folge ist völlig neben der Realität, begibt sich aber mit den verwendeten Begriffen und dem Subtext durchaus in den rechten Dunstkreis.
Geradezu als infamfür die Überlebenden empfinde ich es aber, wenn Sie postulieren, dass es in 10 Jahren keine Opfervolk mehr gäbe. Wenn in vielen Familien nur noch wenige existieren, weil in ihnen fast alle Angehörigen und Verwandten umgebracht wurden und damit auch die potentiellen Nachkommen dieser Familien vernichtet wurden, spielt das für die wenigen Überlebenden der Familien immer noch eine große Rolle.
Während sie vielleicht eine Vielzahl Nichten und Neffen und Großnichten und Großneffen haben, stehen viele Juden da vor abgeschnitten Genealogien.
Sie werden es nicht so einfach akzeptieren, dass diejenigen, die während der Zeit des 3. Reiches geboren sind, jetzt gestorben sind und damit das Kapitel abgeschlossen ist. Das gilt nur höchstens für die Tätergeneration, aber nicht für die Opfer. Ein wenig mehr Sensibilität für die Ausmaße des Holocaust und Achtung vor den Opfern sollte man doch erwarten dürfen.
Aber auch das Tätervolk sollte dieses Faktum nicht einfach vergessen.
@Norbert
Ehrlich gesagt hatte ich überlegt Boeskes Kommentar #15 zu löschen. Schon des Zynismus wegen, der da ausgedrückt wird: Sobald es keine »überlebenden« des »Opfervolkes« mehr gebe, habe die entsprechende historische Tat quasi keine Relevanz mehr und kann dann – beispielsweise ähnlich den Ereignissen im 30jährigen Krieg – »neutral« behandelt werden. Ich habe diese Frechheit dennoch stehen lassen, weil es auch eine veritable Selbstentblößung darstellt.
Aber wer schon die Erstellung von Blogs mit verschwörungstheoretischem Gestus versieht...
@Norbert
Wollen Sie sich auf meine Kosten politisch und moralisch profilieren ?
Sie machen das genauso wie die Mainstream-Propaganda mit der Kritik am Staat Israel: Sie bemühen sich, den rechten Dunstkreis ausfindig zu machen, wo keiner ist. Sie schreiben eben in derselben inzwischen etwas zu spät kommenden Erschrockenheit und Larmoyanz der Kinder der Täter, wie dies seit Ende der 70er in der Bundesrepublik üblich ist, um die dicken Rüstungsgeschäfte mit dem Staat Israel machen zu dürfen. Was soll falsch an dem von Ihnen zitierten Satz sein ? Lastet ewige Schuld auf Deutschland ? Gibt es ein auserwähltes Volk und gibt es den ewigen Juden, ob im positiv israelischem oder negativ rassistischem Sinne der Bedeutung ?
Soll es nicht wahr sein, daß das Volk der Täter längst ein anderes geworden ist wie das Volk der Opfer auch (?), allein altersbedingt schon … Hat es nicht hier wie da längst Veränderungen gegeben, die Deutsche wie Israelis zu einem anderen Selbstverständnis verhalfen ? Gewiß, ich habe hier in der Bundesrepublik Deutschland etwas hinnehmen müssen, was ein bißchen zweifeln läßt nicht nur an der Demokratiefähigkeit der Deutschen, trotzdem spreche ich nicht vom „Tätervolk“. Die Gesellschaft hat sich geändert ...
Außerdem unterstellen Sie mir, daß ich etwas „postulieren“ würde. Eine Vorhersage, die nur der allgemeinen Erfahrung wie der statistischen Wahrscheinlichkeit folgt, soll ein infames Postulat sein, d.h. also das wäre dann ein Gebot oder eine Forderung. Wenn Sie das so gemeint haben, dann haben Sie nicht gefunden, was Sie suchten, dann können Sie mir nur leid tun.
@Gregor Keuschnig
„Ehrlich gesagt hatte ich überlegt Boeskes Kommentar #15 zu löschen. Schon des Zynismus wegen, der da ausgedrückt wird: Sobald es keine »überlebenden« des »Opfervolkes« mehr gebe, habe die entsprechende historische Tat quasi keine Relevanz mehr und kann dann –„ schreiben Sie, Herr Keuschnig, aber ich habe das nicht geschrieben und, wie Sie das auszudrücken belieben, nicht gemeint. Sie mißachten den gesamten Zusammenhang. Und wo, bittschön, findet sich ein verschwörungs- theoretischer Gestus in meinen Zeilen ? … Sie wollen nicht etwa doch noch in die Feuilletons der großen Blätter ?
#27: Herr Boeske, bitte mäßigen Sie Ihren Tonfall.
Man braucht also die Telekom um nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben, äh nein, tschuldigung, um einen Blog zu öffnen. Ich hab mindestens sieben Stück auf, merkwürdig.
Übrigens, hoch lebe der Mainstream!
Übrigens, hoch lebe der Mainstream!
Der Beweis, dass es immer noch einen dümmeren Spruch geben kann als die, die man schon gelesen hat.
Aus Gründen der Abkühlung schließe ich erst mal die Kommentare. Bei Interesse an einer substantiellen Diskussion bitte Mail.